Ungarische GrammatikDieser Artikel beschreibt die ungarische Grammatik, insbesondere solche Merkmale, die für das Ungarische im Vergleich zum Deutschen und zu anderen Sprachen besonders charakteristisch sind. Allgemeine Eigenheiten des UngarischenVom Sprachtypus her gehört die ungarische Sprache zu den agglutinierenden Sprachen; dies hat sie mit den ihnen am nächsten verwandten Sprachen wie Estnisch und Finnisch gemeinsam, außerdem mit Turksprachen wie dem Türkischen. Anders als in den flektierenden Sprachen wie den indoeuropäischen, in denen die Bildung von Wortformen häufig viele Unregelmäßigkeiten aufweist, relativ kompakt und manchmal durch Eingriffe in die gesamte Wortgestalt zustande kommt, erfolgt dies im Ungarischen durch das Anhängen einer Serie separater Endungen (Suffixe), welches Verfahren Agglutination („Ankleben“) genannt wird. Darüber hinaus werden Verhältnisse des Besitzes, der Richtung, der Zeitlichkeit usw., die im Deutschen durch eigenständige Wörter gebildet werden, im Ungarischen auch durch Endungen ausgedrückt. Die Suffixe werden dabei in genau festgelegter Reihenfolge an die Wortstämme angehängt, wodurch ein ungarischer Text, verglichen mit dem Deutschen, aus weniger, aber längeren Wörtern besteht. SuffixeFranz Liszt soll beim Erlernen des Ungarischen nach der fünften Unterrichtsstunde angesichts des Wortes tántoríthatatlanság „Unerschütterlichkeit, Unbeirrbarkeit“ das Lernen aufgegeben haben.[1] Es setzt sich wie folgt zusammen: tántorít „(er) schwankt“ tántoríthat „(er) kann schwanken“ tántoríthatatlan „nicht schwanken könnend = unerschütterlich, unbeirrbar“ tántoríthatatlanság „Unerschütterlichkeit“ Die meisten ungarischen Wurzeln sind einsilbig. Im Ungarischen entstehen die meisten Wörter durch Anfügen mehrerer Endungen (Suffixe) an eine Wurzel oder einen schon vorhandenen Wortstamm. Auf diese Weise kann ein einzelnes Wort aus einer ganzen Reihe von Bestandteilen zusammengesetzt sein: a zene „die Musik“ a zenész „der Musiker“ a zenésznek „dem Musiker“ (Dativ) a zenészek „die Musiker“ a zenészeknek „den Musikern“ (Dativ Plural) Im Deutschen wird an das Wort „Musiker“ einfach ein 'n' angehängt, um den Dativ Plural zu bilden. Im Ungarischen hingegen gibt es das Pluralsuffix -ek und das Dativsuffix -nek, und beide müssen kombiniert werden, um diese Funktion auszudrücken. An diesem Beispiel zeigt sich deutlich das Deutsche als flektierende, das Ungarische als agglutinierende ('anhäufende') Sprache. Ungarische Texte bestehen aus viel weniger einzelnen Wörtern als beispielsweise Texte in deutscher oder französischer Sprache, da die Endungen vieles ausdrücken können, was in diesen Sprachen durch selbständige Wörter vermittelt werden muss. Die folgenden Beispiele zeigen, wie einem ungarischen Wort mehrere deutsche Wörter in der Übersetzung entsprechen können: Man kann das oben aufgeführte Wort tántoríthatatlanság noch erweitern: tántoríthatatlanságunk „unsere Unbeirrbarkeit“ tántoríthatatlanságunkkal „durch unsere Unbeirrbarkeit“ Ein anderes Beispiel, in welchem einem ungarischen Wort vier deutsche entsprechen: hív „(er) ruft“ felhív „(er) ruft an“ felhívhat „(er) kann anrufen“ felhívhatlak „Ich kann dich anrufen“ Leider kann man einem ungarischen Wort nicht ansehen, ob es ein Nomen (Substantiv, Adjektiv, Pronomen) oder ein Verb ist. Viele Suffixe kommen sowohl bei Nomen als auch bei Adjektiven vor: -ul bildet Adverbien aus Substantiven und Adjektiven, aber auch Vorgangsverben (z. B. javul „verbessert sich“). -om bezeichnet die 'mein-Form' (borom „mein Wein“) und die bestimmte ich-Form (hozom „ich bringe es“). -ott war die ursprüngliche Endung für den Lokativ (Vácott „in Vác“) und bezeichnet das Partizip Perfekt (hozott „gebracht“). -i bildet Adjektive, die auch substantiviert verwendet werden können, wie auch die bestimmte er-Form (kéri „er verlangt es“). VokalharmonieEine wesentliche Eigenschaft des Ungarischen ist die Vokalharmonie, das „Zueinander-Passen“ der einzelnen Vokale eines Wortes. Sie existiert auch in den mit dem Ungarischen verwandten Sprachen wie Finnisch und Estnisch, außerdem in noch vollkommenerer Form im Türkischen. In den germanischen Sprachen gibt es ein vergleichbares Phänomen, den Umlaut: Haus -> häuslich Hand -> zweihändig Tor -> töricht Bube -> Büblein Hier wird durch ein i-haltiges Suffix der Stamm (Haus, Hand, Tor, Bube) umgelautet, indem ein dunkler Vokal (au/a/o/u) zu einem hellen Vokal gemacht wird, wie es das ‚i‘ schon ist. - Die Vokalharmonie funktioniert andersherum: der Stamm eines Wortes bleibt unverändert, aber der Vokal des Suffixes passt sich an. So wird im Ungarischen beispielsweise die Mehrzahl durch das Suffix -ok gebildet; tritt diese Endung jedoch an ein Substantiv mit hellem Vokal, wird daraus ein -ök:
Auf diese Weise kommt es oft vor, dass ein ganzes langes ungarisches Wort nur aus entweder hellen oder dunklen Vokalen besteht. Die Verteilung zwischen dunklen und hellen Vokalen ist im Ungarischen jedoch etwas kompliziert, da die Vokale e/é, i/í meistens als helle, aber vielfach auch als dunkle Vokale gelten können.
Eine weitere Unregelmäßigkeit ergibt sich dadurch, dass ein Suffix mit kurzem ö nur dann erlaubt ist, wenn die unmittelbar vorausgehende Silbe als Vokal ein ö/ő oder ü/ű enthält; ansonsten wird aus dem ö ein e: sün -> sünök „Igel -> (mehrere) Igel“: die Silbe sün enthält ein ü, also darf hier das Suffix -ök angehängt werden. cím -> címek „Adresse -> Adressen“: die Silbe cím enthält keinen ö- oder ü-Laut, darum muss hier, im Gegensatz zu obigem Beispiel, als Endung -ek stehen. Ein Wort wie ház bekommt also Suffixe mit den Vokalen der oberen Tabellenzeile angehängt, eines wie sün mit den Vokalen der unteren Zeile. Jedoch einem Wort wie cím kann man nicht ansehen, mit welcherlei Vokalen seine Suffixe versehen werden sollen, da der Vokal í mehrdeutig ist. In diesem Fall gilt das Wort als hellvokalisch, weshalb der Plural címek lautet, aber das Substantiv cél „Ziel“ gilt als dunkelvokalisch und bekommt daher den Plural célok: Wortstamm mit dunklem Vokal: ház -> házak, cél -> célok Wortstamm mit hellem Vokal: sün -> sünök, aber cím -> címek Man muss bei Wörtern, die als Vokale NUR e/é/i/í enthalten, quasi jedes Mal lernen, ob sie als hell oder dunkel einzuordnen sind (cél ist also ein 'dunkles' Wort, trotz seines é). Allerdings ist die Anzahl an Wortstämmen, deren Stammvokal e/é/i/í als dunkel zu zählen ist, sehr gering; in den Kapiteln Nomen und Verben werden die gebräuchlichsten von ihnen aufgezählt. Ist ein Wort jedoch mehrsilbig und enthält irgendeinen der zweifelsfrei dunklen oder hellen Vokale, kann man hieraus auch ablesen, wie etwaige e- oder i-Laute einzuordnen sind. Man erhält auf diese Weise „Paare“ oder „Tripel“ von Suffixen. Aus folgender Tabelle geht hervor, welchem dunklen Vokal eines Suffixes welcher helle Vokal entsprechen würde.
