Wilhelm Kruse sammelte als Sohn eines Tischlers bereits in früher Jugend bei seinem Vater erste Erfahrungen im Bildschnitzen. Um 1903 absolvierte er in Rostock eine vierjährige Ausbildung zum Steinmetz, Stuckateur und Holzbildhauer, anschließend folgten mehrere Jahre an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Praktisch arbeitete Kruse im Atelier bei Walther Schmarje, der ihn an mehreren seiner Aufträge, besonders für Bauplastik, beteiligte. 1911 war er im Atelier bei Wilhelm Haverkamp tätig, bis er schließlich 1914 in Berlin-Friedenau ein eigenes Atelier gründete. Während des Ersten Weltkriegs diente Kruse als Soldat in Frankreich, Russland und schließlich auf dem Balkan, in Mazedonien als künstlerischer Leiter der Kriegsgräberverwaltung. In den Jahren 1933 bis 1945 arbeitete er zusammen mit weiteren Kollegen im „Haus der 40 Künstler“ in der Berliner Ateliergemeinschaft Klosterstraße, als deren stellvertretender Obmann er ab 1942 fungiert.[1] Über die Jahre nach dem Krieg ist bisher kaum etwas bekannt, außer dass er ab Mitte der 1950er Jahre wieder in Berlin ansässig wurde.
Werk
1913: Wettbewerbsentwurf für ein Fritz-Reuter-Denkmal in Rostock (prämiert mit einem von drei 2. Preisen zu 500 Mark,[2] nicht ausgeführt)
Mecklenburgische Monatshefte. Band 10, 1934, Tafeln gegenüber S. 216, 250 und Band 11, 1935, S. 431, Tafel gegenüber S. 650, S. 651 ff.
Kruse, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S.128 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑Kruse, Wilhelm. In: Ateliergemeinschaft Klosterstraße – Berlin 1933–1945. Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus. Akademie der Künste, Edition Hentrich, Berlin 1994, ISBN 3-89468-134-9, S. 224 (Kurzvita).