Web Services Description Language
Die Web Services Description Language (WSDL) ist eine plattform-, programmiersprachen- und protokollunabhängige Beschreibungssprache für Netzwerkdienste (Webservices) zum Austausch von Nachrichten auf Basis von XML. WSDL ist ein industrieller Standard des World Wide Web Consortiums (W3C). InhalteWSDL ist eine Metasprache, mit deren Hilfe die angebotenen Funktionen, Daten, Datentypen und Austauschprotokolle eines Webservice beschrieben werden können. Es werden im Wesentlichen die Operationen definiert, die von außen zugänglich sind, sowie die Parameter und Rückgabewerte dieser Operationen. Im Einzelnen beinhaltet ein WSDL-Dokument funktionelle Angaben zu:
Nicht enthalten sind hingegen:
BeschreibungselementeServices werden durch sechs XML-Hauptelemente definiert:
Zudem werden diese sechs Hauptelemente in die Gruppe der abstrakten und konkreten Definitionen eingeteilt. Abstrakte Definitionen:
Konkrete Definitionen:
Die Definition von konkreten Inhalten unterscheidet WSDL von den bestehenden Schnittstellenbeschreibungssprachen wie IDL. Diese hatten die Schnittstellen bisher nur abstrakt beschrieben. AnwendungWSDL wird häufig in Kombination mit SOAP und dem XML Schema verwendet, um Webservices im Internet anzubieten. Ein Client, der einen Webservice aufruft, kann WSDL lesen, um zu bestimmen, welche Funktionen auf dem Server verfügbar sind. Alle verwendeten speziellen Datentypen sind in der WSDL-Datei in XML-Form eingebunden. Der Quellcode, der zum Zusammensetzen der gesendeten Objekte auf der Client-Seite notwendig ist, kann automatisiert aus der WSDL-Datei generiert werden. Der Client kann nun SOAP verwenden, um eine in WSDL gelistete Funktion letztlich aufzurufen. AnwendungsbeispielAnhand eines Beispiels soll verdeutlicht werden, wie die einzelnen Abschnitte eines WSDL-Dokuments miteinander verknüpft sind. In diesem Beispiel wird ein Dienst ("service") implementiert, der nach Erhalt eines Aktiennamens den aktuellen Handelswert dieser Aktie zurückgibt. <definitions name="StockQuote"
targetNamespace="http://example.com/stockquote.wsdl"
xmlns:tns="http://example.com/stockquote.wsdl"
xmlns:xsd1="http://example.com/stockquote.xsd"
xmlns:soap="http://schemas.xmlsoap.org/wsdl/soap/"
xmlns="http://schemas.xmlsoap.org/wsdl/">
<types>
<schema targetNamespace="http://example.com/stockquote.xsd"
xmlns="http://www.w3.org/2001/XMLSchema">
<element name="TradePriceRequest">
<complexType>
<all>
<element name="tickerSymbol" type="string"/>
</all>
</complexType>
</element>
<element name="TradePrice">
<complexType>
<all>
<element name="price" type="float"/>
</all>
</complexType>
</element>
</schema>
</types>
<message name="GetLastTradePriceInput">
<part name="body" element="xsd1:TradePriceRequest"/>
</message>
<message name="GetLastTradePriceOutput">
<part name="body" element="xsd1:TradePrice"/>
</message>
<portType name="StockQuotePortType">
<operation name="GetLastTradePrice">
<input message="tns:GetLastTradePriceInput"/>
<output message="tns:GetLastTradePriceOutput"/>
</operation>
</portType>
<binding name="StockQuoteSoapBinding" type="tns:StockQuotePortType">
<soap:binding style="document" transport="http://schemas.xmlsoap.org/soap/http"/>
<operation name="GetLastTradePrice">
<soap:operation soapAction="http://example.com/GetLastTradePrice"/>
<input>
<soap:body use="literal"/>
</input>
<output>
<soap:body use="literal"/>
</output>
</operation>
</binding>
<service name="StockQuoteService">
<documentation>My first service</documentation>
<port name="StockQuotePort" binding="tns:StockQuoteSoapBinding">
<soap:address location="http://example.com/stockquote"/>
</port>
</service>
</definitions>
Erläuterung Durch das Element Als Programmierer muss man noch festlegen, welche Parameter die Eingabe und die Ausgabe erwarten. Dies geschieht durch das Im Nun müssen die Typen (String, Integer, eigener Typ) für die Parameter definiert werden. Die Typen werden gesondert innerhalb der Zwischen Im Element EntwicklungsstandAm 15. März 2001 veröffentlichte das World Wide Web Consortium die Web Service Description Language (WSDL) Note Version 1.1. Am 26. Juni 2007 wurde die Version 2.0 veröffentlicht, die sich in zwei Teile zur Sprachdefinition („Core Language“) und Zusätze („Adjuncts“) gliedert. Erweiterungen und Abgrenzung zu anderen EntwicklungenWSDL spezifiziert lediglich die syntaktischen Elemente eines Webservices, d. h. die Art und Weise, wie ein Client auf den entsprechenden Webservice zugreifen kann. Darüber hinausgehende semantische Spezifikationen eines Webservices sind allerdings oft wünschenswert; Informationen über die Antwortzeit, Kosten eines Services, Sicherheitsbestimmungen sowie genauere Spezifikationen der Effekte einer Operation werden insbesondere zur automatischen Auffindung (Discovery) und Orchestrierung von Diensten benötigt. Zur Beschreibung dieser Parameter gibt es zum einen Erweiterungen von WSDL wie WSDL-S oder WSLA, zum anderen Entwicklungen wie OWL-S oder WSMO, die Ontologien zur semantischen Beschreibung von Webservices definieren. Diese Ontologien sind wesentlich mächtiger bei der Beschreibung von Webservices, bringen aber eine dementsprechende Komplexität mit sich. In der OGSA (Open Grid Services Architecture), einer Standardbeschreibung für Grid-Services, ist mit GWSDL (Grid-extended WSDL) eine Erweiterung definiert, die es gestattet, formalisierte Service-Status (also Status von Service-Instanzen) zu der Interfacedefinition hinzuzufügen. Siehe auch
Weblinks
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