Wilhelm RöhlWilhelm Röhl (* 26. April 1922 in Hamburg; † 28. Dezember 2014 ebenda) war ein deutscher Richter und Ministerialbeamter. Er gehörte zu den führenden Kennern der japanischen Rechtsgeschichte. LebenRöhl studierte an der Universität Hamburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Reichsuniversität Straßburg Rechtswissenschaft. Als Neffe Straßburger Schwaben gehörte er 1941 zu den Gründern der Kameradschaft „Rudolf von Bennigsen“, die nach dem Westfeldzug für das Corps Suevia nach Straßburg zurückgekehrt war. Das Schwabenband erhielt er 1949.[1] Schon im Studium interessierte er sich für Japanologie. Die Universität Hamburg promovierte ihn 1950 zum Dr. iur.[2] Nach der Assessorprüfung kam er 1952 als Richter an das Landgericht Hamburg. Daneben studierte er Geschichte des japanischen Rechts. 1955 folgte die Promotion zum Dr. phil.[3] Ende der 1950er Jahre errichtete er in Tokyo das Deutsche Kultur-Institut, den Vorläufer des Goethe-Instituts. Von japanischen Kollegen wurde er mit dem Ehrentitel „Meister Röhl“ angeredet. Seit 1968 Vizepräsident des Landgerichts Hamburg, kandidierte er 1969 nolens volens für das neue Amt des Präsidenten der Universität Hamburg. Er unterlag Peter Fischer-Appelt.[4] Den Ruf der Ruhr-Universität Bochum lehnte er ab. 1972 wurde er Senatsdirektor in der Justizbehörde. Eva Leithäuser, Justizsenatorin in Hamburg von 1979 bis 1986, schätzte ihn sehr. 1987 ging er in den Ruhestand. Rechtspolitisch aktiv war er als Vorsitzender des Deutschen Juristentages e.V., deren Ständiger Deputation er von 1964 bis 1978 angehörte und deren Vorsitzender er von 1970 bis 1976 war.[5] Er war zudem Präsident dreier Juristentage (1972, 1974, 1976). 1988 beteiligte er sich an der Gründung der Deutsch-Japanischen Juristenvereinigung in Hamburg. Sie hat seither etwa 700 Mitglieder in Deutschland und Japan, veranstaltet Vorträge und Symposien in beiden Ländern und gibt die zweimal jährlich erscheinende umfangreiche Zeitschrift für japanisches Recht heraus. Anfangs war Röhl Präsident der Vereinigung. Vom 17. Januar 1969 bis zum 25. April 2002 war er Dominus praeses des Academischen Clubs zu Hamburg. Am 13. Januar 2015 wurde er auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Ehrungen
Werke
Siehe auchWeblinksCommons: Wilhelm Röhl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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