Wolfs- und Schakalartige
Die Wolfs- und Schakalartigen (Canis, umgangssprachlich auch einfach Wölfe und Schakale genannt) sind eine Gattung der Hunde (Canidae). Sie umfasst die großen Wildhunde vom Wolfs- und Schakaltyp, als bekannteste Vertreter den Wolf und den aus diesem gezüchteten Haushund, den Goldschakal und den Kojoten. Zwei der klassischen Schakalarten – der Streifenschakal und der Schabrackenschakal, beide verbreitet im Afrika südlich der Sahara – wurden jedoch als nicht sehr nahe verwandt mit den anderen Arten erkannt und werden heute in eine eigene Gattung (Lupulella) gestellt. AllgemeinesDie Tiere dieser Gattung sind durch vergleichsweise lange Beine und einen zylinderförmigen, buschigen Schwanz charakterisiert. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 160 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 20 bis 55 Zentimeter und eine Schulterhöhe von 30 bis 80 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 6 und 80 Kilogramm. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung Canis umfasst Eurasien, Afrika sowie Nord- inkl. Mittelamerika. Durch den Menschen sind sie in Form des Dingos auch in Australien und Neuguinea und als Haushund heute weltweit verbreitet. SystematikFolgende Arten werden unterschieden:
Nicht mehr zur Gattung Canis gehören der Streifenschakal (Lupulella adustus) und der Schabrackenschakal (Lupulella mesomelas). Der Name „Schakal“ ist keine systematische Bezeichnung. Bei Einbeziehung der zwei afrikanischen „Schakal“-Arten wäre die Gattung Canis paraphyletisch in Bezug auf den Rothund und den Afrikanischen Wildhund. Umstritten ist der Artstatus des Rotwolfs; der Haushund wird entgegen früheren Systematiken nicht mehr als eigene Art geführt. Ausgestorbene Arten:
Im Rahmen der Vorstellung der Genomsequenz des Haushundes wurde von Lindblad-Toh et al. 2005 eine phylogenetische Analyse der Hunde (Canidae) veröffentlicht. Im Rahmen dieser Darstellung wurde auf der Basis molekularbiologischer Daten die Monophylie der Gattung Canis angezweifelt. Demnach stellen der Streifenschakal und der Schabrackenschakal Schwesterarten dar, die als basalste Arten allen anderen Vertretern der Gattung sowie dem Rothund (Cuon alpinus) und dem Afrikanischen Wildhund (Lycaon pictus) gegenübergestellt werden.[1] Wenn diesen Ergebnissen nicht widersprochen wird, müssten entweder diese beiden Arten in die Gattung Canis aufgenommen werden, damit sie als monophyletische Gattung Bestand hat, oder Streifen- und Schabrackenschakal, wie dies vorsichtige Systematiker schon seit Langem tun,[4] der Bezeichnung „Thos Oken, 1816“ folgend in eine eigene gemeinsame Gattung Thos gestellt werden. Auch Zrzavý und Řičánková kamen 2004 zum obigen Ergebnis und schlugen die Abtrennung dieser beiden Schakale von der Gattung Canis vor; ihrem Vorschlag folgend sollten jedoch Streifen- und Schabrackenschakal in jeweils eigene monotypische Gattungen gestellt werden (als Schaeffia adusta beziehungsweise Lupulella mesomelas).[5] EntwicklungsgeschichteDie Gattung Canis scheint, etwa ab dem späten Miozän vor rund 6 Millionen Jahren erstmals aufgetaucht zu sein. Die ältesten Funde stammen aus dem Süden der USA und Mexiko. Als Vorfahren nimmt man die schakalgroße Gattung Eucyon an, die im Miozän in Nordamerika vorkam.[6] Belege
Literatur
WeblinksCommons: Canis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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