Wild Side (2004)

Film
Titel Wild Side
Produktionsland Frankreich, Belgien, Vereinigtes Königreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Sébastien Lifshitz
Drehbuch Sébastien Lifshitz und Stéphane Bouquet
Produktion Gilles Sandoz
Musik Jocelyn Pook
Kamera Agnès Godard
Schnitt Stéphanie Mahe
Besetzung
  • Stéphanie Michelini: Stéphanie
  • Yasmine Belmadi: Djamel
  • Edouard Nikitine: Mikhail
  • Josiane Stoléru: Mutter
  • Aurélie Guichard
  • Anohni: Sängerin
  • Liliane Nataf
  • Christophe Sermet: Nicolas

Wild Side ist ein französischer Spielfilm aus dem Jahr 2004, unter der Regie von Sébastien Lifshitz, mit Stéphanie Michelini, Yasmine Belmadi, und Edouard Nikitine. Das Liebesdrama um drei Entwurzelte hatte seine Premiere auf der Berlinale 2004.

Handlung

Stéphanie, eine transsexuelle Person, lebt in einer Beziehung zu Mikhail, einem russischen Deserteur, und Djamel, dem Kind algerischer Migranten. Stéphanie und Djamel arbeiten als Sexarbeitende auf den Straßen von Paris, während Mikhail als Tellerwäscher sein Geld verdient. Als Stéphanie erfährt, dass ihre Mutter Liliane schwer krank ist und dringend Hilfe braucht, beschließt sie, gemeinsam mit Mikhail und Djamel in das Dorf zurückzukehren, das sie vor 17 Jahren als Pierre verlassen hat. In der nordfranzösischen Provinz entwickelt sich zwischen ihnen eine Art Ersatzfamilie.

Auszeichnungen und Nominierungen

Internationale Filmfestspiele Berlin 2004

  • Teddy Award 2004[2]

Rezeption

In der Resonanz auf Wild Side wird besonders die Kameraarbeit von Agnès Godard, der langjährigen Kamerafrau von Claire Denis, hervorgehoben. Dennis Lim in Village Voice erinnert sie an die fotografischen Arbeiten von Nan Goldin. Sie gilt als sinnlich, unmittelbar und intim. Die unkonventionelle Erzählweise von Wild Side wird positiv aufgenommen. Der Verzicht auf klare dramaturgische Verknüpfungen und eindeutige Psychologisierungen wird ausdrücklich positiv hervorgehoben.[6] So konstatiert auch Dennis Lim, dass es Lifshitz gelingt, durch die Nutzung elliptischer Erzählung, sentimentale Klischees zu umgehen. Er erkennt eine eigene, stille Art, die ihn an Filme von Fassbinder erinnert.[7] Hier kann Stephen Holden in der New York Times nicht mitgehen. Er meint, dass die elliptische Struktur von Wild Side den Film einem intensiven Stimmungsbild romantischer Trostlosigkeit steckenbleiben lässt.[8]

„Ästhetisch versierter, hervorragend gespielter psychologischer Film, der den Zuschauer extrem nahe an die Figuren heranführt und an ihrem Leben und ihren Gefühlswelten teilnehmen lässt, obwohl sich das Fehlen einer stringenten Handlung auf Dauer doch bemerkbar macht.“

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Wild Side. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Mai 2005 (PDF; Prüf­nummer: 102 525 V/DVD).
  2. Teddy Award: Film Archiv. Abgerufen am 17. April 2024.
  3. Gijón International Film Festival 2004. In: MUBI. Abgerufen am 24. Februar 2019 (englisch).
  4. identities 2017 | Queer Film Festival | Wild Side. In: www.identities.at. Archiviert vom Original am 25. Februar 2019; abgerufen am 24. Februar 2019.
  5. https://www.allocine.fr/article/fichearticle_gen_carticle=18367979.html (in Französisch)
  6. Wild Side (2004) – SISSYMAG. Abgerufen am 3. Juli 2024 (deutsch).
  7. Dennis Lim: 'Wild Side'. In: The Village Voice. 31. Mai 2005, abgerufen am 3. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Stephen Holden: Visions of a Dangerous and Beautiful World. In: The New York Times. 10. Juni 2005, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 3. Juli 2024]).
  9. Wild Side. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 18. April 2024.