Der Schaichismus wird durch Scheich Ahmad al-Ahsā'ī begründet.
1817
Mirza Husayn-Ali Nuri (Baha’u’llah) wird am 12. November in Teheran, Persien, geboren.
1819
Siyyid Ali Muhammad Shirazi (später „der Bab“ genannt) wird am 20. Oktober in Schiraz, Persien, geboren.
1826
Scheich Ahmad al-Ahsā'ī stirbt. Zuvor ernennt er Sayyid Kāzim Raschti zum Führer der Schaichis.
1843/1844
Sayyid Kāzim Raschti stirbt zwischen dem 31. Dezember und dem 2. Januar. Seine Anhänger beginnen mit der Suche des Mahdi bzw. Qa’im. Mullah Husayn trifft bei seiner Suche auf den Bab und sieht in ihm den Mahdi.
Babi-Periode
Jahr
Ereignis
1844
Der Bab offenbart sich gegenüber Mulla Husayn (Babu’l Bab) als Mahdi und verkündet ihm in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai seine Sendung, welcher daraufhin sein erster Anhänger wird. In der gleichen Nacht wird Abbas Effendi (Abdul-Baha) geboren. Offenbarung des Qayyumu’l-Asma und der „Sieben Beweise“ (Dala’i-i-Sab’ih). Alle Buchstaben des Lebendigen bekennen sich zum neu gegründeten Babismus. Der Bab begibt sich auf die Pilgerreise nach Mekka im Osmanischen Reich (Anfang September) und erklärt dort seine Sendung öffentlich (Dezember).
1845
Mulla Ali Bastami, dem Sendboten des Bab im Irak, wird am 13. Januar der Prozess gemacht. Der Bab gibt das geplante Treffen mit seinen Anhängern in Kerbela, Osmanisches Reich, auf und nach zweimonatigen Aufenthalt in Maskat, Oman, kehrt er nach Persien zurück. In Schiraz beginnen die ersten Übergriffe auf die Babis. Nach seiner Rückkehr nach Schiraz wird der Bab inhaftiert (Anfang Juli) und unter Druck gesetzt seine Sendung zu verleugnen, was er jedoch ablehnt. Sayyid Yaha Darabi (Vahid) und Mulla Muhammad-Ali Zanjani (Hujjat) werden Babi. Qurrat al-ʿAin errichtet in Kerbela ein bedeutendes Zentrum der Babi.
1846
Der Bab flieht am 23. September aus Schiraz nach Isfahan, Persien, wo er von Manuchihr Khan, dem dortigen Statthalter, freundlich empfangen wird.
1847
Nach dem Tod von Manuchihr Khan am 21. Februar wird der Bab gefangen genommen und nach Kulayn, Persien, deportiert (März bis April) und von dort in das Festungsgefängnis von Maku, Persien, gebracht (Juli), wo er mit der Abfassung der „Erklärung“ (Bayan) beginnt. Tahirih wird aus dem Osmanischen Reich ausgewiesen (März) und reist langsam in die Provinz Qazvin. Die Ermordung von Mulla Muhammad Taqi Baraghani zwischen August und September wird Tahirih, seiner Nichte, angelastet und sie flieht daraufhin nach Teheran. Die ersten systematischen Morde an Babis geschehen in Qazvin.
1848
Babu’l Bab reist nach Maku, um dort den Bab zu treffen (März). Danach besucht er Mulla Muhammad Ali-i-Barfurushi (Quddus) in Barfurush, Persien. Danach kehrt er nach Maschhad, Persien, zurück. Der Bab wird in die Festung von Chihriq verlegt, wo er von April bis Mai inhaftiert bleibt. Während eines öffentlichen Verhörs zwischen Juli und August in Täbris, Persien, beansprucht der Bab der Qa’im zu sein. Im August verfasst der Bab das „Buch der Namen“ (Kitab-i-Asma). Eine größere Gruppe von Babi trifft sich auf der Konferenz von Badasht (Juni), Quddus wird danach inhaftiert. Babu’l Bab beginnt seinen Marsch von Maschhad nach Barfurush mit der Schwarzen Standarte mit einem wachsenden Gefolge, um damit eine messianische schiitische Tradition zu erfüllen. Als sie am 10. Oktober Barfurush betreten, werden sie angegriffen, woraufhin sie sich in den Schrein von Shaykh Ahmad ibn Abi Talib Tabarsi am 12. Oktober zurückziehen und diesen befestigten. Andere Babi, darunter Quddus, schließen sich ihnen am 20. Oktober an.
