Waltringhausen liegt etwa zwei Kilometer östlich von Bad Nenndorf. Der Ort an dem von Minden in Richtung Hannover verlaufender Zweig des in West-Ost-Richtung verlaufenden Helwegs entstand in der frühmittelalterlichen Rodungs- und Siedlungsperiode entlang des Radbachs am Rand des sich nach Norden bis zum Steinhuder Meer erstreckenden Dülwalds.[2]
Der Ort Waltringhausen liegt auf einem Hang am nördlichen Ende des Deisters. Zwischen den nördlichen und südlichen Ende der Bebauung beträgt der Höhenunterschied etwa 25 Meter.
Geschichte
Frühe Erwähnungen nennen den Ort 1055–1080 Weltringehusen, 1171 Waltrinkehusen, 1213 Waltherynhusen und 1225–1228 Waltherighusen.[2]
Im Jahr 1990 wurde die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1213 gefeiert.[3]
Der etwa zwei Kilometer nördlich gelegene Ort Riehe wurde 1582 als Ortsteil „up der rie“ von Waltringhausen ersterwähnt.[2]
Der alte Ortskern liegt unmittelbar nördlich der Trasse der Deisterbahn. In den 1960er Jahren wurden sowohl Baugebiete nach Norden entlang der Straße nach Riehe erschlossen, als auch ein Gewerbegebiet südlich der Bahntrasse bis zur Ortslage um die alte Forstwartei an der Bückethaler Landwehr. Seit 1970 gibt es Straßennamen in Waltringhausen.
Die Einwohnerzahl stieg von etwa 600 in den 1930er Jahren durch den Zuzug von Vertriebenen aus Ostdeutschland auf etwa 1250 im Jahr 1947. Waltringhausen hatte 1988 erstmals 1500 Einwohner, später sank die Zahl wieder auf etwa 1300.[3]
Sehenswürdigkeiten
Die 1859 errichtete Waltringhausener Windmühle wurde bis in die 1940er Jahre mit Windkraft betrieben. Der Mahlbetrieb wurde 1970 in ein Nebengebäude verlegt und 1998 eingestellt.[4]
Der 1976 errichtete Glockenturm auf dem Dorfplatz trägt die ehemals im Turm der Schule hängende Glocke. Die von den Sachsenhagener Glockengießer Altenburg für 115 Silberthaler gegossene, 2,5 Zentner schwere Glocke wurde 1841 von I. H. Dreyer in Linden umgegossen. Das Schulhaus wurde 1845/46 durch einen Neubau ersetzt. Der Schulbetrieb in Waltringhausen wurde 1970 eingestellt und die Schule 1974 abgerissen. Die Glocke wird dreimal täglich und zu besonderen Anlässen geläutet. Bis zum Bau der Friedhofskapelle 1967 diente die Glocke auch bei Sterbefällen als Totenglocke.[5]
Im Jahr 2020 gab es in Waltringhausen eine denkmalgeschützte Hofanlage und vier weitere einzelne Bau- beziehungsweise Kulturdenkmale.[6]