ZamperlAls Zamperl wird im bairischen Sprachraum sowie in Teilen von Baden-Württemberg ein kleiner Hund bezeichnet. BedeutungAls Zamperl wird ein Hund bezeichnet, der eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:
Große, als gefährlich empfundene Hunde werden im Allgemeinen nicht als Zamperl bezeichnet. Gleiches gilt für Nutzhunde aller Art (z. B. Wach-, Hüte-, Jagd-, Blinden- und Kampfhunde). Eine Ausnahme bildet die Hunderasse der Dachshunde/Dackel/Teckel. Sie wurden ursprünglich für die (Dachs-)Jagd gezüchtet. Das (oder der) Zamperl dient den Menschen als Lebensgefährte und erreicht häufig den Status eines Familienmitglieds. Gelegentlich werden auch Kleinkinder, die gerade ihre ersten Gehversuche machen, von ihren Bezugspersonen mit dem Kosenamen „Zamperl“ gerufen. Das Urbild des Zamperls stellt der schwarzhaarige Münchner Kurzhaardackel („Bierdackel“) dar. Seit den 1980er Jahren wird er in der Beliebtheitsskala jedoch zunehmend vom Rauhaardackel verdrängt. Der gelegentlich als „Wurst mit Haxn“ oder „Sausage Dog“ bezeichnete Dackel gilt als erziehungsresistent, stur, dickköpfig, ist aber dennoch kinderlieb, anschmiegsam und liebenswert. Im Münchner Olympiajahr 1972 fand der typische Zamperl Verwendung als Maskottchen der 20. Sommerspiele in der Bayerischen Landeshauptstadt. HerkunftDie Etymologie ist nicht eindeutig geklärt. Zwei Möglichkeiten werden diskutiert:
Zamperl in Literatur und Musik
KuriosaIn der bayerischen Landeshauptstadt München wurden in Bauausschreibungen für öffentliche Trinkbrunnen münchenspezifische Versionen mit Hundetrinkschale(n) gefordert. Nachstehend ein Auszug aus dem Antrag Nr. 1049 der Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN/RL vom 6. August 1998: So wurden vom Baureferat Unterlagen und teilweise auch Modelle von Herstellern in Deutschland, aber auch im europäischen Raum eingeholt. Zurzeit liegen dem Baureferat acht Angebote bzw. Dokumentationen über Trinkbrunnen vor, von denen, soweit nicht schon vorhanden, für München modifizierte Modelle (mit „Zamperltränke“) im Maßstab 1:5 gebaut werden. Bis Ende der 1990er Jahre gab es in München einen nicht städtischen Trinkbrunnen ausschließlich für Hunde. In der Fußgängerzone (Neuhauserstraße) zeigte ein hölzernes Hinweisschild den Weg zu dieser (etwas versteckt gelegenen) „Zamperl-Trinkstelle“. Zudem existierten zahlreiche Trinkstellen mit integrierter Hundetränke an öffentlichen Plätzen. Meistens trugen sie ein aufgenietetes Messingschild, das den Namen des Stifters dieser Trinkwasserstelle aufzeigte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwand ein Großteil dieser Einrichtungen aus dem Straßenbild. Einige wenige überlebten als Raritäten in Museen oder landeten als Blickfang im Eingangsbereich von Kaufhäusern. In München führen mehr als siebzig Zierbrunnen, die im eigentlichen Sinn als architektonische Bereicherung gedacht sind, reines Trinkwasser. Manche davon, wie z. B. der Fischbrunnen am Marienplatz, sind mit einer „Zamperl-Trinkstelle“ ausgestattet. In der nordwestlich von München gelegenen Landkreishauptstadt Dachau findet sich in der Münchener Straße seit einigen Jahren wieder eine traditionelle (private) Zamperltränke. TriviaDie Ultimate-Mannschaft des TSV Unterföhring im Landkreis München gab sich den Namen „Zamperl Unterföhring“ in Anlehnung an Eishockeymannschaften, die sich „Tigers“, „Eisbären“ usw. titulieren. Unter dieser Bezeichnung erscheinen sie in Spielplänen und Siegerlisten. Typische Zamperl
Einzelnachweise
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