Zettlitz liegt am östlichen Ufer der Zwickauer Mulde. Etwa fünf Kilometer südwestlich befindet sich die Stadt Rochlitz und etwa 35 Kilometer weiter südlich die Stadt Chemnitz.
Erste urkundliche Erwähnung, weitere verbürgte Ortsnamenformen
Im Jahr 1233 wird ein Heinricus de Ceteliz in einer Urkunde erwähnt, das ist der erste indirekte urkundliche Nachweis einer Gemeinde dieses Namens. Unklar ist, ob sich die Urkunde auf Zettlitz bei Rochlitz oder Zedtlitz bei Borna bezieht.[2] Das 1350 erstmals genannte Czetelicz meint mit Sicherheit das jetzige Zettlitz. Der Ortsname ist altsorbischer Herkunft und bedeutet Dorf eines Cetel....
Weitere in Urkunden genannte Schreibweisen des Ortsnamens[3] sind:
Mit 794 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2012) stellt Zettlitz nach der Gemeinde Rathen mit 372 Einwohnern, gemessen an der Bevölkerung, die zweitkleinste Gemeinde Sachsens.
Im November 2016 wurde der gebürtige Rochlitzer Steffen Dathe mit 84 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[10] Seit 2023 ist Thomas Arnold Bürgermeister.[11]
Dorfkirche im Ortsteil Hermsdorf von 1788 mit Orgel aus der Werkstatt von Friedrich Ladegast (1884)
Zettlitzer Kirche – Neubau 1847 mit doppelten Emporen und eingezogenem Kanzelaltar
Auenbachtal
Impressionen aus Zettlitz
Kirche zu Zettlitz im heutigen Zustand
Lithographie der Kirche zu Zettlitz um 1840
Impressionen aus Zettlitz
Ceesewitz
Methau
Wirtschaft
Die Gemeinde ist von der Landwirtschaft geprägt. Von besonderer Bedeutung ist die AGRO AG Methau, die etwa 4200 ha Ackerland und 250 ha Grünland bewirtschaftet (Stand 2010), in Methau eine 1975 errichtete und 1978 erweiterte Milchviehanlage[12] und in Ceesewitz eine Schweinemastanlage betreibt. 2005 errichtete sie eine Biogasanlage zur Energiegewinnung.[13]
Nahe dem Ortsteil Methau wurde mindestens seit dem 16. Jahrhundert[14] und bis ins 20. Jahrhundert[15]Schiefer gebrochen, der zur Dachdeckung und Fassadenverkleidung verwendet wurde.[16]
Verkehr
Die Bundesstraße 175 berührt das Gemeindegebiet im Süden, die Ortsteile sind durch mehrere Kreis- und Gemeindestraßen miteinander verbunden. Zettlitz wird im ÖPNV durch Busse des Verkehrsverbundes Mittelsachsen bedient, die die Gemeinde mit den nahegelegenen Städten, insbesondere den Bahnstationen in Geithain und Waldheim, verbinden. Eine direkte Bahnanbindung besteht nicht, die früher durch den Ortsteil Kralapp (ohne Bahnstation) führende Bahnstrecke Glauchau–Wurzen ist ebenso wie die durch die südlichen Nachbargemeinden verlaufende Bahnstrecke Waldheim–Rochlitz mittlerweile stillgelegt. Die nächsten Stationen an den Strecken Riesa–Chemnitz und Neukieritzsch–Chemnitz liegen etwa 10 km entfernt.
Persönlichkeiten
Christian Rietschel (1908–1997), Dr. theol., Theologe, Schriftsteller und Künstler, 1936 bis 1950 Pfarrer in Zettlitz
Söhne und Töchter der Gemeinde
Friedrich Ladegast (1818–1905), im heutigen Ortsteil Hermsdorf geboren, bedeutender deutscher Orgelbauer
Literatur
Richard Steche: Zettlitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 14. Heft: Amtshauptmannschaft Rochlitz. C. C. Meinhold, Dresden 1890, S. 134.
↑ abcdeGemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
↑ abVerzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
↑Heiner Siedel: Die Dachschiefervorkommen um Methau, Zettlitz und Penna im nordwestlichen Schiefermantel des sächsischen Granulitgebirges und ihre historische Nutzung. In: Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde Chemnitz, Band 46 (2023), S. 91–116.