Ute Erb ist die jüngste Tochter von Ewald Johann Erb (1903–1978) und Elisabeth Christina Erb, geb. Hansen, geschiedene Schürmann (1904–1987), und eine Schwester von Elke Erb (1938–2024).
Sie zog 1960 nach West-Berlin und heiratete 1962 den Arbeiter, Dolmetscher und Sänger Michael Pampuch (Scheidung 1966), mit dem zusammen sie die Lyndon-B.-Johnson-Biographie von Booth Mooney übersetzte. 1961 und 1963 kamen ihre beiden Söhne zur Welt.
1967 wurde ihre Mitgliedschaft in der SPD nach vier Monaten widerrufen, da sie im Rahmen des Kampfs gegen den Vietnam-Krieg maßgeblich an der Störung einer US-Truppenparade in Berlin-Neukölln beteiligt war. Erb verkehrte in der Kommune 1,[4] war Mitbegründerin, Namensgeberin und Hauptmieterin der Kommune 99 sowie aktiv in der Kinderladen-Bewegung.[5] Sie war Stipendiatin der Pädagogischen Hochschule Berlin (PH), gab aber als Alleinerziehende aus finanziellen Gründen das Studium auf. 1970 trat sie an der PH der Studentengruppe der SEW bei.
In zweiter Ehe war Ute Erb ein Jahr lang mit dem österreichischen Dichter Hermann Schürrer verheiratet.[6]
Von 1974 an arbeitete sie im Composersatz (englisch typesetting),[7] zunächst im Druckhaus Norden, dem Verlagshaus der Wahrheit. Ab 1978 setzte sie bei der Neuen sowie für den Forschungsschwerpunkt Theorie und Geschichte von Bau, Raum und Alltagskultur an der Hochschule der Künste in Westberlin, Schöneberger Ufer 65.[8] 1982 gründete sie die „Schriftstellerei Ute Erb & Kollektiv“ und heiratete Omar Saad, einen palästinensischen Flüchtling aus dem Libanon (Scheidung 1986). Als Verlegerin stellte sie einige Rara her (wie Landwehrkanal) und brachte ein Buch von Sigrun Casper auf den Markt. 1996 zog sie sich wegen chronischer Quecksilbervergiftung zurück.
Ich habe einen Mann in Süddeutschland. Lyrik bei SFB1, 18. Oktober 1982. 23:00–23:10 Uhr (selbst vorgetragen)
Berliner Künstler. Feature in SFB3 (Journal), 7. Juni 1983, 17:05–18:10 Uhr
Ende einer Versammlung. In: Radio Bremen am 20. April 1984, 22:50–23:00 Uhr
Frauenleiden. In: Schreibwerkstatt – Texte von Frauen. Hessischer Rundfunk am 6. Januar 1985, 16:15–16:30 Uhr (Teilsendung mit 2 Minuten von Anna Rheinsberg)
Lyrik und Interview (17 Minuten) in Deutschland – Deutschland (2) Die Töchter der Verlierer. In: WDR3 (Fernsehen) ab 22:20 Uhr (Gesamtdauer 69 Minuten)
Alternative – Gebrauchsanthologie. 1. Zwanzig Einfälle auf zehn Streichholzschachteln. Amerikanischer Sektor. Berlin 1988
Gebühreneinheit. In: Lyrik um zehn vor elf. RBII am 8. Januar 1989, 22:50–23:00 Uhr
mit Regina Nössler: So können wir uns nicht trennen. In: Neue literarische Texte. SFB3 (Hörfunk), 16. April 1989, 18:30–19:00 (Textanteil 12,5 Minuten)
Kreuz- und Querfahrten. Biographie einer Deutschen. In: Kürbiskern 4, 1974: Kultur & Nation, 25 Jahre BRD
BStU 000310. MfS Zentralarchiv, Allg. S, Band 101/77.
Susan L. Cocalis (Hrsg. und Übersetzung ins Englische): The Defiant Muse: German Feminist Poems from the Middle Ages to the Present, Feminist Press, New York 1986, S. 121–122.
Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann Lexikon, Gütersloh 1989
Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Schmidt-Römhild, Lübeck 2002
Ute Erb: Die Kette an deinem Hals. In: Der Spiegel. Nr.52, 1960 (online).
Dietmar Pertz: Vom Zufluchtsort vor den Nazis zum Kommunistischen Müttererholungsheim. In: Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises – Geschichts- und Altertumsverein für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e. V. 80. Jahrgang 2012. Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid, Siegburg 2012, ISBN 978-3-938535-94-3, S. 90–107.
Buchferne Medien
„Die Zeit der Vogelfreiheit ist vorbei.“ Interview von Claudia Lenssen in SFB 1 am 16. Juni 1979 ab 15:30 Uhr (42 Minuten)
„Wir haben die moralische Verpflichtung, Ulbricht zu stürzen.“ Margit Miosga porträtiert Ute Erb. Im SFB III, Reihe Kulturtermin, ab 19:05 Uhr am 9. August 1995
Weblinks
Commons: Ute Erb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Manfred Berger: Kinderläden und antiautoritäre Erziehung. In: Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e. V. 31. Januar 2019, abgerufen am 15. April 2024.
↑Siehe Impressum der gekürzten Ausgabe von Philip S. Foner, Reinhard Schultz: Das Andere Amerika. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst und Elefanten Press, Berlin (West) 1983, published by The Journeyman Press, London/West Nyack 1985.