Im Prinzip genügt es also, von allen Suffix-Paaren oder -Tripeln nur die dunkelvokalischen Variante zu lernen, denn die hellvokalischen kann man sich selbst bilden. Als Pluralsuffix lernt man also -ok und kann dann obiger Tabelle entnehmen, dass hieraus unter Umständen ein -ök oder -ek werden muss. Weitere Beispiele: Wortstamm mit dunklem Vokal: a háznak „dem Haus“, a házon „auf dem Haus“, házként „als Haus“, a házig „bis zum Haus“ Wortstamm mit hellem Vokal: a sünnek „dem Igel“, a sünön „auf dem Igel“, sünként „als Igel“, a sünig „bis zum Igel“ An den letzten beiden Beispielen zeigt sich, wie die Vokale é/i/í sowohl für dunkel- als auch für hellvokalische Wörter gelten. Dunkelvokalisches Wort: vártok „ihr wartet“ Hellvokalisches Wort, letzter Vokal des Wortes ist ö/ü: ültök „ihr sitzt“ Hellvokalisches Wort, letzter Vokal des Wortes ist ein andrer: ültettek „ihr setzt“ Die Endung für die ihr-Form ist also -tok/tök/tek. Im Falle von ültök wird die mittlere Variante genommen, weil hier eine Silbe mit ü unmittelbar der ihr-Form vorausgeht. Im Falle von ültettek steht jedoch zwischen dem ü und der ihr-Form noch die Silbe -tet, die keinen ö/ü-Laut enthält; deshalb muss hier die dritte Variante stehen. Es gibt nur drei Ausnahmen, in denen obige Tabelle nicht anwendbar ist, und zwar bei einigen Endungen der bestimmten Konjugation im Präsens: Dunkelvokalisches Wort: várja, várjátok, várják „er wartet auf ihn, ihr wartet auf ihn, sie warten auf ihn“ Hellvokalisches Wort: kéri, kéritek, kérik „er verlangt es, ihr verlangt es, sie verlangen es“ Hier finden sich also die Entsprechungen ja/i, játok/itek, ják/ik. Bei Fremdwörtern gibt es manchmal Unsicherheiten oder Schwankungen in Bezug darauf, ob das Wort als hell oder dunkel gelten soll, denn Fremdwörter sind meistens aus dunklen und hellen Vokalen (e/é/i/í) zusammengesetzt. So müsste beispielsweise das Wort objektív die Adverbendung -an mit dunklem Vokal annehmen, da das Wort ein zweifelsfrei dunkles o enthält. Jedoch ist auch -en möglich: objektív -> objektívan / objektíven „auf objektive Weise“. Bis ins 20. Jahrhundert hinein unterschied das Ungarische zwischen kurzem offenem 'ä' (wie im deutschen Zäsur) und kurzem geschlossenen 'e' (wie im deutschen Zenit), obwohl beide immer mit demselben Buchstaben e geschrieben wurden. Die hellvokalische Entsprechung zu a war 'ä', und diejenige zu o war 'e'. Dadurch waren zum Beispiel die Verbformen kértek „ihr fordert“ (früher [ke:rtäk] gesprochen) und kértek „sie forderten“ (früher [ke:rtek] gesprochen) unterschieden, die heute aber gleich klingen.[2] Weitere Eigenheiten des UngarischenSehr häufig ist im Ungarischen der 'k'-Laut anzutreffen, denn er hat viele Funktionen: Bildung der Mehrzahl und der ich/wir/ihr/sie-Formen: házak „Häuser“, várok, várunk, vártok, várnak „ich warte, wir warten, ihr wartet, sie warten“. Außerdem: házunk, házuk „unser Haus, ihr [their] Haus“. Kurios ist auch das Wort pulykakakas „Truthahn“. Das Ungarische kennt ursprünglich keine Wörter (bzw. Stämme), die mit zwei oder mehr Konsonanten beginnen. In älteren Zeiten fügte man einen Vokal hinzu:
In späterer Zeit wurden solche Konsonantenverbindungen unverändert übernommen; man erkennt an ihnen ein Wort sogleich als Fremdwort:
Weitere Eigenheiten sowie Beziehungen zu verwandten wie auch zufällige zu nur benachbarten Sprachen zeigt folgende Tabelle:
Das Ungarische scheint außerdem viele Wörter und Redewendungen aus dem Deutschen aufgenommen zu haben (oder es bestehen in einigen Fällen zufällige Ähnlichkeiten): na és? ist wörtlich und sinngemäß „na und?“ fel- bedeutet „(hin)auf“, woraus gebildet werden: feltankol, felsrófol, felesz „auftanken, aufschrauben, aufessen“ viszontlátásra ist wörtlich: ‚wieder-seh-ung-auf‘, also „Auf Wiedersehen“. Kurioserweise sind manche Verbendungen des Ungarischen mit denen des Armenischen ähnlich: '-m' (ich), '-sz' (du), keine Endung (er), '-nk' (wir), '-tok'/armenisch '-k' (ihr), '-nak'/armenisch '-n' (sie). Allgemeine UnregelmäßigkeitenManche unregelmäßig gebildete Formen des Ungarischen – die es in weit größerer Zahl besitzt als es für agglutinierende Sprachen „angemessen“ scheint, die es dadurch aber noch lange nicht zu einer flektierenden Sprache machen – erklären sich aus der Veränderung von Lauten im Laufe der Sprachgeschichte. Besonders hiervon betroffen sind:
AnredeformenDas Ungarische kennt neben der informellen Anrede te / ti „du / ihr“ noch folgende formelle oder höfliche Anreden:
Die Anwendung von ön/önök und maga/maguk lässt sich ungefähr wie folgt beschreiben:
Beide formellen Formen verlangen vom Verb die 3. Person:
Im Folgenden wird im Zusammenhang mit Verben nicht extra darauf hingewiesen, dass alle Formen für die 3. Personen auch zusammen mit ön/önök, maga/maguk verwendet werden können.
Das Wort ön bedeutet eigentlich „eigen“, und maga bedeutet „selbst“. Besonders maga hat noch viele weitere Bedeutungen und Anwendungsmöglichkeiten als die hier dargestellten:
Weiteres hierzu im Kapitel Satzbau. In älteren Zeiten waren noch andere Anredeformen gebräuchlich, zum Beispiel:
NomenDas Ungarische kennt wie das Deutsche die nominalen Wortarten Substantiv, Adjektiv, Pronomen und Determinativ (Artikel udgl.). Sie alle können in die Mehrzahl (Plural) gesetzt werden und eine Reihe gewisser Endungen (Suffixe) annehmen, die gewöhnlich als Fälle (Kasus) bezeichnet werden. Ungarische Nomen drücken jedoch nicht das Geschlecht (Genus) aus, es gibt beispielsweise nur ein einziges Wort für „er“ oder „sie“. Attribute (adjektivische Pronomen, Determinative und Adjektive) gehen dem Substantiv voraus und sind in dieser Position unveränderlich. In folgendem Beispiel verändert sich nur das jeweils letzte Wort, alles vorausgehende bleibt gleich: nagy „groß“ a ház „das Haus“ a nagy ház „das große Haus“ a nagy házak „die großen Häuser“ a nagy házaknak „den großen Häusern“ Hingegen gibt es im Ungarischen eine große Anzahl an Adverbien, die hinter das Hauptwort gesetzt werden, so wie man im Deutschen dem Haus gegenüber oder des Umbaus wegen sagt. Man nennt in den ungarischen Grammatiken solche Adverbien, die ein Substantiv näher bestimmen, „Postpositionen“. Sie sind in der Regel zusammengesetzt aus einem Substantiv und einer altungarischen Kasusform, so wie das Deutsche „wegen“ vom Wort „Weg“ abgeleitet ist. Einige solcher Adverbien „verwachsen“ mit dem vorausgehenden Substantiv; so bildet man die meisten der sogenannten „Fälle“ des Ungarischen. Zum Beispiel:
Näheres hierzu im Abschnitt Fälle.
