Die Gemeinde Wangen entstand am 20. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Großwangen und Kleinwangen. Am 25. Juli 1952 wurde Wangen in den Kreis Nebra des Bezirkes Halle integriert. Am 1. Juli 2009 wurde Wangen nach Nebra eingemeindet.[2] Der letzte Bürgermeister war Frank Otto.
In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre wurde ca. 2 km nordwestlich von Wangen ein Fernmeldeturm errichtet. Er blieb bis zum Ende der DDR für die im Umkreis lebenden Bürger ein Geheimnis. Streng bewacht von bewaffneten Angehörigen der Deutschen Volkspolizei und betreten von technischem Personal in Zivilkleidung ließ ein Objekt des Ministeriums für Staatssicherheit vermuten. Es war eine bemannte Relaisstation mit der Kennung 08A2 des Richtfunknetzes der Partei im Bezirk Halle/S. Der Turm sicherte die Verbindungen zwischen dem Petersberg bei Halle/S., den Richtungen Brocken und Erfurt, sowie zu den Kreisdienststellen der SED und zu Sonderobjekten der NVA.
In unmittelbarer Nähe der Ortschaft wurde die Himmelsscheibe von Nebra auf dem Mittelberg gefunden. Am 20. Juni 2007 wurde in der Nähe des Fundortes der Himmelsscheibe bei Nebra das multimediale Besucherzentrum Arche Nebra eröffnet.
Verkehr
Seit dem 10. April 2009 enden die Personenzüge auf der Unstrutbahn zur besseren Erreichbarkeit der Arche Nebra in Wangen, die noch bis 2006 von Naumburg (Saale) nach Artern führte.[3][4] Der Haltepunkt wird durch Züge von Abellio Rail Mitteldeutschland bedient, die stündlich nach Naumburg fahren.
Außerdem ist die Unstrut einer der touristisch erschlossenen Flüsse Deutschlands. Wangen liegt am Flusskilometer 36,0. Direkt am Fluss auf der linken Seite verläuft der Unstrutradweg – 5. Etappe. „Flussnah radelt man durch den Wangener Grund, ein landschaftlich reizvolles Tal am Rande des Ziegelrodaer Forstes. Die immer steiler und enger werdenden Hänge lassen nur einen schmalen Spalt für den Durchfluss der Unstrut. Der Durchbruch wird von Buntsandteinfelsen gerahmt.“[5]
Familienbuch von Großwangen bei Nebra (Sachsen-Anhalt) für die Jahre 1691–1938. Plaidt: Cardamina 2014, ISBN 978-3-86424-219-9 (= Ortsfamilienbücher Mitteldeutschlands 3)