Wilhelm Ludwig (Ritter von) Lindenschmit der Jüngere (* 20. Juni1829 in München;[1] † 8. Juni1895 ebenda) war ein deutscherMaler. Lindenschmit wurde 1894 in den bayerischen Personaladel mit dem Titel Ritter von erhoben.[2]
Im Jahr 1853 nach Deutschland zurückgekehrt, lebte er einige Jahre in Frankfurt, wo sein im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg befindlicher Karton:
Reformatorenversammlung in Marburg (1862) entstanden.
1863 siedelte Lindenschmit nach München über und zeichnete für den Bruckmann-Verlag die deutsche Ruhmeshalle; sodann entstanden:
Der Fischer und die Nixe (in der Schackschen Galerie zu München) sowie die Jahreszeitenfriese im Cramer-Klettschen Haus zu Nürnberg und
Currendschüler Martin Luther an der Thüre der Frau Ursula Cotta um Brod singend, als Holzschnitt von Schultheiss populär und erstmals veröffentlicht in der Zeitschrift Daheim, 1873, Nr. 10.
1883 und 1884 dekorierte er den Saal des Rathauses in Kaufbeuren mit geschichtlichen und allegorischen Wandgemälden unter Anwendung der Keimschen Mineralfarben und vollendete 1886 ein großes, figurenreiches Historienbild, den Einzug Alarichs in Rom. Auch im Kleinen Sitzungssaal des Neuen Rathauses in München schuf er 1886/87 ein Wandgemälde mit dem Titel Die Krönung der Monachia – Münchens Aufblühen unter Ludwig I. in Kunst und Wissenschaft.[3] Das Werk stellt die große Bedeutung der Wittelsbacher für München dar und kann damit als Gegenstück zu Carl Theodor von Pilotys Monumentalgemälde im Großen Sitzungssaal gesehen werden. Dort steht die Bürgerschaft im Vordergrund und die Wittelsbacher Landesherren sind nur als leblose Standfiguren im Hintergrund.[4]
Meyers Konversationslexikon von 1888 urteilt über Lindenschmits Stil:
Lindenschmit zeichnet sich als Kolorist besonders durch eine glückliche Behandlung des Halbdunkels aus. Doch leidet der Gesamteindruck seiner Bilder unter einer zu starken Betonung bräunlicher Töne. In seinen letzten Gemälden ist er zu einer reichern Farbenentfaltung gelangt.
↑Suhr, Norbert: Lindenschmit, Wilhelm Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 600 [Online-Version]. Abgerufen am 29. November 2022.
↑Brigitte Huber: Neues und Altes Münchner Rathaus. (PDF) Presse- und Informationsamt der Landeshauptstadt München in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv München, S. 29, abgerufen am 28. November 2022.
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