cél, csík, csín, díj, fiú, fing, gyík, héj, híd, híg, íj, ín, ír, kín, lik, nyíl, nyír, pír, sík, síp, sír, szíj, tik, víg, zsír, derék. Ihre Pluralform beispielsweise endet auf dunkles -ok oder -ak: célok „Ziele“, hidak „Brücken“. AllgemeinesBesitzangabeDas Ungarische kennt keine attributiven Possessivpronomen. Stattdessen wird an das Substantiv ein Possessivsuffix angehängt: ház „Haus“ a házam „mein Haus“ (quasi: das Haus-mein) a házunk „unser Haus“ (quasi: das Haus-unser) Im Plural steht zwischen Stamm und Possessivsuffix das Pluralsuffix -i-: a házaim „meine Häuser“ usw. An das Substantiv mit Possessivsuffix können wiederum alle Kasus-Endungen herantreten: a házamnak „meinem Haus“ (entspricht dem deutschen Dativ) a házaimnak „meinen Häusern“ NumerusDas Ungarische kennt die Numeri Einzahl und Mehrzahl (Singular und Plural). Der Plural wird gründsätzlich durch das Suffix -k ausgedrückt: nap; napok „Tag; Tage“ nagy; nagyok „groß; große“ ez; ezek „dies; diese“ ő; ők „er/sie; sie (Pl.)“ ki; kik „wer?; wer alles?“ mi; mik „was?; was alles?“ kik und mik werden benutzt, wenn man nach mehr als einer einzigen Person bzw. Sache fragt. Ausnahmen sind nur die Personelpronomen mi „wir“ und ti „ihr“. Die besondere Bezeichnung des Plurals wird jedoch nur angewendet, wenn sie nach ungarischem Empfinden „notwendig“ erscheint; sie unterbleibt daher in vielen Fällen:
Um einen einzelnen Körperteil zu bezeichnen, setzt man egyik davor, meist mit dem bestimmten Artikel az davor: az egyik fogam / lábam, quasi „mein einer Zahn / Fuß“. Ein einzelnes Haar bezeichnet man durch den Ausdruck hajszál.
Steht ein Ausdruck im Singular als Subjekt des Satzes, wird auch das zugehörige Verb im Singular gebraucht: sok fa nem tud életben maradni „viele Bäume können nicht überleben“ (wörtlich: ‚viel Baum nicht weiß amLeben bleiben‘) mit der Singularform tud „er weiß“ statt tudnak „sie wissen“. Anders als im Deutschen werden jedoch Adjektive im Prädikat (also zusammen mit dem Verb 'sein') in den Plural gesetzt:
Auch zur Zahl Zwei besteht keine besondere Beziehung, denn es gibt auch kein eigenes Wort für 'beide' oder '(k)einer von beiden' wie im englischen (n)either:
Kasus (Fälle)Im Ungarischen kann ein Substantiv viele verschiedene Formen annehmen. Das Wort házban etwa ist zusammengesetzt aus ház „Haus“ und -ban, welches das Sichbefinden-in-etwas-drin bezeichnet. Beides zusammen bedeutet also „in einem Haus (drin)“, und anders kann man házban nicht ins Deutsche übersetzen, ohne mehrere Wörter zu benutzen. Das ungarische System funktioniert ungefähr so, wie man im Deutschen hierin, hieraus, hiervon, hiermit, deswegen, deshalb, dessentwillen usw. sagt, bloß dass statt 'hier' oder 'des' einfach jedes beliebige Nomen verwendet werden kann, also quasi: 'Hausin, Zementaus, Naturvon, Kindermit'. Die Zahl der auf diese Weise gebildeten Formen beträgt etwa zwei Dutzend; bei allem darüber Hinausgehendem schreibt man Substantiv und seine Funktion als getrennte Wörter, also a ház előtt „vor dem Haus“, wörtlich ‚dem Haus vornedran‘. Als im Wörterbuch verzeichnete Grundform eines Nomens gilt der Nominativ, der stets endungslos ist und auch als Anredeform (Vokativ) dient. Aus finno-ugrischer Zeit sind darüber hinaus 5 Fälle ererbt: Ein Akkusativ, zwei Lokative, ein Ablativ und ein Lativ. Nur der Akkusativ mit der Endung -t ist in seiner ursprünglichen Form und Funktion noch erhalten. Aus dem Lativ ist der heutige Translativ auf -vá entstanden, und aus dem einen Lokativ der Superlativ auf -n. Die beiden anderen Fälle sind, von erstarrten Formen abgesehen, sozusagen ausgestorben. (Im Türkischen findet sich eine ähnliche Anzahl und Funktion von Fällen.) Andererseits finden sich um Ungarischen ähnliche Kategorien von Kasus wie im heutigen Finnisch, zum Beispiel drei Ortsfälle, drei Innenraum-Fälle, Essiv und Translativ. Die Formen sind jedoch Neubildungen und überhaupt nicht näher miteinander verwandt – so lauten etwa die Endungen für die finnischen Innenraumfälle -ssa, -sta, -seen, für die ungarischen -ban, -ból, -ba. Es handelt sich also um ungarische Neubildungen. Im Allgemeinen spricht man dem Ungarischen aber folgende Fälle oder Kasus; es gibt keine verbindliche Reihenfolge:[14][15]
Manche Autoren rechnen noch andere Formen zu den Fällen, weil auch noch weitere Suffixe mit dem Substantiv zusammen als EIN Wort geschrieben werden, aber andere Autoren sehen hierin Derivationen (Ableitungen in eine andere Wortart, also Adverbialisierung), so wie das deutsche Wort 'spaßeshalber' auch keinen Ursachen-Kasus darstellt. Die neugebildeten Fälle des Ungarischen sind meist deutlich sichtbar aus einem Substantiv und einem alten Kasus zusammengefügt (näheres hierzu folgt im Abschnitt 'Bildung der Fälle' und im Kapitel 'Postpositionen'). Auch die meisten ungarischen Verhältniswörter sind auf diese Weise gebildet, die Distanz zwischen den neugebildeten Kasus und Verhältniswörtern ist darum nicht so ausgeprägt wie in indogermanischen Sprachen. Die meisten der neuen Kasus können auch selbständig zusammen mit einer besitzanzeigenden Endung vorkommen: zum Suffix -ben „in etwas drin“ gehören die Adverbien bennem „in mir“, benned „in dir“ usw. Schließlich können viele der Kasus-Suffixe auch als Verbalpräfixe dienen: so dient be- als Präfix mit der Bedeutung „innen“. Es gibt also bis zu drei „Verwendungen“ für eine Kasus-Adverb-Präfix-Wurzel: Als Kasussuffix: erdőben „im Wald“ Als Adverb: bennem „in mir“ als Präfix: bemenni „hineingehen“
Attribute bleiben im Ungarischen unflektiert: In der Konstruktion a nagy férfi „dem großen Mann“ bekommt nur das letzte Wort die Dativendung, alle anderen bleiben in der Grundform. (Dies sieht ähnlich aus wie im sächsischen Genitiv des Englischen oder Norwegischen: [the big man]'s / [den store mannen]s.) Ein ungarischer „Fall“ kann im Prinzip auch an nicht-nominale Ausdrücke angehängt werden, zum Beispiel an Eigennamen, Jahreszahlen oder wörtliche Reden oder Titel: Abrahamtól "von Abraham"; John Miller-nek hívnak „Er heißt John Miller“ (wörtlich: ‚John Miller-DATIV rufen-sie‘). 1950-ben „im (Jahre) 1950“. mi csak „gyere velem“-nek neveztük. „wir nannten es einfach ‚komm mit mir‘“[16] Játssák a „Vidám fantomok“-at. „Sie spielen ‚Die fröhlichen Gespenster‘“.[17] In einer stark flektierenden Sprache ist dies nicht möglich, sodass etwa im Lateinischen oder den meisten slawischen Sprachen Eigennamen unflektiert bleiben oder ihre Form so angepasst wird, dass sie in ein „Schema“ passen. So ist beispielsweise im Polnischen das Wort attaché nicht deklinierbar[18], oder im Lateinischen wird beispielsweise der Eigenname Abraham entweder gar nicht dekliniert, oder in ein Schema eingefügt und kann nun Formen annehmen wie: Abrahae, Abraha.[19] Im Ungarischen sind jedoch beide Wörter kein Problem: attasének, attasék..., Ábrahám, Ábrahámot, Ábrahok...
