Vertlib veröffentlichte zunächst in Literaturzeitschriften, bevor er 1995 sein erstes Buch herausbrachte. In seinen ersten beiden Büchern Abschiebung und Zwischenstationen verarbeitet er Erfahrungen aus seinem Migrantenleben. Abschiebung schildert den gescheiterten Versuch einer Einwandererfamilie, in den USA Fuß zu fassen. Zwischenstationen beschreibt die vorübergehenden Aufenthalte an den verschiedensten Orten der Welt. In Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur erzählt er die Lebensgeschichte einer über 90 Jahre alten Frau: von der Kindheit im jüdischen Schtetl über die Blockade Leningrads und die Repressionen durch Vertreter des Sowjetstaates bis zur Emigration nach Deutschland in den 90er Jahren. Auch Schimons Schweigen ist eine Spurensuche und die Frage nach der Herkunft spielt auch in Letzter Wunsch eine zentrale Rolle, wobei sich Vertlib immer auch mit der Absurdität von Identitätsdebatten auseinandersetzt.
Mein erster Mörder. Lebensgeschichten. Deuticke, Wien 2006, ISBN 3-552-06031-6.
Spiegel im fremden Wort. Die Erfindung des Lebens als Literatur. (= Dresdner Chamisso-Poetikvorlesungen). 2006. Nachwort Annette Teufel & Walter Schmitz. Thelem, Dresden 2007, ISBN 978-3-939888-28-4.
…und alle Toten starben friedlich … Libretto zu einem Oratorium. Komposition: Wolfgang R. Kubizek
Günter Grass, Israel und die Blödheit. In: Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil. 28. Jg., H. 1–2, Mai 2012 ISSN1606-4321 S. 73. (auch in früheren Heften gibt es öfters Essays von V. V.)
Konstantin Kaiser: Der emphatische Kritiker. In: Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil. 26. Jg., H. 3/4, Dezember 2009, S. 30–33.
Ich und die Eingeborenen. Essays und Aufsätze. Hg. & Vorwort Annette Teufel. Thelem, Dresden 2012, ISBN 978-3-939888-82-6.
Lucia Binar und die russische Seele. Roman. Deuticke, Wien 2015, ISBN 978-3-552-06282-5.