Wolfgang Stock (Mediziner, 1874)![]() Wolfgang Stock (* 26. April 1874 in Bönnigheim; † 7. September 1956 in Tübingen[1]) war ein deutscher Augenarzt. Leben und WirkenWolfgang Stock wurde als Sohn von Carl Adolf Stock (1844–1941) und dessen Ehefrau Luise geb. Köstlin (1846–1935) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Cannstatt und studierte nach dem Abitur Medizin an den Universitäten Tübingen, München und Berlin. Als Tübinger Student schloss er sich im Wintersemester 1892/93 der Akademischen Verbindung Igel in Tübingen an. Von 1899 an war er Assistent an den Universitätsaugenkliniken Tübingen, Breslau und Freiburg. In Tübingen wurde er promoviert und 1903 in Freiburg habilitiert. 1903 wurde Stock zum Privatdozenten für Augenheilkunde und 1907 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1910 wurde er als Ordinarius an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen, wo Wolfgang Stock ein Jahrzehnt lehrte. Während des Disziplinarverfahrens gegen Max Henkel, den damaligen Leiter der Universitätsfrauenklinik Jena, wurde Stock kurzzeitig auch mit der vorläufigen Stellvertretung für die geschäftlichen Belange der Frauenklinik beauftragt.[2] 1921 wurde Wolfgang Stock dann auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde an der Eberhard Karls Universität Tübingen berufen und zum Direktor der Tübinger Universitäts-Augenklinik ernannt. Im Zweiten Weltkrieg war er auch Leiter des in der Klinik befindlichen Reservelazaretts und insofern Angehöriger der Wehrmacht, welche im Krieg etwa 30 Prozent aller Augenärzte rekrutierte. Der NSDAP trat Stock nicht bei. Er leitete die Klinik 30 Jahre bis zu seiner Emeritierung 1952. Wolfgang Stock verstarb im Alter von 82 Jahren in Tübingen. Er war mit Marthe Stock geb. Asselin (1885–1973) verheiratet. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Helga (1911–1992), Arzt und Bildhauer Wolfgang (1913–1997), Liselotte (1916–1998) und Dora (1921–2003) hervor. ![]() Leistungen und WürdigungWolfgang Stock arbeitete wissenschaftlich auf dem Gebiet der pathologischen Anatomie des Auges. Besondere Beachtung fanden seine Arbeiten über die Tuberkulose des Auges. Daneben galt Stock als hervorragender Operateur, der allein über 10.000 Staroperationen ausgeführt und auch auf dem Gebiet der Hornhautübertragung wesentliche Beiträge geleistet hat. Er legte in Tübingen eine umfangreiche Sammlung ophthalmopathologischer Präparate an.[3] Die Neuronale Ceroid-Lipofuszinose wird auch als Vogt-Spielmeyer-Stock-Krankheit bezeichnet. Die Stadt Tübingen ehrte Wolfgang Stock, indem sie eine Straße auf der Waldhäuser Höhe nach ihm benannte. Die Wolfgang-Stock-Straße erstreckt sich zwischen der Gottlieb-Olpp-Straße und der Haußerstraße, wobei sie die Niethammerstraße und die Hofmeisterstraße kreuzt. Schriften (Auswahl)
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Wolfgang Stock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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