Geschlecht (Genus)Das Ungarische kennt kein grammatisches Geschlecht, alle Substantive, Adjektive und Pronomen sind sozusagen „geschlechtslos“. Es gibt nicht einmal ein Personalpronomen, mit dem zwischen „er“ und „sie“ (Singular) unterschieden werden kann – für beide steht die Form ő. (Wenn also im Folgenden ein Beispielsatz wie nem ment el als „er ging nicht weg“ übersetzt wird, so ist die Übersetzung mit „sie ging nicht weg“ genauso gut möglich, wird der Kürze halber aber nicht hingeschrieben.) Anders als das ähnlich klingende türkische Pronomen o „er/sie/es“ kann ő jedoch nur auf Personen angewendet werden; in Bezug auf Nicht-Personen (Dinge, Begriffe, Pflanzen, Tiere) muss man zwischen näherem und fernerem unterscheiden: ez / az „dies/jenes“; gleiches gilt in der Mehrzahl: ők bezeichnet mehrere Personen, ezek / azok steht für mehrere Nicht-Personen. Auch bei folgenden Pronomen wird zwischen Personen und Nicht-Personen unterschieden:
Sogar beim Relativpronomen unterscheidet man zwischen Personen und Nicht-Personen: A gyermek, aki alszik. „Das Kind, das schläft.“ (wörtlich: ‚der-wer‘; in älterem Sprachgebrauch konnte ki auch alleine stehen) A macska, amelyik alszik. „Die Katze, die schläft.“ (wörtlich: ‚das-welches‘; in älterem Sprachgebrauch auch nur mely) Das Fehlen eines grammatischen Genus ist unter den europäischen Sprachen ein seltener Fall, im weltweiten Sprachvergleich jedoch nicht ungewöhnlich (siehe hierzu den Artikel Genus); so hat beispielsweise das Englische sein grammatisches Geschlecht weitgehend aufgegeben. Bei Substantiven, die Personen bezeichnen, kann das weibliche Geschlecht durch Anhängen des Wortes nő (Frau) kenntlich gemacht werden (ähnlich dem deutschen -in): tanár „Lehrer“ → tanárnő = „Lehrerin“ Ein damit verwandtes Suffix -né (dekliniert nach Klasse 3b) bezeichnet, an den Namen oder Titel eines Mannes angehängt, seine Ehefrau. Im Unterschied zum Deutschen wird dieses Suffix jedoch einerseits nur benutzt, wenn die Frau den Familiennamen des Mannes übernommen hat, und andererseits kann -né auch an den vollen Namen des Mannes angehängt werden: Kovácsné „Frau Kovács“ (insofern sie bei der Heirat ihren Namen gewechselt hat) Kovács Istvánné „Frau Kovács“, wörtlicher: „István Kovács’ Gemahlin“ (wobei István ‚Stephan‘ der Vorname des Mannes ist) király König → királyné „Königingemahlin“ ArtikelDem deutschen der/die/das entspricht im ungarischen das vorangestellte Wort az, das vor Konsonanten a lautet. Wie alle Attribute vor einem Substantiv ist es unveränderlich. Es handelt sich jedoch weniger um einen Artikel, wie er im Deutschen angewendet wird, als um eine Partikel zur Angabe der Bestimmtheit, die auch mit Pronomen kombiniert werden kann: a ház „das Haus“ (eigentlich: 'DEF Haus'). ez a ház „dieses Haus“ (eigentlich: 'dies DEF Haus'). az a ház „jenes Haus“. Die beiden letzten Ausdrücke kombinieren also das Pronomen ez bzw. az mit der Partikel. (Ähnliches findet sich beispielsweise im Norwegischen: huset -> dette huset „das Haus -> dieses Haus“, wörtlich ‚dieses Haus-das‘.) Diese Partikel wird auch bei Angabe des Besitzers verwendet: a házam „mein Haus“ (eigentlich: 'DEF Haus-mein'). a házaim „meine Häuser“ (eigentlich: 'DEF Haus-PL-mein'). (Vergleiche auch hierzu das Norwegische: vennen -> vennen min „der Freund -> mein Freund“, wörtlich: ‚der Freund mein‘.) Wie auch im Deutschen kann das Zahlwort egy „ein“ unveränderlich als unbestimmter Artikel verwendet werden, wird jedoch weniger häufig als im Deutschen gebraucht. Es kann auch zusammen mit einer Besitzangabe verwendet werden: (egy) barát „ein Freund“. egy barátom „ein Freund von mir“. Alternativ steht für letzteres auch die Konstruktion az egyik barátom „einer meiner Freunde“, besonders in Bezug auf Nicht-Personen: az egyik házam „eines meiner Häuser“. Der Gebrauch oder Nichtgebrauch des Artikels wird im Kapitel Satzbildung näher erläutert. DeklinationDie Endungen der Kasus können direkt an den Wortstamm gehängt werden, oder ihnen kann das Pluralsuffix (-k) bzw. ein Besitzsuffix (-m, d, (j)a, unk, tok, (j)uk) vorausgehen. So dient beispielsweise das Suffix -nak zum Ausdruck des Dativ: a háznak „dem Haus“ a házaknak „den Häusern“ a házamnak „meinem Haus“ a házaimnak „meinen Häusern“ Die im Wörterbuch bezeichnete Form eines Substantivs wird als Nominativ und Vokativ verwendet, außerdem vor den meisten als Postpositionen verwendeten Adverbien. Sie soll hier „Grundform“ genannt werden. Diese Form ist für die meisten Nomen identisch mit dem Wortstamm, an den Suffixe angehängt werden. Es gibt nur sehr wenig unregelmäßige Nomen, deren Grundform vom Stamm abweicht. Es gibt folgende Klassen von Substantiven und Adjektiven:
Die folgende Tabelle zeigt bei allen Klassen die jeweils abweichenden Formen zusammengestellt:
Von diesen Formen abgesehen gibt es keinen Unterschied zwischen diesen Klassen. Das Wort út beispielsweise hat also immer einen langen Vokal, außer in den oben angegebenen Formen und im gesamten Plural. In der a-Klasse gibt es nur ganz wenige Substantive, die den Akkusativ Singular verkürzen: ín -> ínt, oldal -> oldalt, báj -> bájt/bájat „Sehne, Seite, Anmut“. In Ungarisch-Deutsch-Wörterbüchern wird gewöhnlich bei einem Nomen der Akkusativ Singular oder Nominativ Plural angegeben. Hieraus lässt sich auf die betreffende Klasse schließen; die Plural-Endung -ak oder die Akkusativ-Endung -at beispielsweise weisen auf die Klasse 2a hin; falls ein Substantiv zu Klasse 1c oder 2c gehört, wird auch dies vermerkt. Kann man nicht nachschlagen, können folgende Faustregeln angewendet werden:
Das Pluralsuffix -k und die Besitzer-Suffixe selbst gehören zur a-Klasse, was sich dann bemerkbar macht, wenn man das Akkusativ -t hinzufügen will: házak -> házakat „Häuser“ (Nominativ -> Akkusativ) házam -> házamat „mein Haus“ (Nominativ -> Akkusativ) házaim -> házaimat „meine Häuser“ (Nominativ -> Akkusativ) Bildung der MehrzahlDie Pluralbildung ist im Ungarischen recht einfach: An das entsprechende Substantiv wird das Suffix -k angefügt. Je nach Klasse des Substantivs muss a/e oder o/e/ö als Bindevokal vorausgehen, falls der Stamm auf einen Konsonanten endet: Substantiv endet auf Vokal: a bácsi -> a bácsik „der Onkel -> die Onkel“. Substantiv gehört zur o-Klasse: az asztal -> az asztalok „der Tisch – die Tische“; a bükk –> a bükkök „die Buche(n)“ Substantiv gehört zur a-Klasse: a madár –> a madarak „der Vogel – die Vögel“; a könyv –> a könyvek „das Buch -> die Bücher“ Das letzte Beispiel könyv gehört also zur a-Klasse, denn sonst müsste nach dem Vokal ö des Stamms ja die Endung -ök folgen. Steht das Wort mit Possessivsuffix (z. B. meine Häuser), wird der Plural jedoch durch ein eingeschobenes i als Infix ausgedrückt, das an die sein/ihr-Form angehängt wird: háza -> házai „sein/ihr Haus -> seine/ihre Häuser“ házam -> házaim „mein Haus -> meine Häuser“ házad -> házaid „dein Haus -> deine Häuser“ házatok -> házaitok „euer Haus -> eure Häuser“ házuk -> házaik „ihr [their] Haus -> ihre Häuser“ házunk -> házaink „unser Haus -> unsere Häuser“ Das Suffix i findet sich übrigens auch im Finnischen, wo es (außer im Nominativ) das übliche Pluralsuffix (statt dem ungarischen -k) ist: logosta -> logoista „vom Logo -> von den Logos“. Das Plural-Suffix -k selbst gehört zur a-Klasse; dies betrifft den Akkusativ Plural: a házakat (wen?) „die Häuser“. Adjektive haben normalerweise -ak im Plural, das auch nach einem auf -i endenden Stamm nicht gekürzt wird; viele dieser Adjektive werden auch als Substantive verwendet, so dass beispielsweise das Substantiv városi „Städter“ genau wie das gleichlautende Adjektiv mit der Bedeutung „städtisch“ im Plural városiak lautet. Bildung der FälleDie sogenannten Fälle des Ungarischen werden durch Anhängen von Suffixen gebildet. Nur wenige dieser Suffixe scheinen aus den Frühzeiten der Sprachgeschichte herzustammen. Auf sehr alte Zeiten scheinen nur die folgenden Suffixe zurückzuführen. Die letzten beiden Suffixe (Lokativ/Ablativ) sind nicht mehr produktiv; das heißt, es sind eine Reihe feststehender Wörter überliefert, in denen sie vorkommen, aber selbständig angewendet werden können sie nicht mehr:
Die oben aufgeführten Suffixe (-t, -n, -tt, -l, -(v)é) sind weder aus Substantiven herleitbar, noch können sie selbständig vor einem angehängten Personensuffix erscheinen. Ausgestorben sind alte Bildungen wie Lokativ-Allativ-Ablativ -nott, -ni, -nól, die noch in nordöstlichen Dialekten zu finden sein sollen (z. B. bírónott „beim Richter, bei der Familie des Richters“, standardungarisch bírónál, bíróéknél)[22][23]. Die meisten übrigen Kasus-Suffixe des Ungarischen sind jedoch aus eigenständigen Wörtern entstanden. (Siehe oben den Abschnitt 'Kasus (Fälle)'). Die folgenden beiden Tabellen zeigen all diejenigen Suffixe, die wohl von den meisten Autoren als Kasussuffixe eingestuft werden. Ihre genaue Bedeutung kann je nach Wort und Kontext im Satz von der hier behelfsmäßig angegebenen abweichen. Genaueres hierzu findet sich im Kapitel Satzbau.
Hinzu kommen weitere neun Kasus, mit denen Ort, Richtung oder Herkunft angezeigt werden:
Bei den Suffixen mit einem v am Suffixbeginn verschmilzt jenes mit dem letzten Konsonanten des Substantivstammes und geminiert jenen: óra + val -> óraval ház + val -> házzal házam + val -> házammal Es gibt noch weitere Suffixe, die an Substantive angehängt werden können: -kor, -stul, -nta, -nként, -képp(en). Gewöhnlich werden sie aber nicht als Fälle angesehen und gehören daher ins Kapitel Wortbildung. BesitzangabenIm Deutschen kann ein Genitiv attributiv oder alleinstehend gebraucht werden: In dem Satz „Er las Goethes Werke“ steht ‚Goethes‘ in attributiver Stellung zu ‚Werke‘, aber in dem Satz ‚aber nicht die Schillers‘ ist der Genitiv ‚Schillers‘ sozusagen alleinstehend. Im Ungarischen werden beide Sätze ganz verschieden gebildet, denn es gibt keinen genitiven Fall. Nur für alleinstehende Genitive gibt es im Ungarischen ein besonderes Suffix, nämlich -é (das auch für dunkelvokalische Substantive gilt); es wird einfach an ein Nomen angehängt, ohne dass sich dieses veränderte; nur Nomen auf kurzes -a/e/o längen dieses, Eigennamen können aber unverändert bleiben. Aus Goethe würde also das Wort Goetheé „dasjenige Goethes“ gebildet werden. Den deutschen Genitiv „Goethes“ drückt man nun so aus: Als attributiver Genitiv: Goethe verse „Goethes Gedicht“ (wörtlich: ‚Goethe seinGedicht‘). Als alleinstehender Genitiv: Schiller verse hosszabb, mint a Goetheé „Schillers Gedicht ist länger als Goethes“ (wörtlich: ‚Schiller seinGedicht [ist] länger, als das Goeth-seins‘). Wenn das Besessene in der Mehrzahl steht, wird -éi angehängt: Babits sorai gazdagabbak, mint a Goetheéi „Babits’ Zeilen sind reicher als a von Goethe“[24] (wörtlich: ‚Babits seineZeilen [sind] reicher, als die Goethe-seinen‘). Es kann auch an ein schon im Plural befindliches Nomen angehängt werden. Auf diese Weise ergeben sich vier alleinstehende besitzanzeigende Formen:
Diese vier Formen sind eigenständige Substantive, die selbst wiederum Kasus-Suffixe annehmen können. Genauso können auch Personalpronomen eigenständige Formen haben (entsprechend dem englischen mine, yours …):
Die einzelnen Formen werden im Abschnitt 'Personalpronomen' aufgeführt. Mit diesen alleinstehenden Formen lässt sich auch das deutsche „jemandem gehören“ übersetzen: Ez a szék az iskoláé „Dieser Stuhl gehört (ist) der Schule (ihrer)“[25] (wörtlich: ‚dieser der Stühle [ist] der Schule-ihrer‘; iskola „Schule“). a piros kezek a fiaiéi „die roten Hände gehören zu seinen Söhnen“ (wörtlich: ‚die roten Hände die seineSöhneIhren‘). fiai „seine Söhne“, fiaiéi „die (Sachen) von seinen Söhnen“. Das Suffix -é wurde in sehr alten Grammatiken - vielleicht irrtümlicherweise - mit dem indogermanischen Genitiv gleichgesetzt (damals konnte man angeblich Formen bilden wie ezeké láboké „dieser Füße“[26]). Mehr zur Anwendung dieses Suffix findet sich im Kapitel Satzbau.
Die Mehrzahl des Besitzes wird in der Regel von der 3. Person Singular (sein/ihr) abgeleitet: autója -> autójai, autójaik „sein Auto -> seine Autos, ihre [their] Autos“ Und regelmäßig weiter: autójaim, autójaid, autójaink, autójaitok „meine/deine/unsere/eure Autos“ Ebenso: bora -> borai, boraik, boraim...; háza -> házai, házaik, házaim... Wie schon angemerkt, wird an viele auf Vokal endende Stämme bloßes -i angehängt (also nicht *jai): hájói „seine Schiffe“. Viele Substantive, deren Grundform auf einen Konsonanten endet, nehmen in der 3. Person eine Endung mit j vorneweg: kalap -> kalapja/kalapjuk „sein/ihr Hut“, barát -> barátja/barátjuk „sein/ihr Freund“ Jedoch nehmen Grundform, die auf c(s), s(z), z(s), dzs, j, ny, ty, gy, h enden, niemals die j-haltige Endung. In anderen Fällen ist anzuraten, das j zu verwenden, wenn für dieses Wort diese Form nicht bekannt ist. Das j gilt normalerweise auch im Plural des Besitzes: kalapja -> kalapjai, kalapjaim... „sein Hut -> seine Hüte, meine Hüte“ Ausnahmen hiervon sind barátai, utódai, elődei „seine Freunde, seine Nachfolger, seine Vorgänger“ … Besonders nach den Endungen der mein- und dein-Form, aber niemals nach der 3. Person Singular auf -(j)a /(j)ai, kann die Akkusativendung -at weggelassen werden: látom a kalapod(at) „ich sehe deinen Hut“. ismerem a gondolataid(at) „ich kenne deine Gedanken“. emeljétek meg a kalapjaitokat! „zieht eure Hüte!“ Aber in der 3. Person Singular nur: elvette a kalapját „er nahm seinen Hut“.
az én autóm, nem a te autód „MEIN Auto, nicht DEIN Auto“. az én autóm, nem a tiéd „MEIN Auto, nicht DEINES“ (tiéd ist die alleinstehende Form „deins [yours]“). Statt des bestimmten kann auch der unbestimmte Artikel verwendet werden: egy autóm „eines meiner Autos“, van egy autóm „ich habe ein Auto“ (wörtlich: ‚esGibt ein meinAuto‘). Sogar Postpositionen und manche Pronomen können obige Suffixe erhalten: mellett „neben“: mellettem, melletted, mellette „neben mir, neben dir, neben ihm/ihr“ usw. semmi „nichts“: nincs semmim, nincs semmid „ich habe nichts, du hast nichts“ usw. (sinngemäß: 'mein nichts existiert nicht'). minden „alles“: mindenünk „wir alle“. maga „selbst“: magunk „wir selbst“ (Nominativ; englisch ourselves). Mehr hierzu im Kapitel Postpositionen und dem Abschnitt Pronomen.
Stämme eines SubstantivsEin Substantiv wie ház „Haus“ kann also Einzahl und Mehrzahl bilden; hinzu kommen vier Formen mit der Ableitung -é, und 6 besitzanzeigende Formen in Einzahl und Mehrzahl: ház – házak „Haus – Häuser“ házé, házéi – házaké, házakéi „das/die … des Hauses – das/die .... der Häuser“ házam, házad, háza, házunk, házatok, házuk – házaim, házaid, házai, házaink, házaitok, házaik „mein Haus... - meine Häuser...“ Jedes dieser Wörter kann wiederum alle 18 Kasus annehmen. Daraus ergeben sich für ein reguläres Substantiv 18x18 (=324) Formen. Besonderheiten bei Adjektiven; SteigerungAdjektive bekommen grundsätzlich dieselben Endungen in Bezug auf Kasus und Plural wie Substantive und sie kommen auch in denselben Klassen vor. Jedoch in der Verwendung als Attribut werden sie gar nicht flektiert:
A gyors hajó „das schnelle Schiff“ A gyors hajók „die schnellen Schiffe“ (das Adjektiv bleibt unverändert) A gyors hajón „auf dem schnellen Schiff“ (das Adjektiv bleibt unverändert)
A hajó gyors „Das Schiff [ist] schnell“ A hajók gyorsak „Die Schiffe [sind] schnell“ (das Adjektiv bekommt die Pluralendung)
A humor meglátja a nagyban a kicsit „Humor sieht im Kleinen das Große“ (nagyban ist Inessiv, kicsit ist Akkusativ). Viele Adjektive sind von Substantiven oder Adverbien abgeleitet und enden dann meist auf -i, -os/es, -ú/ű. Das Adjektiv hosszú „lang“ beispielsweise stammt vom Substantiv hossz „Länge“. Im Ungarischen ist hier also ein Substantiv (aus hossz entsteht hosszú) das Ausgangswort, im Deutschen ein Adjektiv (aus 'lang' entsteht 'Länge'). Adjektive können keine besitzanzeigenden Formen (was Substantive mit den Endungen -m, -d, -a usw. tun) bilden. Manche Adjektive können jedoch auch als Substantive verwendet werden und in diesem Fall besitzanzeigende Formen bilden: városi „städtisch“ bedeutet als Substantiv verwendet „Städter“ und bildet die besitzanzeigenden Formen városim, városija, városijaim..., oder favágó bedeutet wörtlich „holzfällend“, wird aber als Substantiv „Holzfäller“ verwendet und bildet favágóm, favágója, favágóim mit der für Partizipien auf -ó typischen verkürzten Pluralform.
Klasse 1a: nagy -> nagyobb -> legnagyobb „großer – größer – größter“ Klasse 2a: gyors -> gyorsabb -> leggyorsabb „schnell – schneller – schnellster“ Klasse 2b: nehéz -> nehezebb -> legnehezebb „schwierig – schwieriger – schwierigster“ Klasse 3a: tiszta -> tisztább -> legtisztább „rein – reiner – reinster“ Klasse 3b: szomorú -> szomorúbb -> legszomorúbb „traurig – trauriger – traurigster“ Ein „doppelter Superlativ“ entsteht durch Verdoppelung der Vorsilbe: legeslegmagasabb „der allerhöchste“. In älterem Ungarisch konnte auch einfaches -b den Komparativ ausdrücken (z. B. altungarisch bódogb „glücklicher“[27], heute boldogabb). Reste hiervon sind
Bei einem Vergleich von zweien wird das Suffix -ik am Komparativ gebraucht: a rosszabbik „der schlechtere“ a kisebbik rossz „das kleinere Übel“ a nagyobbik szobában „im größeren Zimmer“ Weitere Gradabstufungen sind durch Adverbien oder andere Adjektive möglich: elég nagy, sok túl drága, sokkal jobb, rendkívül fontos, lehető leggyorsabb, egy kicsit törött „groß genug, viel zu teuer, viel besser, äußerst wichtig, möglichst schnell, ein bisschen kaputt“. Das deutsche „wie + Adjektiv“ kann verschieden ausgedrückt werden: milyen/mennyire szép, (lit./selten) mely szép „wie schön!“ mennyire fontos ez?„wie wichtig ist das?“
(ő) gyors(abb) „er ist schnell(er)“ versus gyorsan fut „er läuft schnell“, gyorsabban fut „er läuft schneller“. Zur Verwandlung von Adjektiven in Adverbien siehe das Kapitel Wortbildung.
Der Stamm eines Adjektivs kann auf einen der Vokale -i, -ó/ű, -ú/ű enden; in diesem Fall wird im Akkusativ und Superessiv Singular nur -t bzw. -n angefügt. Jedoch vor dem -k des Plural fügen Adjektive ein -a- / -e- ein, auch wenn der Stamm auf einen Vokal endet. Dieser eingeschobene Vokal bleibt dann, wenn man das Adjektiv (ohne ein Suffix hinzuzufügen) als Substantiv verwendet, nur nach -i erhalten, sonst nicht:
Adjektive auf -a oder -e verhalten sich wie Substantive der Klasse 3, was Suffixe und Längung des Vokals betrifft: tistza „rein“ bildet also die Formen tisztát, tisztán, tiszták.
Attributiv: kis alma „kleiner Apfel“ Alleinstehend: csak kicsi van „da ist nur ein kleiner“ Besonderheiten bei ZahlwörternZahlwörter (Numerale) können im Prinzip alle Fälle und sogar die Plural- und die besitzanzeigenden Endungen annehmen. Als Attribute vor einem Substantiv bleiben sie natürlich unflektiert (und das Substantiv bleibt im Singular!), aber wenn man das Substantiv weglässt, werden sie als dessen „Vertretung“ flektiert: egy elment, három jött „einer ging, drei kamen“ Tom heti hat napot dolgozik, de csak ötért kap fizetést „Tom arbeitet sechs Tage die Woche, wird aber nur für fünf bezahlt“ Castro fogadta az Ötöket „Castro begrüßte die Fünf“ (öt-ök-et ist '5-Plural-Akkusativ').[29] a világ első ötében „unter den Top 5 der Welt“ (sinngemäß: 'in der Welt ihrer ersten Fünf'; öte ist „seine/ihre fünf“). A két fürdöszoba ideális volt ötünknek „Die zwei Badezimmer waren ideal für uns fünf“[30] Abstufungen: több mint három nap. - alig két Celsius-fok. - körülbelül egy liter. - több mint öt kilométer „mehr als drei Tage. - kaum zwei Grad Celsius. - ca. ein Liter. - über (mehr als) fünf Kilometer“. Der Instrumental muss gebraucht werden, wenn man im Deutsch „um“ hinzufügen kann: egy-két fokkal nulla alatt van „es ist [um] ein-zwei Grad unter 0“. négy fokkal hidegebb, mint a korábbi rekord „[um] vier Grad kälter als der bisherige Rekord“.
