Sommer: Großfürst Jaroslaw I. von Kiew und der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. greifen einer vorherigen Absprache folgend den mit Jaroslaws Halbbruder Swjatopolk I. verbündeten polnischen Herzog Bolesław I. von zwei Seiten her an, ohne jedoch einen entscheidenden Schlag führen zu können.
Süditalien
Anfang des Jahres: Papst Benedikt VIII. schickt normannische Söldner unter der Führung des Abenteurers Rainulf Drengot nach Süditalien zur Unterstützung des langobardischen Aufstands unter Meles von Bari gegen die byzantinischen Lehnsherren. Im Frühjahr fällt Meles mit diesem normannischen Kontingent und langobardischen Truppen in Nordapulien ein und kann in mehreren Schlachten siegreich vorrücken. Der byzantinische Kaiser Basileios II. ersetzt daraufhin im Herbst den bisherigen Katepan Tornikios Kontoleon durch Basileios Boioannes und sendet militärische Verstärkung aus dem Mutterland.
Iberische Halbinsel
5. Februar: Nach dem Tod von Sancho García wird sein minderjähriger Sohn García Sánchez Graf von Kastilien. Seine Mutter Urraca übernimmt zunächst die Regentschaft für den Achtjährigen. Großen Einfluss auf die Regierung hat König Sancho III. von Navarra, der mit Garcías älterer Schwester Munia Mayor verheiratet ist.
Mai: Kaiserin Kunigunde stiftet auf ihrem späteren Witwengut in Kaufungen in Nordhessen das Benediktinerinnenkloster Kaufungen, nachdem sie von einer schweren Krankheit genesen ist.
Der ismailitische Gelehrte Hamza ibn ʿAlī behauptet, die Ära des Qāʾim (eschatologischer Herrscher) sei angebrochen und der regierende fatimidische Kalif al-Hākim bi-amr Allāh sei Gott. Auch lehrt er die Abrogation der koranischen Offenbarung und ihrer ismailitischen Deutung; an die Stelle beider soll das bloße Bekenntnis von Gottes Einzigkeit (tauhīd) treten, das alle gottesdienstlichen Handlungen überflüssig macht. Er beginnt mit dem Verfassen mehrerer Sendschreiben und entwickelt eine Kompilation von ismailitischen, neuplatonischen und extrem-schiitischen Vorstellungen und Begriffen. Hamza entsendet eigene Missionare in die verschiedenen ismailitischen Gemeinden Ägyptens und Syriens. Einer seiner Missionare, ein junger Türke aus Buchara, der den Beinamen ad-Darzī trägt, entfaltet in Kairo eine so rege Missionstätigkeit, dass die neue Lehre dort als ad-Darzīya bekannt wird; ihre Anhänger werden als Durūz (Drusen) bezeichnet.