1849
Babu’l Bab kommt während des Tabarsi-Konfliktes am 2. Februar ums Leben. Der Konflikt endet, obwohl die Babi in Anzahl, Ausbildung und Ausrüstung weit unterlegen sind, mit einer Waffenruhe am 10. Mai, dennoch werden die Babi beim Abzug niedergemetzelt. Quddus wird gefangen genommen, nach Barfurush verbracht und dort gefoltert und ermordet.[1]
1850
Der Bab verfasst im März und April das Kitab-i-panj sha'n und wird am 9. Juli in Tabriz öffentlich hingerichtet.
1852
Verzweifelte Babis versuchen am 15. August Naser ad-Din Schah zu töten, welcher Baha’u’llah gefangen nehmen und mehrere tausend Babi, darunter Táhirih und Siyyid Husayn-i-Yazdi, hinrichten lässt.
Bahai-Periode
Jahr
Ereignis
1852
Während seiner viermonatigen Haft im Syah-Chal („Schwarzes Loch“) in Teheran vertraut Baha’u’llah einem Besucher an, dass er der vom Bab angekündigte nächste Offenbarer Gottes „für dieses Zeitalter“ sei (Zwischen September und Dezember). Im gleichen Jahr wird Mirza Muhammad Ali als Sohn Fatimihs und Baha’u’llahs in Bagdad geboren.
1853
Am 12. Januar wird er mit seiner Familie von Teheran nach Bagdad im Osmanischen Reich verbannt.
1854
Baha’u’llah zieht sich am 10. April in die Berge Kurdistans nahe Sulaimaniyya zurück, nachdem der Konflikt mit seinem Halbbruder Mirza Yahya eskaliert war.
1856
Baha’u’llah kehrt auf die Bitte Abdul-Bahas hin nach Bagdad zurück.
Baha’u’llah verfasst Ende 1861 oder Anfang 1862 das Buch der Gewissheit in zwei Tagen und Nächten.
1862
Der persische Botschafter bittet am 10. Mai die Osmanen, die Babi weiter weg von der persischen Grenze zu schicken.
1863
Baha’u’llah erklärt sich am 21. April im Garten Ridvan am Vorabend seines Exils in Istanbul in Bagdad selber zu „dem, den Gott offenbaren wird“. Am 12. Dezember reist Baha’u’llah ins Haft-Exil nach Edirne, nachdem er vier Monate in Istanbul verbracht hat.
Baha’u’llah und eine größere Gruppe seiner Anhänger werden am 5. August zur osmanischen StrafkolonieAkkon in Palästina im heutigen Israel geschickt, welches sie am 31. August erreichen.
1869
Baha’u’llah schickt einen Brief an den persischen Schah Nāser ad-Dīn, wobei der Überbringer stirbt.
1870
Mirza Mihdi stirbt am 23. Juni, als er in eine Dachluke fällt.
Kurz vor seinem Tod verfasst Baha’u’llah den Brief an den Sohn des Wolfes. Am 29. Mai stirbt Baha’u’llah und sein sterblicher Leichnam wird im Schrein Baha’u’llahs, in der Nähe seines letzten Aufenthaltes im Landhaus Bahji, beigesetzt. In seinem Testament bestimmt er Abdul-Baha zum Ausleger seiner Schriften.
Über 100 Bahais werden bei der ersten Verfolgung der Bahai des 20. Jahrhunderts in Yazd im Iran getötet.
1908
Abdul-Baha erhält im September im Alter von 64 Jahren infolge der Jungtürkischen Revolution seine Freiheit wieder.
1909
Abdul-Baha veranlasst, dass die leiblichen Überreste des Bab am 21. März in den Schrein des Bab überführt werden.
1910
Abdul-Baha erreicht im August Ägypten und kehrt sechs Monate später nach Haifa zurück. Am 8. August wird Mary Maxwell, später als Ruhiyyih Khanum bekannt, in New York City geboren.
Abdul-Baha erreicht auf seiner Reise durch die Vereinigten Staaten am 11. April New York City. Auf dieser Rundreise legt Abdu’l Baha den Grundstein zum Haus der Andacht in Wilmette, Illinois. Am 5. Dezember kehrt Abdu’l Baha von seiner Rundreise durch die Vereinigten Staaten nach Europa zurück.
