Die Einöde Stadtmühle zählt zum Gemeindeteil Ornbau.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Gern und Ornbau. Die Gemarkung Ornbau hat eine Fläche von 8,975 km². Sie ist in 1480 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6064,49 m² haben.[5][6]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Ornbau wurde erstmals 838 in einer Urkunde erwähnt. Der Name wechselte im Laufe der Jahrhunderte von „Arenburen“ (1057/75) über „Arenbur“ (1229/48), „Arenbure“ (1293) bis hin zur heutigen, seit 1800 gebräuchlichen Bezeichnung. Das Grundwort des Ortsnamens ist das althochdeutsche Wort „būr“ (= Wohnung) und das Bestimmungswort ist der Personenname „Aro“. Der Ortsname bedeutet also zur Wohnung, die von Aro gegründet wurde.[7] Jacobi leitet den Namen von „ara“ = Wasser, also Bau am Wasser ab.[8] Heinrich Haas erkennt in Ornbau das „Altimoin“ welches der heilige Gumbertus dem Bistum Würzburg schenkte, oder gar das feste Alcimoennis, welches Claudius Ptolemäus nannte.[9]
Bereits um 1300 (seit 1229 Marktrecht) war Ornbau eine eigene Vogtei. Der Ort bestand aus einer umwallten und einer ungeschützten Siedlung (die heutige Vorstadt). Ornbau bildete mit seiner Umgebung ein eigenes Officiatus, auch Minister genannt. Einnahmen aus Zoll und Gericht flossen dem Bischof von Eichstätt zu. Wegen der Übergriffe der Grafen von Oettingen wurde das Gebiet um Ornbau 1313 dem Fürstbischof zugesprochen. Damals erlaubte der Kaiser, Ornbau zu befestigen, also mit einer Mauer zu umgeben. Damit erhielt die Siedlung den Charakter einer civitas, einer Stadt mit Stadtrecht. Ab 1500 lag die Stadt im Fränkischen Reichskreis.
Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens drei Frauen aus Ornbau wegen angeblicher Hexerei hingerichtet. Das waren 1616 Anna Demertin, alias die Nasenschneiderin und Apollonia Veitin sowie 1617 Christina Magin. Fünf weitere Frauen wurden zwischen 1616 und 1619 aus demselben Grund verhaftet. Eine von ihnen wurde wieder freigelassen, das Schicksal der anderen ist unklar.[10]
Der Stadtrat von Ornbau besteht aus zwölf gewählten Mitgliedern sowie dem Ersten Bürgermeister.
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 erhielt die Liste CSU/Unabhängige Wähler sieben Sitze und die Wählergruppe Eintracht fünf Sitze.
Bürgermeister
Bürgermeister war von 2008 bis 2020 Heinz Baum (CSU/Eintracht). Sein Vorgänger war Gerhard Helmsorig.
Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2020 setzte sich der seinerzeit 27-jährige Marco Meier (Liste CSU/Unabhängige Wähler) mit 58,3 Prozent der Stimmen gegen Thomas Blaumeier (Wählergruppe Eintracht) durch. Dieser ist zudem Mitglied im Ansbacher Kreistag.
Wappenbegründung: Der Löwe ist einer der drei Löwen aus dem englischen Königswappen, das man im Spätmittelalter für das Wappen des heiligen Willibald, des ersten Bischofs von Eichstätt, hielt. Es wurde vom Domkapitel Eichstätt geführt. Der Stab ist dem Wappen des Hochstifts von Eichstätt entnommen. Vor 1671 war das Schild gespalten (links Bischofsstab, rechts Löwe).
Ornbau führt seit dem 14. Jahrhundert ein eigenes Wappen.
Denkmal von Bièvre auf dem Ornbauer Friedhof: Georg Franz Maréchal Marquis de Bièvre ist in Ornbau begraben. Er hat Komödien und Wortspiele verfasst und wurde vom Markgrafen von Ansbach in Triesdorf zur Hofunterhaltung beigezogen. Im Jahre 1789 erlag er den Pocken und konnte, weil er katholisch war, nicht in Triesdorf beerdigt werden. Seine Jugendgeliebte Anna Pas de Vassal ließ das Denkmal 1817 errichten.
In der Grundschule Ornbau wurden im Schuljahr 2013/14 von sechs Lehrkräften 66 Kinder unterrichtet. Die Schule ist in einem 1764 nach Plänen von Maurizio Pedetti errichteten und 1988/89 sanierten Barockbau in der Altstadt untergebracht. Die nächste Hauptschule befindet sich im benachbarten Bechhofen.
Viele Rad- und Wanderwege führen durch Ornbau oder haben hier ihren Start- bzw. Zielpunkt. Im Wiesengrund, der im Osten liegt (die Wiesmet), erstreckt sich bis Muhr am See ein Vogelschutzgebiet, in dem bedrohte Vogelarten leben.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.471–473 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 173 f. Nach Reitzenstein Ersterwähnung 1057/75.
↑Friedrich Jacobi: Urgeschichte der Stadt und des ehemaligen Fürstenthums Ansbach, Ansbach 1868, S. 159
↑Haas, Heinrich: Der Rangau, seine Grafen und ältere Rechts-, Orts- und Landesgeschichte, mit neuen Forschungen über die Abstammung der Burggrafen von Nürnberg, Erlangen : Palm
1853, S. 68
↑Stürzl: Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt. Nachtrag zu: Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. Selbstverlag, München 2016, S. 130 ff.