Škoda Citigo
Der Škoda Citigo ist ein Kleinstwagen von Škoda Auto. Das Fahrzeug erschien Ende 2011 auf dem tschechischen Markt und im April 2012 im restlichen Europa. Die fünftürige Variante wurde am 6. März 2012 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt. Der Name Citigo ist ein aus den englischen Begriffen „City“ (Stadt) und „go“ (gehen) zusammengesetztes Kunstwort bzw. Kofferwort. ModellgeschichteDer Öffentlichkeit wurde der in metallic-grüner Farbe lackierte Kleinstwagen unüblicherweise auf der Website von Škoda Auto gezeigt. Fast gleichzeitig wurde die Studie Škoda MissionL auf einer Automobilausstellung gezeigt. Das Fahrzeug wurde seit dem 13. Oktober 2011[1] gebaut und erschien im Dezember 2011 auf dem tschechischen Automobilmarkt. Zu Beginn wurde nur ein Dreitürer angeboten. Das Fahrzeug ist 3,56 Meter lang und bietet Platz für vier Passagiere. Für die deutsche Markteinführung im Frühjahr 2012 kam darüber hinaus auch eine fünftürige Version in das Programm. Als Basis des Citigo diente der VW up!. Die New Small Family, also der Škoda Citigo, VW up! und der Seat Mii, wurden im slowakischen Werk Bratislava hergestellt. Die Drei-Zylinder-Motoren, Kupplungen und Getriebe wurden teilweise im Škoda-Stammwerk Mladá Boleslav entwickelt und dort auch teilweise für das Technologie-Konzernregal hergestellt. Citigo und Up! unterschieden sich in erster Linie durch ihre Designsprache. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale sind die Frontschürze, die hinteren Seitenscheiben, die deutlich größer ausfallen als beim Up! und die breitere Heckschürze des Citigo. Anstatt schwarzem Glas am Heck wurde beim Citigo Blech verwendet.[2] Der Citigo trug als erstes Serienfahrzeug von Škoda das neue Markendesign und Fahrzeuglogo; dieses unterscheidet sich deutlich vom Unternehmenslogo. Der Hersteller gab auf seiner Website an, dass Fahrzeuge teilweise aber noch bis in die 12. Kalenderwoche des Jahres 2012 mit altem Logo geliefert werden könnten.[3] Im Mai 2014 lief im Volkswagenwerk Bratislava der 100.000ste Citigo vom Band.[4] 2017er FaceliftAuf dem Genfer Auto-Salon im März 2017 präsentierte Škoda die überarbeitete Version des Citigo.[5] Diese stand ab Mai 2017 zu Preisen ab 9.770 Euro bei den Händlern.[6] Citigo-eIm Mai 2019 präsentierte Škoda anlässlich der Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 den Citigo-e iV. Er war das erste batterieelektrisch angetriebene Fahrzeug des Herstellers. Den Antrieb übernahm der Citigo-e iV aus dem VW e-up!, die Kapazität des Akkumulators lag ebenso bei 36,8 kWh. Die elektrische Reichweite gab Škoda mit 265 km nach WLTP an.[7] Der Preis startete ab 20.950 €.[8] Der Citigo-e iV ersetzte die Verbrennerversionen. Im Sommer 2020 nahm der Hersteller die Baureihe vom Markt.[9] 2019er FaceliftMit der Präsentation des Citigo-e iV überarbeitete Škoda das Fahrzeug optisch und passte es an seine aktuelle Designsprache an.[10]
AusstattungZur Wahl standen vier Ausstattungsvarianten: Easy, Active, Ambition und Elegance. Generell gilt, dass sowohl Grund- als auch Zusatzausstattung je nach Auslieferungsland verschieden sind. So ist beispielsweise in der österreichischen Ausstattungsvariante Ambition eine Klimaanlage enthalten, in der deutschen nicht. Zur Grundausstattung gehörten zwei Frontairbags und zwei Kopf-Thorax-Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, elektromechanische Servolenkung (nicht in der deutschen Ausstattungsvariante Easy), ESP und ABS. Als Zusatzausstattung wurde ein Notbremsassistent (City Safe Drive) angeboten, welcher bei einer Fahrgeschwindigkeit von maximal 30 km/h mögliche Gefahren durch einen Laser erkennt und das Fahrzeug automatisch zum Bremsen bringt. Weitere Fahrerassistenzsysteme waren – je nach Ausstattungslinie – ASR (Antriebsschlupfregelung), EDS (Elektronische Differentialsperre), Berganfahrhilfe (HHC Hill-Hold-Control), MSR (Motor-Schleppmoment-Regelung), Automatische Aktivierung der Warnblinkanlage bei Gefahrenbremsung, Einparkhilfe sowie Schaltempfehlungsanzeige für Schaltgetriebe. Das Kombiinstrument gab es in zwei Varianten. In der Grundausführung war nur ein analoger Geschwindigkeitsmesser und ein Multifunktions-Display enthalten, in der erweiterten Ausführung zusätzlich noch ein analoger Drehzahlmesser und eine Tankuhr. In einigen Versionen war das Handschuhfach ohne Klappe. Eine sichtgeschützte Ablagemöglichkeit im Fahrgastraum war dann nicht vorhanden. Der Kofferraum bietet 251 Liter Platz, kann aber auf 951 Liter durch das Umklappen der – je nach Version – geteilten oder ungeteilten Rücksitzbank vergrößert werden.[11] Citigo SportVon März 2013 bis April 2014 war der Citigo Sport als Drei- und Fünftürer erhältlich.[12] Das Sondermodell basierte auf der Ausstattungslinie Ambition und bot zusätzlich unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Sportfahrwerk + Tieferlegung um 15 Millimeter (außer CNG-Version) und getönte Heckscheibe. Als Außenfarbe standen Candy-Weiß, Tornado-Rot und Deep Black Perleffekt zur Wahl. Citigo Monte CarloAb Mai 2014 war der Citigo Monte Carlo als Drei- und Fünftürer erhältlich.[13] Das Sondermodell basierte wie der Citigo Sport auf der Ausstattungslinie Ambition und bot zusätzlich unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Sportfahrwerk und Tieferlegung um 15 Millimeter (außer CNG-Version) und getönte Heckscheibe. Als Außenfarbe standen Candy-Weiß, Tornado-Rot und Deep Black Perleffekt zur Wahl. Zudem waren bei der Gestaltung deutliche schwarze Akzente gewählt, z. B. schwarzer statt grauer Himmel im Fahrzeuginneren und schwarze statt verchromte Kühlergrillelemente.
