Walter Rammelt wuchs in Straßburg auf, wo der Vater Philipp Rammelt als Lyzeal-Professor tätig war. Er war zunächst Schüler der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Ab 1911 studierte er im Fach Bildhauerei an der Kunstakademie in München an der Bildhauerschule von Balthasar Schmitt.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg war er ab etwa 1919 in Rostock ansässig.[3][4] In den Adressbüchern war er ab 1920 als Bildhauer und Kunstgewerbler und als Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB) verzeichnet.[5] In einem vom Heimatbund Mecklenburg ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen von Kriegergedenktafeln in mecklenburgischen Kirchen erhielt Rammelt einen zweiten Preis für seinen Entwurf einer mit einem Heiligen Georg geschmückten Tafel.[6] In anderer Gestaltung ist das Motiv in der Parchimer Georgenkirche realisiert worden. Ab etwa 1924 war er am Rostocker Stadttheater für das Künstlerische Ausstattungswesen verantwortlich – als Bühnenbildner und Theatermaler.[5][7] Er war zudem aber weiter als akademischer Maler und Bildhauer ausgewiesen. 1928 war Walter Rammelt auf der Architektur-Sonderschau der Vereinigung Rostocker Künstler mit mehreren Bühnenmodellen vertreten.[8] In Verbindung mit dem u. a. von Fritz Specht geschriebenen Rostocker Theaterbrief wurden in den Mecklenburgischen Monatsheften mehrfach Skizzen seiner Bühnenentwürfe und Theaterszenen wiedergegeben.[9] 1929 unternahm er eine Schiffsreise nach Frankreich. Eindrücke von und Zeichnungen zu dieser Reise veröffentlichte er ebenfalls in den Mecklenburgischen Monatsheften.[10]
Werke (Auswahl)
Bildhauer
1920: Denkmal für den Ehrenfriedhof des Alten Friedhofs in Schwerin (Vorsatzbeton, 1924 nach schweren Schäden entfernt)
Rammelt, Walter. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.16 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑Adressbuch für die Elsaß-Lothringer im Reich. Verlag der „Elsaß-Lothringischen Mitteilungen“, 1920, S. 200. „Walter Rammelt, Rostock, Kistenmacherstr. 28, Beruf: akad. Bildhauer (Straßburg).“
↑
Zensus 1919, Mecklenburg-Schwerin, Stadt Rostock, Kistenmacherstr. 28: „Walter Rammelt, * 29.3.1890 in Bischweiler, Elsass (Haushaltsvorstand); Sophie Rammelt, geb. Hermann, * 27.12.1888 in Köln, Rhl. (Ehefrau).“
↑ ab
Fritz Specht, Wolfgang Golther: Rostocker Theaterbrief. In: Mecklenburgische Monatshefte. Bd. 3 (1927), S. 50, 161, 215. (als Beispiele genannt).
↑
Walter Rammelt: Zu Schiff nach Frankreich. In: Mecklenburgische Monatshefte, Bd. 5 (1929), 9, S. 480–482. (Digitalisat LBMV).
↑ ab
Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler… Siehe Literatur.
↑
Hans-Heinrich Schimler: Ein Ehrenmal in St. Marien zu Rostock. 3. April 2013. (mv-terra-incognita.de).
↑
Antje Heling-Grewolls: Denkmale in Kirchen – Beispiele für Auseinandersetzung und Umgestaltung. In: Netzwerktreffen „KRIEGER EHREN in Kirchen und Kommunen?“ Landeskirchenamt der Nordkirche, Dezernat Bauwesen, 23. April 2021 (PDF, S. 10, 44–48)
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