XXVII. Reserve-Korps (Deutsches Kaiserreich)Das XXVII. Reserve-Korps (II. Königlich Sächsisches) war ein Großverband der Sächsischen Armee im Ersten Weltkrieg, dem auch württembergische Einheiten angehörten. GliederungDas Korps war bei Beginn des Ersten Weltkriegs der 4. Armee unterstellt und wie folgt gegliedert:[1]
Zusätzliche Versorgungseinheiten des Korps
GeschichteDas Korps wurde mit der Mobilmachung bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 2. August 1914 aufgestellt. Die Regimenter traten erstmals am 1. September zusammen, die Höheren Stäbe am 11. September. Erst bei Ankunft an der Westfront in Belgien am 11. Oktober trafen die sächsischen und württembergischen Truppen im Armeekorpsrahmen zusammen. Das Korps bildete den linken Flügel der in Flandern aufmarschierenden 4. Armee, das XXVII. Reserve-Korps hatte in der Ersten Flandernschlacht den Auftrag Ypern einzunehmen. Am 18. Oktober erreichten die Truppen kampflos die Linie Lendelende – Courtrai, am 19. wurden im weiteren Vorgehen die Orte Ledeghem und Moorseele besetzt.[2] Am 20. Oktober 1914 stieß die 54. Reserve-Division über Gheluwet und Wevelghem nach Menen vor. Die 53. Reserve-Division gelangte nicht über Osthoek hinaus. Nach dem Erreichen und Durchschreiten des Weilers Terhand blieben die Verbände im englischen Abwehrfeuer vor Becelaere liegen. Nach Eingreifen der Artillerie konnte der Ort aber eingenommen werden. Die 53. Reserve-Division hatte am linken Flügel des Korps die bei Koelberg kämpfenden Bayern am 21. Oktober unterstützt und musste sich am Abend zwischen Bercelaere und Broodseinde eingraben. Trotz mehrfacher Versuche, über die erreichte Linie hinweg vorzustoßen, mussten die Angriffe nach schweren Verlusten eingestellt werden.[3] Am 22. Oktober befahl General der Infanterie von Carlowitz die Fortsetzung des Angriffes auf Gheluvelt. Dazu musste die 53. Reserve-Division von Terhand aus über den Reutelbeek gegen Vieux-Chien südlich von Becelaere angreifen. Auch dieser Angriff wurde bereits vor dem Erreichen des vorgegebenen Ziels abgeschlagen, die demoralisierten Verbände zogen sich auf ihre Ausgangsstellungen zurück. Am 24. Oktober stürmte die 54. Reserve-Division den Weiler Reutel und versuchte den Polygon-Wald einzunehmen. Die 53. Reserve-Division musste bereits englische Gegenangriffe aus Zonnebeke abwehren. Nach dem Überwinden der ersten englischen Linie blieb der Angriff auf den Polygon-Wald verlustreich liegen. Nach tagelangen Angriffen wurde am Abend des 24. Oktober der Angriff abgebrochen, die erreichten Stellungen mussten am nächsten Tage bereits gegen Gegenangriffe gesichert werden. Anstelle des überforderten General von Carlowitz übernahm am 27. Oktober 1914 General von Schubert das Korpskommando.[4] Anfang September 1916 wurde das Generalkommando mit beiden Stammdivisionen kurzfristig beiderseits im Raum Clery in der Schlacht an der Somme eingesetzt. Am 6. September 1916 übernahm General der Infanterie von Ehrenthal am linken Flügel der 1. Armee das Kommando, durch Einschieben der zusätzlich unterstellten 13. Division wurden zwecks leichterer Verteidigung gegenüber den französischen Massenangriffen schmälere Abschnitte geschaffen. Im November 1916 erfolgte der Abtransport des Korps an die Ostfront und die Zuweisung an den südlichen Abschnitt der Südarmee an der Narajowka. Während der Kerenski-Offensive scheiterten im Juli 1917 auch alle Angriffe der russischen 7. Armee gegen den Südflügel Bothmers. Das dort eingesetzte Korps behauptete sich mit der unterstellten 75. und 53. Reserve-Division in seinen Stellungen. Schon am 22. September übernahm das XVIII. Korps (Gruppe Schenk) den Abschnitt. Ab Dezember 1917 bis Kriegsende wurde das Korps wieder an der Westfront überwiegend zwischen Oise und Aisne eingesetzt. Gefechtskalender1914
1915
1916
1917
1918
Kommandierender General
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia