Im niederdeutschen Sprachraum steht die Endung für ‚Zaun‘ im Sinne eines umzäunten Gebietes. Mit der Bedeutung ‚Umzäunung‘, ‚Befestigung‘ kommt Wik bereits im Heliand vor. Es bezeichnet umzäunte oder befestigte Flächen vom Schaf-Pferch über (allgemein) Siedlung bis hin zu Stadt.
Richtung Südwesten findet es eine Stütze in lateinischvicus ‚Dorf‘ und steht nach dem Kontakt mit römischer Kultur primär für Siedlungen. Erhalten ist die Siedlungsform (der) Weich etwa in manchen Ortsnamen oder in der rechtlichen Stellung als Minderstadt in Weichbild (in Westfalen in der alten Bezeichnung Wigbold).
Sowohl lateinisch vicus „Dorf“ als auch die aus dem Germanischen kommende Endung -wik in der Bedeutung „umzäunte Siedlung“ stammen unabhängig voneinander aus der indogermanischen Wurzel *u̯eik-, *u̯ik-, *u̯oiko- „Haus, Siedlung“.[1]
Schoritzer Wiek – Bucht im Nordwestteil des Greifswalder Boddens zwischen Rügen und der Halbinsel Zudar
Spandowerhagener Wiek – halbkreisförmige Bucht zwischen der Halbinsel Struck und dem Festland bzw. linke Ausbuchtung der Peenestrom-Mündung gegenüber der Nordseite der Insel Usedom
Tromper Wiek – Ostsee-Außenbucht zwischen den Rügener Halbinseln Wittow und Jasmund
Udarser Wiek – Bucht zwischen dem Nordteil der Insel Ummanz und Rügen
Wohlenberger Wiek – Bucht im Südwesten der Wismarer Bucht, nördlich von Grevesmühlen und östlich von Boltenhagen
Friedrich Baron von Meiningen: Einführung in die germanistische Sprachhistorie. 1823
Harald Krause: Wiek und Wikinger – Entstehung und Entwicklung der Schifffahrt und maritimer Begriffe der Seefahrer im erweiterten Ostseeraum. In: Stier und Greif. Blätter zur Kultur- und Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern. Jahrgang 19, Schwerin 2009, S. 10–21 (H. Krause ermittelte an der deutschen Ostseeküste insgesamt 46 Wieken und Orte mit der Endung wieck, wick, wik, wyk bzw. wig.)