Victor Suppantschitsch, Sohn eines Kaufmanns, begann 1862 seine Laufbahn im Justizdienst und brachte es bis zum Senatspräsidenten, bevor er 1896 in Pension ging.
Wirken als Philatelist
Bereits während seiner Schulzeit sammelte er Pflanzen und Schmetterlinge, in späteren Jahren ab 1863 Briefmarken.[1] Damit verband sich eine intensive Beschäftigung mit philatelistischer Literatur, der Suppantschitsch auch nach Aufgabe des Briefmarkensammelns im Jahre 1882 anhaltendes Interesse entgegenbrachte.[2] In Philatelistenkreisen wurde er vor allem auf Grund seiner damals sehr umfangreichen philatelistische Privatbibliothek bekannt, mit deren Hilfe er eine von Briefmarkensammlern hochgeschätzte Bibliografie verfasste. Seine Sammlung bestand aus 1.800 Büchern und 27.200 Zeitschriften in 3037 Jahrgängen.[3][1] 1922 verkauften seine Erben seine philatelistische Bibliothek an Theodore E. Steinway, der sie dem Collectors Club von New York schenkte.
Seine Bedeutung erhellt aus der Tatsache, dass er zusammen mit Alfred Moschkau 2021 postum in die noch zwei freien Plätze der Abteilung „Fathers of Philately“ (‚Väter der Philatelie‘) der Roll of Distinguished Philatelists eingetragen wurde. Als die Liste 1921 begonnen wurde, hatte man aus Verbitterung über den Ersten Weltkrieg keine deutschen oder österreichischen Philatelisten vorgesehen.[4]
Schriften (Auswahl)
1880: Leitfaden der Philatelie : Ein unentbehrlicher Rathgeber für angehende Philatelisten sowie für fortgeschrittene Sammler. Leipzig, Ed. Wartig's Verlag Digitalisat der ÖNB
1892: Bibliographie, zugleich Nachschlagebuch der gesamten deutschen philatelistischen Literatur seit ihrem Entstehen bis Ende 1891, Verlag A. Larisch
Verleihung der Lindenberg-Medaille, Jg. 1913, S. 33.
80 Jahre, Jg. 1918: Ausgabe 11, S. 77 f und Ausgabe 12.
Tod, Jg. 1919: Ausgabe 4, S. 35 und Ausgabe 6.
Viktor Suppantschitsch und ein Earl Crawford. Ausgabe Nr. 19/2012, S. 24.
Berliner Briefmarken-Zeitung, Jg. 1918, S. 230.
Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Phil*Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, S. 117–121.
Wolfgang Maassen: Literatur sammeln – Bibliotheken pflegen, Verlag: Phil Creativ, Schwalmtal 2004, ISBN 3-932198-58-1, S. 119 f.
Wolfgang Maassen (Hrsg.): Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Phil*Creativ, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, S. 207.
Wolfgang Maaßen: Wer ist wer in der Philatelie? 3. Auflage, Band 5: S. Phil*Creativ, Schwalmtal 2023, ISBN 978-3-928277-46-4, S. 289–293 [mit Literatur].
Brian Birch: John K. Tiffany and the Suppantschitsch Index of 1892–94. In: Philatelic Literature Review, Nr. 3/2014, S. 178–180.
Brian Birch: Victor Suppantschitsch and His Great Index. In: Philatelic Literature Review, Nr. 4/2014, S. 256–268.
↑ abcPeter Fischer: Viktor Suppantschitsch und ein Earl Crawford. In: Deutsche Briefmarken-Zeitung Ausgabe Nr. 19/2012, S. 24
↑Wolfgang Maassen: Literatur sammeln – Bibliotheken pflegen, Verlag: Phil Creativ, Schwalmtal 2004, S. 119 f
↑Wolfgang Maassen (Hrsg.): Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, S. 207
↑ abcdeWolfgang Maaßen: Wer ist wer in der Philatelie? 3. Auflage, Band 5: S. Phil*Creativ, Schwalmtal 2023, S. 289–293.