SicherheitIm Euro-NCAP-Crashtest wurde das Fahrzeug im Jahr 2011 mit fünf von fünf möglichen Sternen bewertet. Bei der Bewertung der Insassensicherheit von Erwachsenen erreichte das getestete Fahrzeug 89 % und bei der Insassensicherheit von Kindern 80 %. Im Bereich Fußgängerschutz erhielt das Fahrzeug 46 % der Punkte, die serienmäßige Sicherheitsausstattung wurde mit 86 % der möglichen Punktzahl bewertet.[14] TechnikSeit der Markteinführung war ein 1,0-Liter-Saugmotor für Benzinbetrieb in zwei Leistungsversionen (44 kW oder 55 kW) erhältlich. Gegen Aufpreis war jeweils eine verbrauchsgünstigere Ausführung, die sogenannte „Green tec“-Version möglich. Diese hat zusätzlich ein Start-Stopp-System, Leichtlaufreifen, eine Tieferlegung um 15 mm, sowie ein sehr einfaches Bremsenergierückgewinnungs-System, welches beim Bremsen das Leistungsvermögen der Lichtmaschine anhebt und dadurch einen Teil der Bremsleistung zur zusätzlichen Aufladung der Starterbatterie nutzt. Ab 2013 gab es den gleichen Grundmotor – in leicht modifizierter Ausführung – auch für den Erdgasbetrieb (CNG). Diese Version ist durch ein grünes „GO“ identifizierbar. Seit Januar 2020 war eine Version mit elektrischem Antrieb verfügbar. Die Verbrennerversionen waren bereits seit Mai 2019 nicht mehr bestellbar. Der quer eingebaute Frontmotor treibt die Vorderräder an. Hier ist eine typische MacPherson-Federbeinachse mit Scheibenbremsen und Zahnstangenlenkung verbaut, hinten eine Verbundlenkerachse und Trommelbremsen. Die selbsttragende Stahlblechkarosserie hat einen Strömungswiderstandskoeffizienten () von 0,33[15]. In der für den österreichischen Markt vorgesehenen Version war die Karosserie verzinkt[16]. Die Anbringung einer Anhängerkupplung ist mittlerweile möglich. Auf dieser darf allerdings lediglich ein Fahrradträger zum Transport von Fahrrädern montiert werden, eine Zuglast ist nicht eingetragen. Ein Dachgepäckträger mit max. 50 kg Dachlast kann montiert werden. Technische Daten
1 Škoda bezeichnet die Saugrohreinspritzung beim Benzinmotor als Multi-Point-Injection (MPI). 2 Ein festes Wechselintervall für den Zahnriemen ist nicht vorgesehen. Der Zahnriemen ist bei der regulären Inspektion zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. 3 Seit dem Modelljahr 2016 (Beginn im Mai 2015) ist der 75-PS-Motor nicht mehr mit automatisiertem Schaltgetriebe erhältlich. ZulassungszahlenZwischen 2011 und 2021 wurden in Deutschland insgesamt 113.033 Škoda Citigo neu zugelassen. Der baugleiche VW up! weist im gleichen Zeitraum höhere, der Seat Mii niedrigere Zulassungszahlen auf. Ab Anfang 2020 war die Verbrenner-Variante des Škoda Citigo und ab Mitte 2020 auch die elektrische angetriebene Variante Citigo-e iV nicht mehr bestellbar.[9] Von den 4.894 Neuzulassungen im Jahr 2020 entfielen 4.746 auf Citigo-e iV. Auch 2021 wurden noch Citigo neu zugelassen. Von 3.103 Fahrzeugen hatten 3.101 einen Elektroantrieb.
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Škoda Citigo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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