Viktor Emmerich Ritter von Herzfeld bekannt als Victor von Herzfeld (auch Viktor von Herzfeld und Viktor Herzfeld) (* 8. Oktober1856 in Pressburg (Bratislava); † 20. Februar1919[1][2] in Budapest) war ein ungarischer Komponist, Geiger und Musikpublizist.
Viktor Emmerich Ritter von Herzfeld stammt aus einer geadelten jüdischen Familie. Sein Vater Josef Ritter von Herzfeld (1836–1889), Generalsekretär und dann Direktor der „Foncière“, Pester Versicherungsanstalt in Wien, wurde am 20. Dezember 1874 zum österreichischen Ritterstand erhoben.[3] Seine Mutter war Amalie von Herzfeld (geb. Winter, † 1909).
Victor von Herzfeld ist am 20. Februar 1919 in Budapest gestorben und wurde am 22. Februar in einem Ehrengrab auf dem Kerepescher Friedhof beigesetzt.
Seine Kompositionen umfassen: Orchester-Ouvertüren, Kammermusikwerke, Serenade für Blasinstrumente, Suite für Streichorchester, Klavierstücke und Lieder. Er ist auch Autor eines Lehrbuchs der Fuge (Rozsnyai, Budapest, 1914, 75 Seiten).
Sein Schwager war der österreichische Chemiker Guido Goldschmiedt, der am 19. Juli 1886[7][8] Victor Herzfelds Schwester Angelika heiratete.
Ernst von Dohnányi widmete Victor von Herzfeld seine Violinsonate cis-Moll op. 21.[9]
Werke
Orchesterwerke
Ouvertüre und „Gesang des Derwisches“ zu Grillparzers Drama „Der Traum ein Leben“ (1883)
Lustspielouvertüre (1884)
Capriccio (1896)
Frühlingsidyll (1897)
„Es war einmal“, ein Märchenbild (1904)
Serenade für Streicher (1900; Fassung für Blasinstrumente – 1910)
Festmarsch in ungarischer Weise (1907)
Werke für Soloinstrument und Orchester
Zwei Romanzen für Violine und Orchester (1879)
Kammermusik
Romanze G-Dur, Op. 2 für Violine und Klavier (1882)
Ungarische Weisen, für Violine und Klavier (1901)
Berceuse, für Violine und Klavier (1904)
Lieder für Singstimme und Klavier
Lieder: Will ruhen unter den Bäumen; Lebewohl mein Lieb’; Nachtreise; Scheiden und Meiden; Einkehr; Morgenlied; Die Lerche (1877–79)
Mädchenlieder und andere [Gedichte] von Paul Heyse, für Singstimme und Klavier
Vier Lieder, Op. 1 für Singstimme und Klavier: Liebespredigt (Rückert); Zwei Könige (Geibel); In der Ferne (Uhland); Es fliegt manch’ Vöglein in das Nest (Geibel) (1879)
Sechs Gedichte von Julius Wolff, Op. 3 für Singstimme und Klavier: Des Sängers Gruß; Zwei Sterne; Tanzlied; Frau Minne; Geheimnis; Klage (1882)
Ständchen „Schläfst du Liebchen, schläfst du schon“, Text von Julius Wolff, Singstimme und Klavier (1885)
Klavierwerke
Variationen
Bunte Reihe. I. und II. Heft, 12 leichte Stücke für Klavier (1890–1899)
Schriften
A fuga (Die Fuge), Rozsnyai Károly Könyv- és Zeneműkiadása (Károly Rozsnyai Buch- und Musikverlag), Budapest 1913
Musikleben in Budapest, In: Signale für die musikalische Welt., No. 66. S. 1295–1326, Leipzig 1907
Arthur Eaglefield-Hull (Hrsg.) und Alfred Einstein (Übers. und Bearb.): Herzfeld Victor von. In: Das Neue Musik-Lexikon. Nach dem Dictionary of Modern Music and Musicians. Max Hesses Verlag, Berlin 1926, S. 272 (Digitalisat, dort mit falschem Sterbejahr).
Hugo Riemann: Herzfeld, Victor von. In: Musiklexikon. 11. Auflage. Max Hesses Verlag, Berlin 1929, S. 747 (Digitalisat, dort mit falschem Sterbejahr).
Ágnes Kenyeres (Hrsg.): Viktor Herzfeld. In: Magyar Életrajzi Lexikon (Ungarisches biographisches Lexikon). (ungarisch).
Károly Kristóf, Péter Ujvári (Hrsg.): Viktor Herzfeld. In: Magyar zsidó lexikon. (Ungarisches jüdisches Lexikon), Budapest 1929, S. 360 (Digitalisat, ungarisch).