Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges studierte sie bis 1952 Polonistik an der Universität Warschau und arbeitete bei Radio Polen als Kulturredakteurin. Bereits 1945 war ihr Debütwerk Znam katów z Belsen… erschienen, in dem sie ihre Erfahrungen als KZ-Inhaftierte verarbeitete. 1960 erschien ihr Hörspiel W Jezioranach über die Geschichte einer polnischen Bauernfamilie.
Für Aufsehen sorgte ihr Hörspiel Pasażerka z kabiny 45 (deutsch Die Passagierin aus Kabine 45), das 1962 zugleich als Buch veröffentlicht wurde. Es diente als Vorlage zu Mieczysław Weinbergs 2006 konzertant uraufgeführten Oper Die Passagierin sowie Andrzej Munks Spielfilm Die Passagierin, der wegen eines tödlichen Autounfalls des Regisseurs erst 1963 Premiere feierte.
2015 war Posmysz eine von 19 Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, deren Erzählung in die umfassende Titelreportage Die letzten Zeugen des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel aufgenommen wurde.[2] Acht verschiedene Porträts Überlebender, gestaltet von den Fotografen Sara Kewkowicz und Dmitrij Leltschuk, wurden als Cover ausgesucht und abgedruckt, eines davon jenes von Posmysz.
Posmysz, die sich bis zuletzt für mehrere Gedenk- und Bildungseinrichtungen engagierte, starb rund zwei Wochen vor ihrem 99. Geburtstag in einem Hospiz in Oświęcim.[3]
Przystanek w lesie (1965, Erzählungen) (Haltestelle im Walde)
Cierpkie głogi (1966, Drehbuch, verfilmt 1966 von Janusz Weychert) (Bittere Hagebutten)
Mały (1970, Drehbuch, verfilmt 1970 von Julian Dziedzina) (Der Kleine)
Wakacje nad Adriatykiem (1970) (Ferien an der Adriaküste)
Mikroklimat (1975) (Mikroklima)
Drzewo do drzewa podobne (1977) (Der Baum, an anderen Baum ähnelnd)
Cena (1978) (Der Preis)
Ten sam doktor (1981) (Derselbe Doktor)
Wdowa i kochankowie (1988) (Die Witwe und die Liebhaber)
Do wolności, do śmierci, do życia (1996) (Zur Freiheit, zum Tode, zum Leben; deutscher Titel: Befreiung und Heimkehr)
Auf Deutsch erschienen:
Die Passagierin. Nachdruck der 1969 im Berliner Verlag Neues Leben erschienenen Ausgabe als Book on Demand. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2010 (Übersetzung: Peter Ball)
Urlaub an der Adria. Verlag Neues Leben, Berlin 1985 (Übersetzung: Hubert Schumann)