1839 verlobte er sich in Düsseldorf mit Alwine, geborene Heuser aus Gummersbach. Im Juni 1840 heiratete er sie. In ihrer Beziehung ermunterte er sie, sich künstlerisch zu betätigen. Schon ihre älteren Schwestern Louise Wüste und Adeline Jaeger waren Malerinnen der Düsseldorfer Schule.
1848 bis 1849, Schroedter lebte mit Frau in Frankfurt am Main, arbeitete er zusammen mit Johann Hermann Detmold an der ParodieThaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Abgeordneten zur constituirenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Mayn.
Adolf Schroedter besaß ein ungemein vielseitiges Talent. Einen Namen machte er sich als Maler, als Illustrator humoristischer Dichtungen, als Kupferstecher, Radierer, Holzschnittzeichner und Lithograf, als politischer Satiriker und Schriftsteller, als Botaniker und Schöpfer reizvoller Ornamente und Arabesken. Rezipiert wurde er als geistvoll, sinnreich und von einer hervorstechenden Erfindungsgabe. Neben Johann Peter Hasenclever, Rudolf Jordan, Jakob Becker und Carl Wilhelm Hübner zählt er zu den bedeutenden Vertretern der Düsseldorfer Genremalerei. In einigen seiner Hauptwerke trat er der gefühlsbetont melancholischen Richtung der Düsseldorfer Akademie entgegen.[4] Als Maler, Karikaturist und Zeichner nahm er Elemente des Comics vorweg. Seine Auffassung des Don Quichotte ist typisch geworden und wurde von Heinrich Heine gelobt.[5] Zum Monogramm hatte Schroedter den Pfropfenzieher erwählt, den er in einem originellen Blatte Der Traum von der Flasche allegorisch verherrlichte.
In Erscheinung trat er auch in friesartigen Kompositionen wie Rheinische Bauernkirchweih (auf vergoldetes Zinkblech gemalt, 22 m lang, 65 cm hoch, 1847), Der Triumphzug des Königs Wein (1852), Rheinwein, Maitrank, Punsch und Champagner (1852), Die vier Jahreszeiten (1854, Galerie zu Karlsruhe), die er in Aquarell ausführte. Ferner lieferte er Illustrationen zu Peter Schlemihl, Musäus’ Volksmärchen, Uhlands Werken etc. und zu Detmolds Leben und Thaten des Abgeordneten Piepmeier (1848). Er schrieb Das Zeichnen als ästhetisches Bildungsmittel (Frankfurt am Main, 1853) und gab eine Schule der Aquarellmalerei (Bremen 1871) heraus.
Werkauswahl
1831: Der sterbende Abt
1832: Die trauernden Lohgerber, Öl auf Holz (Frankfurt am Main: Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut), worin er die sentimentale Richtung der Düsseldorfer Schule persiflierte
1832: Die Weinprobe (Nationalgalerie in Berlin)
1833: Rheinisches Wirtshaus (Nationalgalerie in Berlin)
In: Adelbert von Chamisso’s Werke. Band 4: Gedichte. Adelberts Fabel. Peter Schlemihl. Weidmann, Leipzig 1836 (digitalisierte Ausgabe).
In: Robert Reinick: Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Zwischen 1836 und 1852.
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Schulgen-Bettendorff, Düsseldorf 1838, farbige Mappen-Ausgabe (digitalisierte Ausgabe).
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Schulgen-Bettendorff, Düsseldorf 1838 (digitalisierte Ausgabe).
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Buddeus, Düsseldorf zwischen 1839 und 1846 (Digitalisierte Ausgabe).
Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Leipzig : Vogel, ca. 1852 (digitalisierte Ausgabe).
Ihren Freunden empfehlen sich als Verlobte Adolf Schrödter und Allwiena Heuser. September 1839. Düsseldorf Gummersbach. Düsseldorf 1839 (digitalisierte Ausgabe).
In: Album deutscher Künstler in Originalradirungen. Buddeus, Düsseldorf 1841 (digitalisierte Ausgabe).
In: Johann Karl Musäus, Julius Ludwig Klee (Hrsg.): Volksmährchen der Deutschen. Mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen, Mayer und Wigand, Leipzig 1842 (digitalisierte Ausgabe).
In: Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher Künstler. Zwei Bände, Buddeus, Düsseldorf 1843 (digitalisierte Ausgabe).
In: Album deutscher Dichter. Mit 36 Original-Zeichnungen deutscher Künstler (A. v. Schroeter, J. B. Sonderland, Theod. Hosemann, A. Menzel, v. Kloeber, F. Holbein, Rosenfelder u. a.), Hofmann, Berlin 1848 (digitalisierte Ausgabe).
Johann Hermann Detmold: Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Abgeordneten zur constituierenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Main. Jügel, Frankfurt am Main 1848–1849 (digitalisierte Ausgabe).
Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer. Hefte 1–6 und Buch: Zeichnungen Adolph Schroedter, Text Hermann Detmold. Carl Jügel, Frankfurt am Main 1849 (digitalisierte Ausgabe).
In: Märchen und Sagen für Jung und Alt. Arnz, Voß, Düsseldorf 1857, Band 2 (digitalisierte Ausgabe).
Till Eulenspiegels auserlesene Schwänke. Nach den ältesten Drucken hergestellt von Karl Simrock. Arnz, Düsseldorf 1857 (digitalisierte Ausgabe).
In: Friedrich Rückert’s Liebesfrühling. Sauerländer, Frankfurt am Main zwischen 1861 und 1874 (digitalisierte Ausgabe).
Sechs Bilder zum Don Quixote. Erfunden und radirt von A. Schrödter. Meyer, Altona 1863 (digitalisierte Ausgabe).
In: Ludwig Eichrodt: Deutsches Knabenbuch. Hundert Gestalten in Wort und Bild. Schauenburg, Lahr 1864 (digitalisierte Ausgabe).
In: Friedrich Bodenstedt (Hrsg.): Album deutscher Kunst und Dichtung. Mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen der Künstler, ausgeführt von R. Brend’amour. Grote, Berlin 1867 (digitalisierte Ausgabe).
In: Frauen-Brevier für Haus und Welt. Eine Auswahl der besten Stellen aus namhaften Schriftstellern über Frauenleben und Frauenbildung. 7. Auflage, Amelang, Leipzig 1893 (digitalisierte Ausgabe):
Rudolf Theilmann: Schroedter (Schrödter), Adolph. In: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Hrsg. vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath, Düsseldorf, Band 3, München 1998, S. 238–242.
Die Selbstvermarktung von Adolph Schroedter. In: Nadine Müller: Kunst & Marketing. Selbstvermarktung von Künstlern der Düsseldorfer Malerschule und das Düsseldorfer Vermarktungssystem 1826–1869. Dissertation Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2342-1, S. 194–276.
↑Hanna Gagel: Die Düsseldorfer Malerschule in der politischen Situation des Vormärz und 1848. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 82 ff.
↑Christina Frohn: „Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn“ – Karneval in Köln, Düsseldorf und Aachen 1823–1914. Inauguraldissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1999, S. 291 (PDF (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive))
↑Ute Ricke-Immel: Die Düsseldorfer Genremalerei. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 152 ff.