Wahlen in der Westindischen Föderation 1958Die Wahl in der Westindischen Föderation 1958 (englisch Federal elections) wurde am 25. März 1958 in der Westindischen Föderation abgehalten. Es waren die einzigen Wahlen, die in dem kurzlebigen Staatsgebilde durchgeführt wurden. Die West Indies Federal Labour Party gewann diese Wahlen mit großem Vorsprung und konnte 25 der 45 Sitze im House of Representatives erringen. WahlsystemDie Kandidaten wurden am 28. Februar in allen Unit Territories nominiert, mit Ausnahme von Trinidad and Tobago, wo die Kandidaten am 3. März nominiert wurden. Die Wahlen fanden in einer Mischung von Ein- und Mehrpersonenwahlkreisen statt. In allen Gebieten außer Jamaika und Trinidad und Tobago umfasste der Wahlkreis das gesamte Gebiet; Antigua und Barbuda wählten zwei Abgeordnete, Barbados fünf, Dominica zwei, Grenada zwei, Montserrat einen, St. Kitts und Nevis-Anguilla zwei, St. Lucia zwei und St. Vincent und die Grenadinen zwei. Jamaika hatte 17 Wahlkreise, basierend auf den 14 Gemeinden (Parishes) und den drei Landkreisen (die sich mit den Gemeinden überschnitten). Die Wähler wählten somit Vertreter aus zwei politischen Ebenen. In Trinidad und Tobago basierten die zehn Sitze auf den Counties, von denen einige einen einzigen Abgeordneten (Tobago und Caroni) und andere mehrere Abgeordnete (Saint George) stellten. In einigen Fällen wurden Landkreise zu einem Wahlkreis mit nur einem Mitglied zusammengelegt (z. B. die Eastern Counties). WahlkampfIn Vorbereitung auf die Wahlen wurden zwei föderationsweite Parteien als Konföderationen lokaler politischer Parteien organisiert. Beide wurden von jamaikanischen Politikern organisiert: die West Indies Federal Labour Party (WIFLP) von Norman Manley und die Democratic Labour Party (DLP) von Alexander Bustamante. Im Großen und Ganzen bestand die WIFLP aus den städtischen Parteien in der gesamten Föderation, während die DLP aus den ländlichen Parteien bestand. Eine kleine dritte Partei, die Federal Democratic Party, wurde im November 1957 von einer Gruppe Trinidader gegründet. Die Grundaussagen der beiden wichtigsten Parteien glichen sich in vielen Aspekten. Beide befürworteten die Aufrechterhaltung und Stärkung der Beziehungen zum Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und Kanada (Ländern, mit denen die Inseln ohnehin schon starke kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen hatten); die Förderung und den Ausbau des Tourismus; die Aufnahme von Britisch-Guayana und Britisch-Honduras in die Föderation, sowie die Bereitstellung von Darlehen, finanziellen und technischen Hilfen für die Territorien. Die Unterschiede lagen in den Details. Die WIFLP hatte die Förderung der Landwirtschaft befürwortet, während die DLP ein günstiges Wirtschaftsklima, sowohl für die Privatindustrie, als auch für die öffentliche Arbeit, und die Entwicklung menschlicher und wirtschaftlicher Ressourcen versprochen hatte. Die WIFLP versprach, die Bahamas (zusätzlich zu Britisch-Guayana und Britisch-Honduras) zu ermutigen, der Föderation beizutreten. Die WIFLP setzte sich auch für die Einrichtung einer Zentralbank für die Ausweitung von Kreditressourcen ein und befürwortete eine demokratische sozialistische Gesellschaft und eine vollständige interne Selbstverwaltung für alle Einheitsgebiete, während die Probleme der Freizügigkeit und einer Zollunion vermieden wurden. Die DLP sagte nichts über die volle interne Selbstverwaltung, griff den Sozialismus an, wollte hohe Steuern vermeiden und betonte die westindische Einheit, die Religions- und Redefreiheit und die Ermutigung der Gewerkschaften. ErgebnisseDie WIFLP gewann die Wahl und errang 25 Sitze. Sie erhielt Unterstützung von der Barbados National Party, die mit einem Sitz vertreten war; die DLP gewann 19 Sitze. Der Großteil der Sitze der WIFLP kam von Mandaten von den kleineren Inseln und die DLP gewann in Jamaika und Trinidad und Tobago. Der Parteiführer der WIFLP, Grantley Adams aus Barbados, wurde Premierminister.
Nach Provinz
Nach Wahlkreis
NachwirkungenRegierungsbildungNach den Wahlen wurde Grantley Herbert Adams von der WIFLP Premierminister nach einer Abstimmung mit 23 zu 21 Stimmen im House (die Mitglieder aus Grenada unterstützten die DLP, obwohl sie mit der WIFLP verbündet waren). Diese Wahl zeigte jedoch schon deutlich, vor welchen Problemen die Föderation immer wieder stehen würde; man erwartete, dass Norman Manley, der Premier von Jamaika, der Führer der WIFLP werden würde und die nächste logische Wahl war Eric Williams, der Premier von Trinidad und Tobago. Beide waren jedoch nicht zu den Wahlen angetreten, weil sie lieber die Kontrolle ihrer Machtbasis auf den jeweiligen Inseln behalten wollten. Und sie waren nicht wählbar. Das deutete darauf hin, dass die Führer der zwei wichtigsten Provinzen die Föderation nicht für zukunftsfähig hielten. Gleichzeitig weigerte sich Alexander Bustamante, der Gründer der DLP in Jamaika, ebenfalls in den Wahlen anzutreten, und überließ die Parteiführung dem Trinidader Ashford Sinanan. Damit fehlten jegliche bedeutende Politiker aus Jamaika. Zum Council of State gehörten:[2]
SenatswahlDer Senat wurde im April 1958 ernannt, kurz vor der Eröffnung des Parlaments. In einem kontroversen Schachzug, konsultierte Generalgouverneur Lord Hailes die oppositionellen DLP-Gruppen in Trinidad und Jamaika und ernannte einen DLP-Senatorkandidaten aus jedem dieser Gebiete, was zu insgesamt 15 WIFLP-Senatoren und 4 DLP-Senatoren führte. Lord Hailes tat dies unter Berücksichtigung der Tatsache, dass St. Vincent das einzige Einheitsterritorium mit einer DLP-Regierung war und dass der Bundessenat folglich mit überwältigender Mehrheit für WIFLP sein würde.[3][4] Aus dem Senat wurden noch in das Council of State berufen:
Einzelnachweise
Literatur
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