Xihu liegt relativ zentral im Landkreis Changhua in der Changhua-Ebene. Die natürliche Begrenzung nach (Süd-)westen bildet weitgehend der kleine Fluss Dongluoxi (東螺溪, Dōngluó xī) oder Maiyucuoxi (麥嶼厝溪, Màiyǔcuò xī), der damit die Grenze zu den westlich-südwestlichen Nachbargemeinden Erlin und Pitou darstellt. Weitere Nachbargemeinden sind Puyan im Norden, Buxin im Osten und Yongjing sowie Tianwei im Südosten.
Geschichte
Der Ortsname Xihu setzt sich aus den Schriftzeichen bzw. Begriffen 溪, Xī – „Bach, (kleiner) Fluss“ und 湖, Hú – „See“ zusammen. „Bach“ oder „Fluss“ bezieht sich auf den heutigen Dongluoxi, der früher den Hauptarm des Zhuoshui darstellte (舊濁水溪, Jiù zhuóshuǐ xī – „alter Zhuoshui-Fluss“). „See“ bezieht sich auf zwei Seen, den Lunzicuo-See (崙仔厝湖, Lúnzǐcuò hú) und den Schazi-See (沙仔湖, Shāzǐ hú), die beide heute nicht mehr existieren. Während der Zeit der japanischen Herrschaft (1895–1945) wurde Xihu als „Dorf“ organisiert (溪湖庄, Xīhú zhuāng). Im Jahr 1938 erhielt es den Status einer „Straße“, d. h. städtischen Siedlung (溪湖街, Xīhú jiē). Nach Übernahme Taiwans durch die Republik China wurde daraus die „Stadtgemeinde“ (鎮, Zhèn) Xihu, anfänglich (1946–1950) im Landkreis Taichung und ab 1950 im neu eingerichteten Landkreis Changhua.[1]
Bevölkerung
Mit etwa mehr als 55.000 Einwohnern (2020) lag Xihu unter den 26 Gemeinden des Landkreises Changhua an fünfter Stelle. Ende 2019 lebten 173 Angehörige indigener Völker in Xihu, entsprechend einem Bevölkerungsanteil von 0,3 %.[2]
Am östlichen Rand verläuft die Nationalstraße 1 (Autobahn) in Nord-Süd-Richtung durch Xihu. Ebenfalls in Nord-Süd-Richtung verläuft die Provinzstraße 19 zentral durch Xihu. Daneben gibt es die Kreisstraßen 148 (zentral West-Ost), 146 (von Nordosten zur Ortsmitte), 135 (von Nordnordwest zur Ortsmitte). Die Kreisstraße 135甲 (135A) verläuft am westlichen Rand Xihus parallel zum Dongluoxi.
Wirtschaft
Die ertragreichen Böden, die ebene Topografie und die damit einhergehenden guten Transportbedingungen haben dazu geführt, dass Xihu intensiv landwirtschaftlich genutzt wird und ein Zentrum der Gemüse- und Obstproduktion in Taiwan ist. Xihu weist die größte Anbaufläche für Weintrauben in Zentraltaiwan auf.[3] Zusätzlich gibt es Kleinindustrien und verarbeitende Industrien, deren Bedeutung jedoch seit den 1980er Jahren eher rückläufig ist.[1]
Besonderheiten
Als sehenswert gilt die alte Zuckerfabrik (溪湖糖廠, Xīhú táng chǎng23.951527777778120.48080555556) in Pinghe, die bis zum Jahr 2002 in Betrieb war. Die alte Zuckerbahn wird für touristische Zwecke genutzt.[4]
Der Linzhao-Tempel (霖肇宮, Línzhào gōng23.969444444444120.4925) in Zhongshan geht auf das Jahr 1586 zurück. Die heutigen Tempelbauten sind allerdings neueren Datums.[5] Verehrt wird hier Sanshan Guowang (三山國王, Sānshān guówáng), der „König der drei Berge“, ein daoistischer Kult, der ursprünglich aus Chaozhou in der Provinz Guangdong stammt und durch han-chinesische Einwanderer in den vergangenen Jahrhunderten nach Taiwan gebracht wurde.[6] Der Fu’an-Tempel (福安宮, Fú’ān gōng23.964022222222120.47932222222) im Ortsteil Guanping ist ein kleiner Mazu-Tempel aus dem Jahr 1801.[7]
Gebäude der ehemaligen Zuckerfabrik
Xihu-Zuckerbahn
Linzhao-Tempel
Weblinks
Commons: Xihu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
↑ ab歷史沿革 (Geschichte). Webseite von Xihu, abgerufen am 13. Juni 2020 (chinesisch (traditionell)).
↑3. The fruit industry in Taichung District. Landwirtschaftliche Forschungs- und Ausbaustation des Bezirks Taichung beim Landwirtschaftsrat des Exekutiv-Yuans, abgerufen am 13. Juni 2020 (chinesisch (traditionell)).
↑霖肇宮 („Linzhao-Tempel“). 文化資源地理資訊系統 (Geografisches Informationssystem für kulturelle Ressourcen der Academia Sinica), abgerufen am 13. Juni 2020 (chinesisch (traditionell)).
↑三山國王 (Sanshan guowang). 全國宗教資訊網 (Nationales Netzwerk zur Information über Religionen), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2021; abgerufen am 13. Juni 2020 (chinesisch (traditionell), englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/religion.moi.gov.tw
↑福安宮 („Fu’an-Tempel“). 文化資源地理資訊系統 (Geografisches Informationssystem für kulturelle Ressourcen der Academia Sinica), abgerufen am 13. Juni 2020 (chinesisch (traditionell)).