Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Frankenhofen, Veitsweiler, Weiltingen und Wörnitzhofen. Die Gemarkung Weiltingen hat eine Fläche von 8,498 km². Sie ist in 1178 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7213,53 m² haben.[5][6]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1096 bis 1133 entstand, als „Wilitingen“ erstmals erwähnt. Dem Ortsnamen liegt ein Personenname zugrunde, möglicherweise der weibliche Personenname Wīhilt, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname würde also Bei den Leuten der Wīhilt bedeuten.[7]
In der Nähe der Stadt Dinkelsbühl liegt der Markt Weiltingen, einstmals Sitz einer Nebenlinie des Hauses Württemberg. Neben Weiltingen selbst gehörten zur Herrschaft die Weiler Veitsweiler und Wolfsbühl sowie ein Teil der Dörfer Frankenhofen und Greiselbach. Aus einer Reichsministerialenfamilie stammte ein Lupold, erwähnt ab 1285 und gestorben nach dem 4. August 1323 in Heilsbronn bei Ansbach, der sich von Weiltingen nannte. Sein Vater trug den gleichen Vornamen und übte das Amt eines Reichsküchenmeisters aus.[8] Im 17. Jahrhundert war die Herrschaft an die Herren von Knöringen als Lehen ausgegeben. Als diese Familie 1616 im Mannesstamm erlosch, fiel das Lehen an Herzog Johann Friedrich von Württemberg heim. Mit seinen Brüdern schloss der regierende Herzog 1617 den „Fürstbrüderlichen Vergleich“, in dem die Unteilbarkeit des Herzogtums Württemberg festgeschrieben wurde. Gleichzeitig erhielt der jüngere Bruder Julius Friedrich (1588–1635) die Herrschaft Weiltingen und den Marktflecken Brenz als Apanage. In Weiltingen begründete er eine Linie des Hauses Württemberg, in der jedoch zahlreiche Söhne unverheiratet blieben. Der Sohn Julius Friedrichs, Herzog Silvius Nimrod von Württemberg-Weiltingen (1622–1664), begründete seinerseits die Linie Württemberg-Oels.
Drei Generationen lang regierten die Herzöge von Württemberg in Weiltingen. Besondere Erwähnung verdient die von 1662 bis 1679 dauernde Regentschaft von Herzogin Juliana, die als fürsorgliche und wohltätige Landesmutter ihrer kleinen Herrschaften in Weiltingen und Brenz in Erinnerung blieb. Julianas Sohn Herzog Friedrich Ferdinand (1654–1705) starb jedoch ohne einen überlebenden Sohn, worauf die Linie Württemberg-Weiltingen im Mannesstamm erlosch. Daraufhin fiel die Herrschaft Weiltingen wieder an die Hauptlinie zurück und wurde von der Kammerschreiberei in Stuttgart als Verwaltungsbehörde des herzoglichen Privatvermögens verwaltet. Im Jahr 1729 überließ die Kammerschreiberei der Landschaft die Herrschaft pfandweise auf 50 Jahre um 330.000 Gulden; nach dem Ablauf dieses Zeitraums wurde die Verpfändung um weitere 20 Jahre verlängert.
Nach der Umgestaltung der Kammerschreiberei zur Hof- und Domänenkammer richtete König Friedrich von Württemberg 1807 in Weiltingen eine „Hof- und Domänenkammerverwaltung“ ein und besetzte sie mit dem Beamten Friedrich August Christlieb. Im Pariser Vertrag vom 18. Mai 1810 und dem Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg trat der König jedoch die Herrschaft an das Königreich Bayern ab und erhielt dafür die ehemalige Deutschordensherrschaft Altshausen. Damit hörte die Hof- und Domänenkammerverwaltung Weiltingen auf zu bestehen. Das Schloss wurde bis 1814 vollständig abgetragen.[11]
Der Marktgemeinderat hat 13 Mitglieder einschließlich des Ersten Bürgermeisters. Bei der Kommunalwahl am 2. März 2014 enthielt der Wahlvorschlag lediglich eine Liste der Freien Wählergemeinschaft Markt Weiltingen.[38] Es wurden keine gesonderten Listen vom Gemeindeblock und der Freien Wählergemeinschaft Frankenhofen gebildet.
Christoph Schmidt wurde am 29. Mai 2016 mit 91,65 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt[41] und 2020 wieder gewählt.
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Grün und Rot; oben ein schwebender goldener Stechhelm in Vorderansicht, unten auf blauem Felsenberg eine fünftürmige silberne Burg mit blauen Dächern.“[42]
Wappenbegründung: Der Stechhelm repräsentiert die vielen Rittergeschlechter, die im Besitz von Weiltingen waren. Er ist in einem Gerichtssiegel aus dem Jahr 1561 zu sehen. Im Jahr 1566 kam der Ort in den Besitz der Herren von Knöringen. Sie bauten die Burg zu einem Schloss aus, das 1814 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Die Burg im Wappen erinnert an diesen imposanten Bau. König Ludwig I. bestätigte das Wappen 1847.
Die Seitenlinie Weiltingen. In: Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Stuttgart 1997. S. 188–200.
↑T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 472 f.
↑Johann Bernhard Fischer: Waildingen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.385 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 6, Sp. 128). Hiernach gab es 120 Untertansfamilien.
↑Harald Schukraft: Die Seitenlinie Weiltingen (1617–1705). In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press: Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Stuttgart, Berlin, Köln 1997, S. 190.
↑T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 535.