Am 1. Juli 2014 ist das neue Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (KVG) in Kraft getreten. In § 14 Abs. 2 KVG wird den Gemeinden die Möglichkeit gegeben, den Ortsteilen, die vor der Eingemeindung Städte waren, diese Bezeichnung zuzuerkennen.[3] Die Stadt Wanzleben-Börde hat von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Die diesbezügliche Änderung ihrer Hauptsatzung ist im Jahr 2015 in Kraft getreten. In den §§ 1 Abs. 2 und 16 Abs. 1 der Hauptsatzung werden die Ortsteile und Ortschaften mit ihren amtlichen Namen aufgeführt.[4]
Der Ortsnamensbestandteil -leben ist dort erläutert.
Die Stadt Wanzleben-Börde entstand am 1. Januar 2010 aus neun der zehn Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft „Börde“ Wanzleben.[6] Die zehnte Gemeinde, Zuckerdorf Klein Wanzleben, wurde seitdem von der Stadt mitverwaltet und am 1. September 2010 eingemeindet.[6]
1 Die Wählergemeinschaften bilden eine gemeinsame Fraktion mit Einzelbewerber Tino Bauer und Klaus Konzcalla (FDP)
Nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 hatte der Stadtrat 27 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,1 Prozent. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[8]
Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 hat der Stadtrat 28 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,0 Prozent. Die Wahl führte zu folgendem Ergebnis:[9]
Weiteres Mitglied des Stadtrates ist der Bürgermeister. Vorsitzender des Stadtrates ist Tino Bauer (parteilos). Im März 2024 wurde Grit Matz zur Bürgermeisterin gewählt.[10]
Weitere Wahlen
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Wanzleben-Börde dargestellt.[11]
Das Wappen wurde am 15. Februar 2010 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „In Silber eine rote silbern gefugte Burg mit einem breiten mittleren und zwei schmaleren seitlichen spitzbedachten und kugelbekrönten Türmen, der mittlere Turm mit drei Rundbogenöffnungen im oberen Stockwerk und offenem Tor, darin schwebend der in Rot über Silber geteilte Schild des Erzstifts Magdeburg, die seitlichen Türme mit je zwei Rundbogenöffnungen im Ober- und je einer im Untergeschoss.“[12]
Die Stadt Wanzleben-Börde beschloss auf ihrer konstituierenden Sitzung am 8. Januar 2010 das ehemalige Stadtwappen des jetzigen Ortsteils Wanzleben in veränderter Form zu führen. Die Veränderung besteht in der Anzahl und Positionierung der Fenster, womit die Gemeinden symbolisiert werden, die zur neuen Stadt fusionierten. Die Symbolik des Wappens bezieht sich auf die Burg Wanzleben im Sinne eines gemeinschaftlichen Hauses, aus dem die Ortsteile auf eine gemeinsame Zukunft blicken. Was die Anzahl der Öffnungen angeht, so ist die Interpretation 9 Fenster = 9 Gemeinden oder 9 Fenster und ein offenes Tor = Gemeinden plus die Stadt Wanzleben im Hinblick auf das ggf. spätere Hinzukommen der Gemeinde Klein Wanzleben.
Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist Rot-Weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.
Sport
Der wohl bekannteste Sportverein Wanzlebens ist der SV Blau-Weiß Empor Wanzleben.
Heinrich Loewe (1869–1951), geboren in Wanzleben, jüdischer Journalist
Heinrich Becker (1872–nach 1928), geboren in Klein Wanzleben, Obermeister der Bäckerinnung und Abgeordneter des Preußischen Landtags (DVP)
Julius Meyer (1875–1934), geboren in Wanzleben, Gewerkschafter und Politiker (SPD), Minister für Soziale Fürsorge, Verkehr und Gewerbe in Oldenburg
Friedrich Stuhlmann (1875–1952), geboren in Groß Wanzleben, Oberstleutnant, Bibliothekar und Militärhistoriker
Richard Hamann (1879–1961), geboren in Seehausen, Kunsthistoriker
Walter Birk (1880–1954), geboren in Wanzleben, Mediziner und Professor in Tübingen
Oscar Rabbethge (1880–1965), geboren in Klein Wanzleben, Zuckerindustrieller
Gustav Grabau (1888–1977), geboren in Schleibnitz, Politiker (Bremer Demokratische Volkspartei BDV, FDP) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
Werner Lorleberg (1894–1945), geboren in Bottmersdorf, Oberstleutnant und Kommandant Erlangens am Ende des Zweiten Weltkriegs
Otto Korn (1898–1955), geboren in Wanzleben, Archivar und Heraldiker
Eduard Rauterberg, (1898–1977), geboren in Klein Wanzleben, Agrikulturchemiker
Otto Prinz (1905–2003), geboren in Seehausen, Philologe
Herbert Hemprich (1913–1985), geboren in Seehausen, Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg
Carl-Ernst Büchting (1915–2010), geboren in Klein Wanzleben, Agrarwissenschaftler und Vorstandsvorsitzender der KWS Saat
Alfred Pechau (1921–2008), geboren in Bergen, Komponist und Musiker
Hans-Joachim Albrecht (1932–2022), geboren in Wanzleben, Gärtner, Dendrologe, und Pflanzenzüchter
Martin Bangemann (1934–2022), geboren in Wanzleben, Politiker (FDP), Bundesminister für Wirtschaft und Europäischer Kommissar für den Binnenmarkt bzw. für Industriepolitik, Informationstechnik und Telekommunikation, Bundesvorsitzender der FDP
Edeltraud Rogée (* 1954), geboren in Wanzleben, Politikerin (Die Linke), Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt
Heiko Rataj (* 1965), geboren in Seehausen, Unternehmer und Eventgastronom
Gerd Gerdes: Chronik der Stadt Wanzleben 889–2010, Band 2: Die alten Ortsteile. Dr. Ziethen Verlag, Oschersleben 2010, ISBN 978-3-86289-001-9.
Gerd Gerdes: Chronik der Stadt Wanzleben, Band 3: Die Ortschaften der Stadt Wanzleben-Börde. Dr. Ziethen Verlag, Oschersleben 2011, ISBN 978-3-86289-025-5.