Zyklon Mocha während seiner höchsten Intensität vor der Küste Myanmars am 14. Mai 2023Zyklon Mocha während seiner höchsten Intensität vor der Küste Myanmars am 14. Mai 2023
Zyklon Mocha (Extremely Severe Cyclonic Storm Mocha) war ein Zyklon der Zyklonsaison im Nordindik 2023, der vor allem Myanmar traf und zahlreiche Todesopfer forderte. Das System war das zweite der Zyklonsaison im Nordindik 2023 und deren erster zyklonischer Sturm.
Durch die Auswirkungen von Zyklon Mocha wurden mindestens 463 Menschen getötet, darunter sind drei indirekte Todesfälle in Bangladesch. Mindestens 719 Menschen wurden verletzt und am 17. Mai wurden noch mindestens 101 Personen vermisst.[1]
Am 14. Mai durchlief der Zyklon mehrere Phasen schneller Intensivierung.[8] Gegen 13 Uhr Lokalzeit (UTC+7) traf er als Sturm der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Skala in Myanmar zwischen Kyaukphyu (nahe Sittwe) und Cox’s Bazar auf Land.[9] Der Zyklon erreichte dabei maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von 250 km/h und Windböen von bis zu 305 km/h.[10] Damit steht Zyklon Mocha auf gleicher Stufe mit Zyklon Fani von Mai 2019 als stärkster Zyklon im Nordindik.[11] Der katastrophalste Zyklon der Region im 21. Jahrhundert war Zyklon Nargis im Jahr 2008, bei dem mehr als 138.000 Menschen ums Leben kamen.[12]
Auswirkungen
Myanmar
Soldaten helfen vor der Ankunft von Zyklon Mocha bei der Evakuierung von Dorfbewohnern im Rakhaing-Staat
Etwa 5,4 Millionen Menschen befanden sich in der Zugbahn des Zyklons.[13] Die Regierung von Myanmar erklärte 17 Gemeinden im Rakhaing-Staat und 4 Gemeinden im Chin-Staat zu von der Naturkatastrophe betroffenen Gebieten.[10] Eine auf 3 bis 3,5 m geschätzte Sturmflut traf die Küstengemeinden in Rakhaing. Es kam zu Überschwemmungen in tiefliegenden Gebieten. Insbesondere Sittwe, die Hauptstadt von Rakhaing, wurde schwer getroffen. Der extrem starke Wind und Sturzregen entwurzelte Bäume, beschädigte Stromleitungen, riss Dächer ab und zerstörte Häuser und Boote.[9] In Rakhaing ergab eine vorläufige Schätzung auf Grundlage von Radaraufnahmen des Satelliten Sentinel-1 vom 15. Mai eine Fläche von etwa 895 km² innerhalb eines Gebiets von 15.160 km², die vermutlich überschwemmt wurde.[14] Im Chin-Staat wurden mehr als 1200 Häuser ganz oder teilweise zerstört. In Dörfern in den Regionen Magwe und Sagaing waren mehr als 100.000 Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen.[15]
Die Zahl der Todesopfer war am 16. Mai noch unbekannt. Schätzungen reichten von mehreren Dutzend bis zu mehreren Hundert Personen. Die „Nationale Einheitsregierung“ (NUG) sprach von 400 Toten.[16][17][18] Unter den Todesopfern sind vor allem Rohingya, eine muslimische Minderheit. Diese sind in Flüchtlingscamps meist in mangelhaften Unterkünften untergebracht.[17] Bereits vor Zyklon Mocha waren etwa 17,6 Millionen Menschen im Land auf humanitäre Hilfe angewiesen.[19]
Bangladesch
In Bangladesch wurden über 414.000 Menschen und 23.000 Tiere evakuiert.[7] Satellitenbildvergleiche von UNOSAT der Insel St. Martin’s Island im Distrikt Cox’s Bazar in Bangladesch lassen Schäden an etwa 17 % der Gebäude vermuten.[20]
Indien
In Indien wurden 595 Menschen evakuiert. Im an Bangladesch und Myanmar angrenzenden Bundesstaat Mizoram waren fast 3000 Menschen vom Zyklon betroffen.[7]
Internationale Reaktionen (Auswahl)
Vereinigte Staaten: 250.000 US-Dollar als Nothilfe für Bangladesch und die Rohingya[21]
↑WTIN20 DEMS 020710. In: wis-jma.go.jp. 9. Mai 2023, archiviert vom Original am 9. Mai 2023; abgerufen am 16. Mai 2023 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wis-jma.go.jp
↑WTIN20 DEMS 091625. In: wis-jma.go.jp. 10. Mai 2023, archiviert vom Original am 10. Mai 2023; abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wis-jma.go.jp
↑WTIN20 DEMS 100415. In: wis-jma.go.jp. 10. Mai 2023, archiviert vom Original am 10. Mai 2023; abgerufen am 16. Mai 2023 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wis-jma.go.jp