Der Bruder des Johannes Aurifaber (Vratislaviensis) begab sich am 8. August 1527 an die Universität Wittenberg, wo er am 1. März 1532 den akademischen Grad eines Baccalaureus und am 28. August 1534 den Grad eines Magisters erwarb. Nachdem er 1537 in den Senat der philosophischen Fakultät aufgenommen worden war, ging er 1539 als Schulrektor nach Danzig und 1541 in gleicher Funktion nach Elbing. Er kehrte 1542 wieder nach Wittenberg zurück, wo er eine Tochter des Buchdruckers Hans Lufft ehelichte, die vor 1550 starb. Er hielt als Dozent Vorlesungen über Philipp MelanchthonsDe Anima und wurde im Sommersemester 1543 Dekan der philosophischen Fakultät.
Seine in Wittenberg begonnenen medizinischen Studien setzte er 1544 in Padua fort, wofür er von seinem Herzog ein Stipendium erhielt. Nachdem er am 1. Dezember 1544 in Padua zum Doktor der Medizin promoviert worden war, kehrte er 1545 wieder nach Preußen zurück und wurde 1546 in Königsberg Leibarzt des Herzogs Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach, sowie Professor für Physik an Albertina. Vom Jahre 1549 bis 1553 leitete er in Königsberg eine Filiale des Druckereibetriebs seines früheren Schwiegervaters Hans Lufft.
Historia succini (1561), eine Monographie über Bernstein, abgedruckt als Anhang zum 4. Buch der von seinem Verwandten Lorenz Scholz von Rosenau herausgegebenen Consilia et epistolae Cratonis.
Annotationes in Phaemonis libellum de cura canum. Lufft, Wittenberg, 1545. (Digitalisat)
Literatur
Irene Dingel: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 1. S. 1256.
August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Urban und Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1884, Band 1, S. 230.
Hermann Freytag: Die Preussen auf der Universität Wittenberg und die nichtpreussischen Schüler Wittenbergs in Preußen von 1502–1602. Duncker & Humblot, Leipzig 1903.
Richard L. Kremer: Calculating with Andreas Aurifaber: A new Source for Copernican Astronomy in 1540. In: Journal for the History of Astronomy 41 (4/1010), S. 483–502