Mirza Muhammad Ali stirbt, Shoghi Effendi veröffentlicht das „Sendschreiben zum Göttlichen Plan“ und heiratet Mary Maxwell, eine Tochter eines bekannten Kanadischen Bahai, welche später als Ruhiyyih Khanum bekannt wird.
1944
Shoghi Effendi veröffentlicht das Buch Gott geht vorüber um den 100. Jahrestag der Offenbarung Baha’u’llahs zu würdigen.
Shoghi Effendi erstellt den Zehn-Jahres-Plan, das nordamerikanische Haus der Andacht in Wilmette bei Chicago in Illinois wird eröffnet und der Schrein des Bab wird fertig gestellt.
1957
Shoghi Effendi stirbt am 4. November ohne Kinder oder ohne einen Nachfolger ernannt zu haben. Die Hüter des Glaubens, welche sich aus 27 Händen der Sache Gottes zusammensetzen, übernehmen den Zehn-Jahres-Plan und gründen das Haus der Gerechtigkeit.
1963
Der erste Bahai-Welt-Kongress findet am 21. April in London statt. Die ersten Mitglieder des Hauses der Gerechtigkeit werden von Vertretern aus 56 Nationalen Geistigen Räten in Haifa gewählt und nehmen ihre Arbeit auf. Damit endet der Zehn-Jahres-Plan und die Hundertjahrfeier der Erklärung Baha’u’llahs im Garten Ridvan.
Das Haus der Gerechtigkeit bezieht am 31. Januar seinen Sitz in Haifa, Israel.
1985
Das Haus der Gerechtigkeit veröffentlicht im Oktober Die Voraussetzungen für den Weltfrieden.
1986
Das indische Haus der Andacht, bekannt als „Lotustempel“, wird am 24. Dezember in Delhi eröffnet.
1992
Mit dem 100. Todestag Baha’u’llahs am 21. April beginnt für die Bahai ein Heiliges Jahr. Im gleichen Jahr findet vom 22. bis zum 26. November der zweite „Bahai-Welt-Kongress“ in New York statt.
1993
Veröffentlichung der englischen Ausgabe des Kitab-i-Aqdas am 21. März.
2000
Ruhiyyih Khanum stirbt am 19. Januar. Sie war das letzte lebende Mitglied aus der Familie Baha’u’llahs, die treu zu Shoghi Effendi und dem Universalen Haus hielt.
2001
Die Terrassen im Bahai-Weltzentrum werden vervollständigt. Weltweit gibt es 182 Nationale Geistige Räte, welche die meisten der weltweiten Bahai vertreten.
2006
Die „Islamische Regierung“ des Iran verabschiedet am 20. März Gesetze, welche nach Aussage der Vereinten Nationen den Nürnberger Gesetzen nahekommen. Im gleichen Jahr verabschiedet die ägyptische Regierung Gesetze, welche die Rechte der Bahai im Land einschränken.[2]
2008
Das iranische Parlament verabschiedet ein neues Gesetz, das die Abkehr vom Islam mit der Todesstrafe bedroht, wovon vor allem die iranischen Bahai betroffen sind.[3]
Cameron, G. & Momen, W.: A Basic Bahá'í Chronology. Hrsg.: George Ronald. Oxford 1996, ISBN 0-85398-404-2.
Amanat, Abbas: Resurrection and Renewal. Cornell University Press, Ithica, New York 1989, ISBN 0-8014-2098-9.
Nabíl-i-Zarandí: The Dawn-Breakers: Nabíl’s Narrative. Hrsg.: Bahá'í Publishing Trust. Wilmette, Illinois, USA 1932, ISBN 0-900125-22-5 (bahai.org).
Peter Smith: The Bahá’í Faith. A Short History. Oneworld Publications, Oxford 1999, ISBN 1-85168-208-2.
Peter Smith: The Babi and Baha’i Religions. From messianic Shi’ism to a World Religion. Cambridge University Press, Cambridge, New York 1987, ISBN 0-521-31755-X.
First Public Mentions of the Bahá'í Faith (Memento vom 20. Oktober 2012 im Internet Archive) prepared by the Bahá'í Information Office (United Kingdom) for the UK. Bahá'í Centenary 1998-99 and is based on research and articles by Dr Moojan Momen (Bahá'í Journal, September 1989) and Derek Cockshutt (Bahá'í Journal, March 1993).