Welch ein Land ! – Was für Männer:
Welch ein Land ! – Was für Männer: ist das zweite Studioalbum der deutschen Rockband Extrabreit von 1981. HintergrundDer erste Song, den die Band für das nächste Album schrieb, war Glück & Geld, dessen von Stefan Kleinkrieg entwickeltes Riff durch einen Werbespot für eine Zigarettenmarke inspiriert wurde.[1] Das Lied Polizisten entstand anschließend. Kai Havaii hatte den Text bereits fertig, die Musik entstand später in ehemaligen Oeger-Lux-Kino, das von den neuen Besitzern als Punk-Bar mit einem kleinen Konzertsaal unter dem Namen Rockpalast Hohenlimburg betrieben wurde.[2] Extrabreit durften den Saal im Anschluss an einen Auftritt dort für einige Zeit als Proberaum nutzen. Als an diesem Abend Manager Jörg A. Hoppe in den Rockpalast kam, spielte ihm die Gruppe das fertige Stück vor, und Hoppe wurde später mit den Worten zitiert: „Das ist es Jungs, das ist es“.[1] Havaii erzählte zur Entstehung:
– Kai Havaii in Die Extrabreit-Story von Kurt Grosskurt, Teil 22 Die Berichterstattung über das Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan am 30. März 1981 brachte Havaii auf die Idee zum Text[3] für das Lied Der Präsident ist tot.[4] Havaii sagte dazu:
– Kai Havaii in Die Extrabreit-Story von Kurt Grosskurt, Teil 24 Er schrieb den Text noch in derselben Nacht, benannte jedoch keinen Ort für das Ereignis, fügte einige fiktive Details zur Handlung hinzu, ließ den Präsidenten in seinem Text auch sterben, sodass dadurch nach seiner Auffassung „das Attentat zum "Attentat schlechthin" und der "Präsident" zur allgemeingültigen Metapher des (westlichen) politischen Führers werden“ konnte.[4] Im Mai 1981 reiste die Band nach Hiltpoltstein, um im Tonstudio von Jonas Porst ihr zweites Album aufzunehmen, das unter der Regie des Produzenten Manfred Neuner entstehen sollte. Die Band hatte sich sorgfältig auf die Aufnahmen vorbereitet; einige Lieder waren bereits live erprobt worden, dennoch ergaben sich noch Veränderungen. So wurden für das Lied Allegro für Annemarie ein Streichquartett hinzugezogen. Zudem sang eine aus Hagen stammende Gruppe von Jugendlichen, die sich Buscheypfeifen nannten, den Chor zu dem Lied. Deren Gesangsaufnahmen wurden für das Lied vervielfacht.[5] Die beispielsweise für das Intro von Der Präsident ist tot verwendeten Synthesizer spielte Thomas Hermann.[6] Die Band nahm auch eine Coverversion auf. Das Lied Salome, schönste Blume des Morgenlands von Robert Stolz und Arthur Rebner war ursprünglich 1920 als Foxtrott entstanden und wurde von Extrabreit als Salomé neu aufgenommen. Auf Anregung ihres Managers wurde als Autor der meisten Lieder für die Veröffentlichung ein Bandmitglied genannt, das nicht verlagsrechtlich an Hartwig Masuch gebunden war. Bei ihm hatte die Band 1979 einen Verlagsvertrag unterschrieben, anschließend hatte er den Plattenvertrag für die Gruppe organisiert.[7] Alle Texte (die fast ausnahmslos von Havaii stammten) und die Musik (überwiegend von Kleinkrieg geschrieben), wurden unter dem Namen Jäger-Ramig bei der Verwertungsgesellschaft registriert. Auf diese Weise wurden Masuchs Verlagsrechte auf das erste Album beschränkt, für das er zusätzlich eine Lizenzbeteiligung als Produzent einstrich.[8] Eine interne Absprache der Band besagte, dass Plattenlizenzen und Autoreinnahmen aus dem zweiten Album geteilt werden würden.[8] Havaii und Manager Hoppe hatten die Idee zur Covergestaltung, bei dem ein stereoskopisches dreidimensionales Foto benutzt werden sollte. Die technische Beratung dazu kam von Rainer Dieter Jänsch, einem Professor der Technischen Universität Berlin. Es wurde im Juli 1981 von Karl-Ludwig Lange in Berlin aufgenommen. Als die Schallplatte erschien, lag der Erstauflage jeweils eine Anaglyphenbrille bei. Titelliste
Rezeption
Während Polizisten Platz 27 der Musikcharts in Deutschland erreichte, kletterte das Album bis auf Platz 5. Der Titel des Albums inspirierte Ina Deter zu ihrem Song Neue Männer braucht das Land, nachdem sie ihn auf einem Plattencover oder Plakat in der Kölner Südstadt erblickt hatte.[11] Einzelnachweise
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