St. Alban
Untergailnau (fränkisch : Gāla [ 2] ) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wettringen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken , Bayern ).[ 3] Untergailnau liegt in der Gemarkung Gailnau .[ 4]
Geographie
Das Kirchdorf liegt am Fuße der Schillingsfürst-Wettringer Hardt, die Teil der Frankenhöhe ist. 1 km östlich erhebt sich der Wölfleinsberg (545 m ü. NHN ), 1 km südlich der Gailnauer Berg (543 m ü. NHN ). Südwestlich des Ortes liegt das Egelseefeld, nordöstlich steht eine Fichte , die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Im Nahbereich des Ortes entstehen zwei Bachgräben des Namens Gailnauer Graben ; der eine läuft nach Nordwesten und mündet in die Tauber , der nach Nordosten ziehende entwässert über den Oestheimer Mühlbach etwas weiter abwärts in den Fluss.
Die Staatsstraße 2419 führt nach Walkersdorf (2,5 km östlich) bzw. nach Insingen (4 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wettringen zur Staatsstraße 2247 (2,5 km südwestlich) bzw. nach Oberoestheim (1,7 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Obergailnau (0,7 km südöstlich).[ 5]
Geschichte
In Untergailnau gab es ursprünglich ein Schloss, das König Ludwig IV. gehörte. Dieser übergab es Heinrich dem Küchenmeister , der es wiederum den Herren von Hohenlohe übergab. 1373 wurde Gailnau zur Stadt erhoben, die berechtigt war, einen Wochenmarkt abzuhalten. Wie lange Gailnau dieses Stadtrecht innehatte, ist unklar. 1406 verkaufte Johannes von Hohenlohe , der auch die Pfarrei St. Alban in dem Ort gestiftet hatte, den Ort an die Reichsstadt Rothenburg. 1408 wurde auf kaiserlichen Befehl das Schloss niedergerissen. Vorausgegangen war ein Streit des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit der Reichsstadt Rothenburg.
Während des Dreißigjährigen Krieges brannten 15 Häuser ab. Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac sollen im November 1688 französische Mordbrenner 16 Häuser angezündet und dadurch einen Schaden von mindestens 3599 Gulden angerichtet haben.
Anfang des 18. Jahrhunderts waren alle Haushalte Rothenburg untertan.[ 2]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Untergailnau dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Gailnau zugewiesen. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Wettringen eingemeindet.
Bis in die 1950er Jahre hatte der Ort einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl .
Baudenkmäler
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Alban , Saalkirche mit Westturm, wohl von 1392, spätere Veränderungen; mit Ausstattung; spätgotischer Altar aus dem Jahr 1510; Friedhof, im Kern mittelalterliche Mauer, mit Grabsteinen.
Grenzsteine im Staatswald: Vier Grenz- oder Wildsteine, bezeichnet 1671.
Sühnekreuz an der Straße nach Gailnau von 1673.[ 6]
Wildbannstein: 1543; am Zehntberg.
Einwohnerentwicklung
Jahr
00 1818
00 1840
00 1861
00 1871
00 1885
00 1900
00 1925
00 1950
00 1961
00 1970
00 1987
Einwohner
149
170
189
182
184
149
171
249
218
227
256
Häuser[ 7]
33
36
33
33
33
31
46
70
Quelle
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Religion
Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Alban und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst) gepfarrt.[ 16]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Gailnau . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 2 : El–H . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298 , OCLC 833753081 , Sp. 269–270 (Digitalisat ).
Georg Paul Hönn : Geilnau . In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613 , S. 480 (Digitalisat ).
Hans Karlmann Ramisch : Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale . Band 25 ). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254 , S. 116–118 .
Weblinks
Fußnoten
↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 332 (Digitalisat ).
↑ a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken , Bd. 2, Sp. 269.
↑ Gemeinde Wettringen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 4. Oktober 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ Wettringen. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 3. August 2023 .
↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser , 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 94 (Digitalisat ).
↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern . Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891 , S. 222 (Digitalisat ).
↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern . Band 5 . Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812 , Sp. 1075 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat ).
↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026 , 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1242 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131 , Abschnitt III, Sp. 1177 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931 , OCLC 556534974 , Abschnitt II, Sp. 1248 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 . Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923 , OCLC 215857246 , Abschnitt II, Sp. 1283 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950 . Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975 , OCLC 183218794 , Abschnitt II, Sp. 1110–1111 (Digitalisat ).
↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern . Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384 , OCLC 220710116 , S. 169 (Digitalisat ).