Mit vier Jahren fing er mit Ballett-Training an und wurde als Zehnjähriger vom MoskauerBolschoi-Theater als Talent zur weiteren Ausbildung aufgenommen (Lehrer unter anderen Pjotr Pestow). Trotz des Abschlusses mit Bestnote wurde er zunächst nicht ins Ensemble übernommen. Stattdessen wurde er 1986 jüngster Erster Tänzer beim Klassischen Ballett Moskau. Nachdem er sich einige Auszeichnungen ertanzt hatte, engagierte man ihn beim Bolschoi-Theater doch.
Von einer USA-Tournee kehrte er 1992 nicht mehr heim. Er erhielt ein attraktives Engagement beim Wiener Staatsopernballett sowie die österreichische Staatsangehörigkeit. In den folgenden Jahren arbeitete er unter anderem beim National Ballet of Canada (1994), dem Stuttgarter Ballett sowie beim American Ballet Theatre an der Metropolitan Oper in New York City (1995). Kritiker verglichen ihn mit Nurejew, die Wiener Tageszeitung Kurier nannte ihn am 16. November 1993 in ihrer Rezension zur Premiere von „Manon“ im Titel „Ein Jahrhundert-Tänzer“, eine Bezeichnung, die seither oft verwendet wurde, so auch in der New York Times.[2]
2002 wurde er zum Ballettdirektor der Staatsoper Berlin berufen und war ab 2004 künstlerischer Leiter und Ballett-Intendant am Staatsballett Berlin. Trotz einiger gesundheitlicher Beschwerden[2] tanzte er weiterhin selbst in seinem Ensemble.
„In der Regel kann ich Schmerzen sehr gut erdulden, als Tänzer hat man eh ständig welche. Die Hebefiguren quälen den Rücken und Nacken. Die Füße sind oft wund, die Arme verkrampft, der Körper ist gezeichnet von Blutergüssen, Prellungen und Schwielen.“
– Vladimir Malakhov: Interview der Süddeutschen Zeitung, 18. August 2007
Nadja Baier, Jürgen Holwein: Vladimir Malakhov. „Ein Jahrhunderttänzer“. Dancer of the Century. Fotos von Dieter Blum, Gestaltung Kurt Weidemann, übersetzt William A. Mickens (englisch) und Nadja Baier (aus dem Russischen). Cantz, Ostfildern 1995, ISBN 3-89322-698-2 (deutsch und englisch).
The World of Vladimir Malakhov. Sonderausgabe des Tokyo Dance Magazine, Verlag Shinshokan, Japan 1995.
Jan Stanisław Witkiewicz: Vladimir Malakhov. Rozmowa z tancerzem stulecia, Iskry, Warszawa 2008, ISBN 978-83-244-0081-2 (polnisch).
Jan Stanisław Witkiewicz: „Als Tänzer ist man nie am Ziel“. Vladimir Malakhov im Gespräch mit Jan Stanisław Witkiewicz, Schott, Mainz 2009, ISBN 978-3-7957-0681-4.
Jan Stanislaw Witkiewicz: Vladimir Malkhov und das Staatsballett Berlin 2004 bis 2014. Theater der Zeit, Berlin 2014, ISBN 978-3-943881-70-7.
Andrea Amort: Am Ring: Ein Jahrhundert-Tänzer. Große „Manon“-Ballettpremiere in der Staatsoper mit Vladimir Malakhov, Svetlana Kuznetsova und Támas Solymosi. Tageszeitung Kurier, Wien, 16. Nov. 1993, S. 29.
Film
Vladimir Malakhov – Suche nach Schwerelosigkeit. Dokumentarfilm, Deutschland, 2004/05, 55 Min., Buch: Carsten Fiebeler und Florian Köhler, Regie: Carsten Fiebeler, Produktion: ZDF, arte, ORF, Erstsendung: 22. Januar 2005 bei arte, Filminformationen.