Çankırı
Çankırı (früher Qankiri oder deutsch Tschankiri) ist eine türkische Stadt in Anatolien. Sie ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Çankırı und Sitz des zentralen Landkreises (Merkez). Çankırı liegt etwa 125 Kilometer nordwestlich von Ankara und ist die größte Stadt der Provinz. GeographieLandkreisDer bevölkerungsreichste Landkreis der Provinz befindet sich im Südwestteil dieser und grenzt an die Kreise Eldivan und Korgun im Westen, an den Kreis Ilgaz im Norden, an den Kreis Yapraklı im Nordosten sowie den Kreis Kızılırmak im Südosten. Provinzüberschreitend hat der Kreis eine gemeinsame Grenze mit dem Landkreis Bayat der Provinz Çorum. Der Landkreis hat nach dem Kreis Eldivan die zweitniedrigste Bevölkerungsdichte. Zum Landkreis gehören neben der der Stadt Çankırı noch 50 Dörfer (Köy) mit durchschnittlich 195 Bewohnern. Ünür ist mit 884 Einwohnern das größte Dorf. Der Kreis gab 1987 bzw. 1990 insgesamt etwa zwei Drittel seines Kreisgebietes (bezogen auf die Kreisflächen von 2014) an die zwei neu gebildeten Landkreise Kızılırmak (im Südosten) sowie Korgun (im Nordwesten) ab. BevölkerungsentwicklungNachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Çankırı sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[2]
Zur Volkszählung 1985 gab es neben der Kreisstadt (Şehir) mit 41.420 Einwohnern noch drei Bucaks: den zentralen (Merkez) mit 21.835, Kızılırmak (14.945) und Korgun (10.091 Einw.). Insgesamt waren das 88.291 Einwohner. Klimatabelle
GeschichteDer antike Name der Stadt war altgriechisch (ἡ) Γάγγρα Gangra (f. sg.)[4], auch (τὰ) Γάγγρα[5] (n. pl.) oder (αἱ) Γάγγραι[6] (f. pl.), unter den Römern hieß sie altgriechisch Γερμανικόπολις, lateinisch Germanicopolis. Sie war 340/41 der Schauplatz der Synode von Gangra, auf der die Lehren der Eustathianer verurteilt wurden. Im 8. Jahrhundert litt sie unter zwei Arabereinfällen und wurde danach stark befestigt. Im Osmanischen Reich war Çankırı Hauptstadt eines Sandschaks des Eyâlet Anadolu, später des Vilâyet Kastamonu. Zu Beginn des Völkermordes an den Armeniern wurden am „Roten Sonntag“, dem 24. April 1915, armenische Intellektuelle aus Istanbul nach Çankırı deportiert und dort interniert.[7][8] Persönlichkeiten
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Çankırı – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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