Waldfenster
Waldfenster ist ein Gemeindeteil des Marktes Burkardroth im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen in Bayern.[2] Mit der Gebietsreform in Bayern verlor Waldfenster im Jahr 1972 seine Unabhängigkeit. Geographische LageDas Pfarrdorf Waldfenster liegt westlich von Burkardroth. Die durch den Ort verlaufende Bundesstraße 286 führt in nordwestlicher Richtung nach Platz, einem Ortsteil von Geroda, und in südöstlicher Richtung, die Staatsstraße 2290 kreuzend, über den Bad Kissinger Stadtteil Poppenroth nach Bad Kissingen. GeschichteDie Namensbedeutung lässt sich nicht genau festsetzen, jedoch gibt es mehrere mögliche Erklärungen:
Der älteste Nachweis menschlicher Kulturarbeit ist eine Bootsaxt aus der Zeit um 1800 v. Chr., jedoch ist die genaue Gründungszeit unbekannt, doch wahrscheinlich zählt der Ort aufgrund diverser Quellen in der näheren Umgebung zu den ältesten Siedlungen im Salzforst. Der Besitz des Ortes änderte sich im Laufe der Zeit so oft wie auch sein Name. Die historischen Nachweise: MittelalterEine Aufzeichnung des Klosters Aura aus dem Jahre 1167 führt an:
Dass es sich bei diesem Tausch um Waldfenster handeln kann, geht aus späteren Aufzeichnungen des Klosters Aura hervor. Waldfenster zu Beginn der Neuzeit1564 fand sich im Kloster Aura folgende Aufzeichnung: „Das Dorf Waldfenster gehört mit Zinsen, Gülten, Frohndienst samt dem Wald und allen Gerechtigkeiten zu den Besitzungen des Klosters Aura“. Der halbe Teil dieses Besitztums gehörte, laut einer Aufzeichnung vom 15. Juli 1564, denen von Hutten und denen von Steinau genannt Steinrück und wurde etliche Jahre vorher an diese durch den Abt übergeben, mit der Verpflichtung, das Kloster im Besitz der anderen Hälfte zu schützen. Kunz von Steinau maßte sich die Herrschaft über das Dorf an und erlaubte dem Kloster, so viel Holz zu schlagen „wie es Notdürftig benötigt, als halben Teil der Zinsen, Gülten und Lehnschaft“. Abt Leonard verkaufte dieses Recht für 120 Gulden unter der Bedingung, dass wenn der Betrag bis Petri cathedra 1565 nicht von Kunz von Steinau oder dessen Erben gezahlt sei, der Abt die Zinsen, Gülten, Lehnschaften und Wald nutzen darf, bis die gesamte Summe gezahlt ist. Waldfenster nach 1945Am 1. Januar 1972 wurde Waldfenster in den Markt Burkardroth eingegliedert.[4] Ursprüngliche Pläne einer Eingemeindung Waldfensters nach Bad Kissingen scheiterten an der räumlichen Entfernung zwischen beiden Orten.[5] BauwerkePfarrkirche Mariä Himmelfahrt / St. Pius-KircheDie Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt entstand im Jahr 1804 und ersetzte einen steinernen Vorgängerbau am gleichen Standort. In den 1960er Jahren entstand die St.-Pius-Kirche als Anbau der alten Kirche. Diese wurde nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils gestaltet, musste aber im Jahr 2018 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Sie wurde dann durch einen Erweiterungsneubau der alten Kirche Mariä Himmelfahrt ersetzt. Die barocke Kirche wurde dabei in ihrer ursprünglichen Gestalt saniert. Im Vordergrund stand der sorgsame Umgang mit der Bausubstanz des historischen Bestandsgebäudes. Das Hauptschiff aus Altar- und Chorraum und das Querschiff bilden nun ein harmonisches Ganzes aus alt und neu, das sowohl dem Ort und seiner Bestimmung als auch den heutigen Ansprüchen an eine zeitgemäße Kirche gerecht wird. Die historischen Einbauten wie der Hochaltar, die Seitenaltäre oder auch die Kanzel wurden fachgerecht saniert und in den neuen Kirchenraum integriert. Am 12. September 2021 wurde gemeinsam mit Bischof Franz Jung Altarweihe gefeiert.[6] WendelinuskapelleDie Wendelinuskapelle wurde im Jahr 1965 am Standort der alten Kreuzwegkapelle errichtet. Sie enthält unter anderem auch Teile der Ausstattung der Vorgängerkapelle. Um die Wendelinuskapelle herum befinden sich ein Kreuzweg und eine Darstellung der fünf Wunden Christi. BaudenkmälerBürgermeister
Persönlichkeiten
Literatur(chronologisch geordnet)
WeblinksCommons: Waldfenster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia