VerfügungsraumVerfügungsraum ist ein militärischer, taktischer und operativer Begriff, der zu den Begriffen zur Ordnung des Raumes zählt.[1] Verfügungsräume werden vor allem in der vorderen Kampfzone, darüber hinaus aber auch im gesamten Operationsgebiet von Landstreitkräften eingerichtet, um Truppen für weitere oder Folgeaufträge zur Verfügung der Führung zu halten.
Beim Erkunden und Beziehen von Verfügungsräumen ist darauf zu achten, dass die Truppen bis hin zu den Einzelfahrzeugen so einfließen und unterziehen, dass sie bereits in der richtigen Reihenfolge für den Anschlussauftrag stehen und in der neuen Gefechtsgliederung wieder abfließen oder herausgezogen werden können. Verfügungsräume sind stets durch die Truppe nach allen Seiten zu sichern, dazu befiehlt der örtliche Führer die Sicherungsstreifen oder -sektoren für die einzelnen Truppenteile. Besonderes Augenmerk ist auf die Tarnung zu richten, damit die Truppe nicht schon im Verfügungsraum aufgeklärt wird, woraus der Feind wichtige Rückschlüsse auf die geplante Operationsführung ziehen könnte. Deshalb wird in Verfügungsräumen meistens für Funkgeräte und Radar Sendeverbot befohlen. Für gewöhnlich werden Waldgebiete als Verfügungsräume befohlen, die dazu über genügend Straßen- und Wegeanbindungen verfügen müssen, um ein reibungsloses Einfließen und Abfließen der Truppen zu ermöglichen. Nur selten sind Verfügungsräume nicht in Wäldern oder ähnlichen Gebieten angesiedelt. Dann hat der Einheits- oder Teileinheitsführer einen sichtgeschützten Bereich, zum Beispiel hinter Kuppen, zu wählen. Der Verfügungsraum für ein Bataillon hat eine Ausdehnung von etwa 8–20 Quadratkilometern. Die Ausdehnung von Verfügungsräumen ist räumlich nicht begrenzt, doch sollte bei einem Panzerzug immer darauf geachtet werden, dass die Ausdehnung so erfolgt, dass feindliches Steilfeuer nicht den ganzen Raum auf einmal belegen kann. TriviaEin Aufnahmeritual bei der Bundeswehr ist es, einen Rekruten in der Kaserne – auf möglichst umständliche Weise – den „Schlüssel zum Verfügungsraum“ holen zu lassen. Dabei wird die Unkenntnis der noch unerfahrenen Soldaten in Bezug auf militärische Fachausdrücke ausgenutzt. Einzelnachweise
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