VerkehrsstromDer Verkehrsstrom definiert sich in der Verkehrsplanung als die Anzahl von Ortsveränderungen zwischen zwei Punkten während einer bestimmten Zeitspanne.[1] Ausgehend von der Quelle führt er zum Ziel und wird daher mit dem Zeichen abgebildet. Aus der Anzahl der Einzelelemente eines Verkehrsstromes kann sowohl die Verkehrsstärke als auch die Verkehrsdichte berechnet werden. ArtenBezieht sich der Verkehrsstrom auf ein bestimmtes Gebiet (beispielsweise eine Verkehrszelle oder einem Kordon in einem Planungs- oder Untersuchungsgebiet), so lassen sich hinsichtlich der Richtung des fließenden Verkehrs folgende Verkehrsstromarten unterschieden:
VerwendungBauliche AspekteInnerhalb von Straßenverkehrsknotenpunkten existieren Verkehrsströme für alle genutzten Fahrbeziehungen (Kreuzungsvorgang). Eine normale vierarmige Kreuzung kennt insgesamt zwölf verschiedene Fahrzeugverkehrsströme: von Nord geradeaus nach Süd, von Nord rechts abbiegend nach West, von Nord links abbiegend nach Ost, von West geradeaus nach Ost und so weiter. Auch von Fußgängern genutzte Verkehrsbeziehungen werden als Verkehrsstrom bezeichnet. Existiert an einer vierarmigen Kreuzung über jeden der Arme jeweils eine Fußgängerfurt, so spricht man von insgesamt acht Fußgängerverkehrsströmen; es wird nach Gehrichtung unterschieden. Gleiches gilt für vom übrigen Verkehr getrennte signalisierte Radfahrer oder öffentliche Verkehrsmittel. Einen Verkehrsstrom, der ein Signal zu beachten hat, heißt „signalisierter Verkehrsstrom“. Als „räumend“ wird ein signalisierter Verkehrsstrom in den ersten Sekunden nach dem Ende seiner Freigabezeit bezeichnet, „einfahrend“ nennt man ihn dann, wenn seine Freigabezeit soeben begonnen hat. Verkehrsströme, die nach links oder rechts abbiegen, werden als „Abbiegeströme“ bezeichnet. Bevorrechtigte Verkehrsströme werden Hauptströme, wartepflichtige Verkehrsströme als Nebenstrom bezeichnet. Verkehrsleitung und RegelungstechnikFür verkehrsabhängige Regelverfahren von Straßenverkehrsknotenpunkten wird der Verkehrsstrom zur „Abbildung einer beobachtbaren Klasse von Verkehrsteilnehmern“ verwendet. Sofern sich beispielsweise Busse unabhängig vom übrigen Verkehr detektieren lassen (mit speziellen Busdetektoren), können Busse einen eigenen Verkehrsstrom bilden, obwohl sie denselben Fahrstreifen wie der übrige Verkehr benutzen. Diese Trennung ermöglicht es dem Regelverfahren, Busse am Signal mit einer höheren Priorität (ÖPNV-Bevorrechtigung) als den übrigen Verkehr zu behandeln, auch wenn kein spezielles Signal für die Busse vorhanden ist. Beispiel für ein solches Regelverfahren ist VS-PLUS. VerkehrsplanungIn Verkehrsnachfragemodellen werden Verkehrsströme als die Quelle-Ziel-Beziehungen zwischen den Verkehrszellen bezeichnet, also etwa einem Ort, einer Region oder nur einer Wohngegend. So entscheidet beispielsweise das Verhältnis von reinem Durchzugsverkehr zu Anliegerverkehr, ob eine Ortsumfahrung für ersteren angebracht wäre. Verkehrsströme können u. a. in Verkehrsstrommatrizen abgebildet werden. WeblinksWiktionary: Verkehrsstrom – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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