az ötös szoba = az 5-ös szoba „Zimmer Nummer fünf“ az egyes szám = az 1-es szám „die Nummer 1“ oder: „der Singular (die Einzahl)“ (von egy „eins“) az új százas „die neue Hundert“ (gemeint ist ein Hunderter-Geldschein)[31] (von száz „100“) egy négyes csomagot vettem „Ich kaufe ein Viererpaket“ (von négy „vier“) egy harmincas férfi „ein Mann in seinen Dreißigern“ (von harminc „dreißig“) a harmincas években „in den 30er Jahren“ harmincas csoportokban „in Gruppen von 30 (Personen)“ két hármassal felvesznek gimibe? „Kommt man mit zwei Dreiern aufs Gymnasium?“ (gemeint sind Schulnoten; hármassal ist Instrumental) Die Form egyes hat auch besondere Bedeutungen:[32] az egyes kérdések „die individuellen Fragen“ egyes lakásokban „in einigen/manchen Wohnungen“ (das nachfolgende Substantiv steht im Plural) Mit besitzanzeigender Endung -a im Instrumental (-aval) drückt man „zu dritt“ usw. aus: a jó dolgok hármasával jönnek „aller guten Dinge sind drei“ (sinngemäß: 'die guten Dinge kommen zu dritt').
már csak öten maradtak „es sind nur noch fünf (Personen) übrig“. több százan jöttek „Hunderte sind gekommen“ (wörtlich: ‚mehrere hundert (Personen) kamen‘) Zur Bildung der Ausdrücke für „Hunderte, Tausende“ kann man auch die gewöhnliche Pluralendung -k oder das Ableitungssuffix -nyi verwenden: ezrek tudnak visszatalálni hazánkhoz „Tausende können den Weg zurück in unser Land finden“ (wörtlich: ‚tausende wissen zurückfinden inUnserZuhause‘) több ezernyi virág díszíti a város utcáit „(viele) tausende (von) Blumen schmücken die Straßen der Stadt“[33]
ötször, hatszor, hétszer „fünfmal, sechsmal, siebenmal“ a hétszeres olimpiai bajnok „der siebenmalige/siebenfache Olympiasieger“ (hét-szer-es = 'sieben-mal-ig').
egy ötöd, két hatod „ein Fünftel, zwei Sechstel“ az ezredik „der tausendste“ (von ezre „1000“) augusztus 11-e (tizenegyedike) van „es ist der elfte August“ (wörtlich: ‚August seinElfter ist‘) augusztus 11-ében (tizenegyedikében) „am 11. August“ az első hónap tizedikén jött fel a nép a Jordánból „am 10. (Tag) des ersten Monat kam das Volk vom Jordan herauf“ (wörtlich: ‚den ersten Monat anSeinemZehnten kam herauf das Volk den JordanAus‘).[34] Hiervon abgeleitet werden auch die Endungen -dszor und -djára: negyedszer „viertens; zum vierten Mal“, ötödször „fünftens, zum 5. Mal“ harmadjára „zum dritten Mal“, ötödjére „zum fünften Mal“ Hierzu gehört auch: első..., aztán... „zuerst..., dann....“.
egy hét hét napból áll. „eine Woche [be]steht aus sieben Tagen“. Einige Zahlwörter sind unregelmäßig; bei einigen Formen der Numerale „10“ und „20“ wird der Stammvokal kurz gesprochen, aber lang geschrieben:
Das Zahlwort „2“ hat die Varianten kettő / két; letztere wird nur als Attribut verwendet:[35] Attribut: két alma „zwei Äpfel“ Alleinstehend: csak kettő van „es gibt nur zwei“; kettő meg egy az három „2 + 1 = 3“ Für nulla/zéro „null“ gibt es die Formen: nullás (0-s), nulladik, nullaszor „die Null, nullte, nullmal“. a vezető 0-k nélkül „ohne die führenden Nullen“ Unregelmäßige NomenEinige Substantive haben in manchen Fällen unregelmäßige Formen, die nicht aus den bereits angegebenen Deklinationsklassen erklärt werden können. Die für den Nominativ Plural gegebene Form gilt für alle Fälle der Mehrzahl (also auch bei nachfolgenden Suffixen).. In manchen Fällen gibt es als Varianten auch noch die regelmäßig gebildeten Formen; die von beiden gebräuchlichere Variante steht jeweils zuerst:
bíró kann die Formen mit 'á' in allen Fällen bilden, außer Essiv-Formal (bíróként) und Ableitungen (bírói "richterlich" usw.). Vereinzelte Unregelmäßigkeiten:
Weitere zum Teil unregelmäßige besitzanzeigende Formen haben folgende Substantive:
Die Adjektive tele und teli „voll“ werden wie folgt verwendet: Tele/teli van a ház pókokkal. „Das Haus ist voller Spinnen“ Egy [tele pohár vizet] kaptak. „Sie bekamen ein volles Glas Wasser“ (die Akkusativendung hängt am Wort víz „Wasser“!) Vízzel tele pohár. „Ein Glas voll Wasser“ (wörtlich: ‚mitWasser volles Glas‘) Nur teli bildet den Komparativ telibb und die Adverbien telin / telien. Unregelmäßige Komparative:
Pronomen und DeterminativeDas ungarische Pronominalsystem ist sehr komplex und kennt mehr Abstufungen als das Deutsche. Im Allgemeinen lässt sich sagen:
Das Pronomen addig kann "bis dahin" oder "in der Zwischenzeit" bedeuten: addig kell csak menni "wir müssen nur bis dahin (bis zu jenem Ort) gehen" én elmosogatok, addig ti beszélgessetek "ich wasche ab, und ihr unterhaltet euch (derweil)" Vom Deutschen her ungewohnt sind die mit -kora endenden Pronomen ekkora/akkora, mekkora "so groß, wie groß?" usw.: ekkora kutyát kaptam "ich habe einen so großen Hund bekommen!" mekkora ház! "was für ein großes Haus!" akármekkorát fel tudott emelni "er konnte einen beliebig großen heben" (wörtlich: ‚egalWieGroßen auf konnteEr heben‘). Ähnlich ungewohnt sind ennyire/annyira, mennyire: annyira egyedül vagyok "ich bin so (sehr) allein" ha csak tudnád, mennyire szeretem a kávét "wenn du nur wüsstest, wie sehr ich Kaffee liebe" (wörtlich: ‚wenn nur wüsstest, wieSehr ichEsLiebe den Kaffee‘). Das Adjektiv egyes kann die Bedeutung "einige" ausdrücken: lakásokban "in einigen/manchen Wohnungen" (das nachfolgende Substantiv steht im Plural)
Zum Beispiel: kit „wen?“, kinek „wem?“, kik „wer alles“ (wenn man nach mehreren Personen fragt), mindenkiért „für alle“.
Zum Beispiel: mindent tud „er weiß alles“ (Akkusativ), sokról mesélt „er hat von vielem erzählt“ (Delativ)
maga „selbst, sich, allein“ nimmt immer besitzanzeigende Suffixe: magam, magad, maga, magunk, magaim.... Zum Beispiel: Ezt magunk is megtehetjük „wir können das selbst“ (wörtlich: ‚dieses [AKK.] wirSelbst auch tunKönnenEs‘), becsapjátok magatokat „ihr betrügt euch selbst“ (maga-tok-at ist 'selbst-euer-AKKUSATIV'). ugyanő "dieselbe Person" kann einige Kasus (Translativ, Terminativ, Essiv, Attributiv) nicht bilden und muss sie durch "derselbe Mensch" umschreiben: ugyanazzá az emberré, ugyanaddig az emberig, ugyanakként az emberként, ugyanazé az emberé milyen, ilyen/olyan "was für ein, so ein" können im Akkusativ Singular das 'n' verlieren: milyet, ilyet, olyat. Adjektivischer GebrauchAdjektivisch (also unveränderlich) werden folgende Adjektive und Determinative gebraucht:
Milyen lakást akarsz? "Was für eine Wohnung möchtest du?" Milyen a tanárod? "Wie ist dein Lehrer? / Was für einen Lehrer hast du?"
