Der heutige Unteraargletscher und erst recht sein sauberer nördlicher Zulauf, der Lauteraargletscher („Klarer Aaregletscher“) war in der Barockzeit eine der Sehenswürdigkeiten der Schweiz und seit 1827 das erste Forschungsobjekt der neu entstehenden Gletscherforschung oder Glaziologie. Hier wirkten Franz Joseph Hugi und ab 1840 Louis Agassiz.
Die Abbildung von Joseph Bettannier zeigt, dass der Unteraargletscher schon 1840 seine für Touristen unansehnliche, für die Forscher aber hochinteressante Mittelmoräne hatte.
Auf dem Unteraargletscher lag auch der grosse Felsblock, den Caspar Wolf 1775 oder 1776 gemalt hatte, der ab 1840 als L’hôtel des Neuchâtelois als Unterschlupf für die Forscher diente und heute im Grimselsee verschwunden ist.[6]
Die Abbruchkante des Unteraargletschers lag im 19. Jahrhundert 560 m tiefer und liegt heute noch etwa 400 m tiefer als die des Oberaargletschers.
↑Daniel Farinotti, Matthias Huss, Andreas Bauder, Martin Funk: An estimate of the glacier ice volume in the Swiss Alps. In: Global and Planetary Change. 68: 225–231, 2009 (online; PDF; 756 kB).
↑Louis Agassiz: Études sur les glaciers (Gletscherstudien), Anhang: Explication des planches (Erklärung der Abbildungen). Planche 14: Glacier inférieur de l’Aar, partie supérieure, avec la cabane de M. Hugi (Unteraargletscher, oberer Abschnitt mit der Hütte Herrn Hugis)
↑Édouard Desor: L’hôtel des Neuchâtelois sur le glacier de l’Aar. H. Wolfrath et Metzner, Neuchâtel 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).