Die ersten Studienjahre verbrachte Nerenz unter Anleitung Wilhelm von Schadows in Berlin. Anschließend war er mit Restaurierungsarbeiten in der königlichen Gemäldegalerie in Berlin beschäftigt. Er folgte Schadow nach Düsseldorf, wo er von 1833 bis 1836 dessen 1. Malklasse an der Akademie besuchte und sich mit Adolph Schroedter und dem jungen Alfred Rethel anfreundete. Nach seiner Rückkehr nach Berlin erarbeitete er genreartige Legenden- und Balladenmotive in einer romantisierenden Auffassung, zumeist in kleinen und mittelgroßen Bildern. Er unternahm Reisen nach Dresden und im Jahre 1847 nach Rom.
Maltechnisch und kompositorisch auf dem hohen Niveau, das fast alle frühen Schadow-Schüler auszeichnet, fielen seine Arbeiten durch besondere Sorgfalt im Detail und eine außergewöhnliche Beherrschung in der Darstellung der Stofflichkeit auf. Der Düsseldorfer Akademie-Professor Rudolf Wiegmann sah jedoch „in seinen mit mühsamstem Fleiße ausgeführten Bildern“ eine „süßliche Taschenbuchs-Romantik, welche ohne Zweifel nicht wenig dazu beigetragen hat, die Romantik überhaupt in Mißkredit zu bringen“.
In: Robert Reinick: Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. – zwischen 1836 und 1852.
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Schulgen-Bettendorff, Düsseldorf 1836, Probedruck, urn:nbn:de:hbz:061:2-2196.
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Schulgen-Bettendorff, Düsseldorf 1838, farbige Mappen-Ausgabe, urn:nbn:de:hbz:061:2-18668.
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Schulgen-Bettendorff, Düsseldorf 1838, urn:nbn:de:hbz:061:2-18244.
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Buddeus, Düsseldorf zw. 1839 und 1846, urn:nbn:de:hbz:061:2-84.
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Vogel, Leipzig ca. 1852, urn:nbn:de:hbz:061:2-18254.
Literatur (Auswahl)
Nerenz, Wilhelm. In: Georg Kaspar Nagler (Hrsg.): Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Band 10: Müller, Jan.–Passe, Wilhelm de. E. A. Fleischmann, München 1841, S. 185–186 (Textarchiv – Internet Archive).
Nerenz, Wilhelm. In: Georg Kaspar Nagler (Hrsg.): Neues allgemeines Künstler-Lexicon. 3. Auflage, Band 11: Morghen, Filippo–Overbeck, Friedrich. Schwarzenberg & Schumann, Leipzig 1936, S. 285–286 (Unveränderter Nachdruck der Auflage E. A. Fleischmann, München 1835–1852, Textarchiv – Internet Archive).
Georg Kaspar Nagler, Andreas Andresen, Carl Clauss (Hrsg.): Die Monogrammisten. Band 4. Hirth, München 1871, S. 790 (Abb. 2 Monogramme).
Rudolf Wiegmann: Die Königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Ihre Geschichte, Entstehung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler. Verlag der Buddeus’schen Buch- und Kunsthandlung (Ed. Schulte), Düsseldorf 1856, S. 238–239 (Textarchiv – Internet Archive).
Nerenz, Wilhelm. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 135–136 (Textarchiv – Internet Archive).
Hans Paffrath: Meisterwerke der Düsseldorfer Malerschule. Droste, Düsseldorf 1995, S. 16, Abbildung S. 17: „Die Hochzeit“.
Siegfried Weiß: Nerenz, Wilhelm. In: Hans Paffrath, Kunstmuseum Düsseldorf (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. Band 3, F. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3011-0, S. 30–32, 3 Abbildungen: „Die kleine Gärtnerin“, „Die Hochzeit“, „Die Begegnung in der Waffenschmiede“.
↑Johann Josef Scotti: Die Düsseldorfer Maler-Schule, oder auch Kunst-Akademie in den Jahren 1834, 1835 und 1836, und auch vorher und nachher. Schreiner, Düsseldorf 1837, S. 137 f., Nr. 117 (Digitalisat)