Mennyi pénz van nálad? "Wie viel Geld hast du dabei?" Hány könyv van nálad? "Wie viele Bücher hast du dabei?" Hányadik emeleten laksz? "Auf welchem Stockwerk wohnst du?" (sinngemäß: 'auf [dem] wie vielten Stock wohnst du?'). hány órakor? / hánykor "um wie viel Uhr?", hány óra van? "wie viel Uhr ist es?" Der Instrumental hánnyal heißt "um wie viel", der Kasus Finalis mennyiért bedeutet "für wie viel, um welchen Preis?": Hánnyal több a halottak száma a tegnapihoz képest? "Wie viel mehr Tote gibt es im Vergleich zu gestern?" (wörtlich: ‚umWie viel mehr [ist] den Gestorbenen ihreZahl die gestrigenZu imVergleich?‘). Mennyiért adjam ki a lakásom? "Für wie viel soll ich meine Wohnung vermieten?" (wörtlich: ‚fürWie viel gebeIch aus die MeinWohnung?‘). Substantivische FormenDas adverbiale Suffix -an kann aus manchen Pronomen, Adjektiven oder Zahlwörtern ein selbständiges Pronomen machen, das nur in Bezug auf Personen gebraucht wird: sokan, kevesen, hányan?, néhányan, páran, ennyian/annyian "viele, wenige, wie viele?, manche, ein paar (Leute), soviele". sokan vannak a meghívottak, de kevesen a választottak "viele sind berufen, aber wenige auserwählt" néhányan egyetértettek velünk "Manche waren mit uns einverstanden" hatan vagyunk a csoportban "Wir sind sechs (Leute) in der Gruppe" oder "zu sechst" (von hat "6") az osztályunkban hatan vannak vegetáriánusok "In unserer Klasse sind sechs (Leute) Vegetarier" annyian vannak! "da sind soviele (Leute)!" Außerdem ilyen/olyan "so etwas" (im Plural ilyenek/olyanok "solche Sachen") Die Pronomen ennyi/annyi, minden, semmi, mind(egyik) "soviel, alles, nichts, alles davon" und einige weitere werden in Bezug auf Dinge gebraucht: ennyi az egész "das ist alles" (wörtlich: ‚soviel das ganze‘). minden rendben "alles in Ordnung". semmi sem elég jó neki "nichts ist ihm gut genug" melyek "welches" wird nur im Plural gebraucht: melyek az ország legnagyobb városai? "Welche(s) sind die größten Städte des Landes?" Die mit -ki/mi zusammengesetzten Pronomen werden substantivisch gebraucht: ilyesmi/olyasmi "so etwas", mindenki "jedermann, alle Leute". "einander" wird durch egymás ausgedrückt: nem lehettek egymáséi "sie konnten kein Ehepaar sein" (wörtlich: ‚nicht konntenSie einander-ihre [sein]‘).[40] Persönliche FormenUm Konstruktionen wie "einer von uns, vier von euch" usw. zu bilden, gibt es folgende Formen:[41]
Ez jó volna mindegyikünk számára "das wäre gut für alle von uns" (wörtlich: ‚dies gut wäre alleWir ausIhrerZahl‘). Das verstärkende mind- vor einem Zahlwort kann nur bis zur drei gebraucht werden. Danach heißt es mind a négünk "alle vier von uns", mind az ötük "alle fünf von ihnen" usw. Ferner gibt es noch egyike „einer davon“ und mindje „alle (von ihnen)“ in Bezug auf eine Gruppe. Mindje vigan van. Egyike kúszik. "Sie sind alle noch da. Einer von ihnen krabbelt."[42] ÜbersichtHier eine Zusammenstellung der wichtigsten ungarischen Pronomen, die meisten davon substantivisch:[43][44][45]
Für Angaben von Ort, Zeit und Umständen gibt es besondere Formen, die quasi die Lokativ, Allative und Ablative von „dies, jenes, was …“ ersetzen; die seltener oder literarisch gebrauchten sind kleingedruckt, veraltete mit '+' versehen:
Die Pronomen ez und azAttributives a(z) wurde schon als bestimmter Artikel genannt. Es ist stets unveränderlich. Daneben gibt es noch ein deklinierbares a(z) in der Bedeutung „jener“. Die Anwendung von adjektivischem ez „dieser“ und az „jener“ weist die Besonderheit auf, dass hier sowohl die Determinative als auch das Nomen dekliniert wird; zwischen Determinativ und Nomen tritt außerdem der bestimmte Artikel (der wie immer unveränderlich ist, von dem 'z' vor einem nachfolgenden VOkal einmal abgesehen): ez a ház, az a ház „dieses Haus, jenes Haus“, ez az autó, az az autó „dieses Auto, jenes Auto“ ezen a házon „auf diesem Haus“ (Superessiv), azon az autón „auf diesem Auto“ ezek a házak „diese Häuser“, azak az autók „jene Autos“ Sogar Postpositionen müssen beim Determiner als auch beim Nomen stehen: ezek előtt a házak előtt „vor diesen Häusern“ (sinngemäß: 'vor diesen vor den Häusern'), az alatt az autó alatt „unter jenem Auto“ Selbständig: ez alatt „darunter“. Vor einer Postposition, die mit einem Konsonanten beginnt, entfällt das z: e mellett a ház mellett „neben diesem Haus“ Selbständig: e mellett „daneben, nebendran“ Und schließlich weisen ez, az auch noch einige unregelmäßige Formen auf (der Superlativ, der Finalis ezért/azért und die -é-Form sind regelmäßig):
Selbständiges emez, amaz „dieses, jenes“ werden ebenso gebeugt. Daneben gibt es noch die unveränderlichen Varianten e(z), eme(z), ezen und a(z), ama(z), azon, die aber selten oder veraltet sind. Ihre Verwendung ist jedoch viel einfacher aufgrund der Unveränderlichkeit und da sie ohne Artikel gebraucht werden: az e heti hírek „Die Nachrichten dieser Woche“ (wörtlich: ‚die dies_wöchigen Nachrichten‘) e helyen „an diesem Ort“ (statt gewöhnlichem ezen a helyen, wo auch ez gebeugt ist) In absteigender Häufigkeit sagt man: ezen a helyen (das gewöhnliche, wo auch ez gebeugt ist) ― ezen helyen ― e helyen ― eme helyen „an diesem Ort“ (Superessiv) azon a helyen (das gewöhnliche, wo auch az gebeugt ist) ― azon helyen _ -------- ― ama helyen „an diesem Ort“ Vor Vokal: ez az idő, ezen idő, ez idő, emez idő „diese Zeit“ (Nominativ) abban az időben, azon időben, amaz időben „in jener Zeit“ (Inessiv) PersonalpronomenDie Personalpronomen werden ganz anders behandelt als die übrigen Pronomen (die der 3. Person sind regelmäßig). Sie können von allen Kasus selbständig nur Nominativ und Akkusativ bilden, außerdem noch possessive Formen:
Für alle anderen Kasus nimmt man eine Präposition und hängt die besitzanzeigende Endung daran, zum Beispiel wird aus dem Adessiv -nál ein nálam „bei mir“, nálad „bei dir“, und weiter: nála, nálunk, nálatok, náluk. So leicht ist es allerdings nicht bei allen Fällen. Genaueres dazu findet sich im Kapitel Postpositionen. Die formellen Personalpronomen ön und maga sind regelmäßig.
az ember Godot-ra vár "man wartet auf Godot" az ember csodálkozik rajta, hogy... "man wundert sich darüber". Für das unpersönliche "einem, einen" muss man Umschreibungen suchen: ott nincs segítség "dort wird einem nicht geholfen" (sinngemäß: 'dort ist nicht Hilfe'). Postpositionen und AdverbienSatzbausteine, die hinter ein Substantiv gestellt werden und mit ihm einen adverbialen Ausdruck bilden, heißen in der ungarischen Grammatik Postpositionen. Ihnen entsprechen im Deutschen die Präpositionen. Die ungarische Wortstellung ist also 'des schönen Wetters wegen, dem Haus gegenüber'. Die meisten Postpositionen sind, wie auch der größte Teil der Kasussuffixe, ursprünglich aus einem Nomen und einem der ursprünglichen Kasus (Lokativ/Allativ/Ablativ) gebildet worden, wie dies auch auf Verhältniswörter in anderen finnisch-ugrischen Sprachen der Fall ist (z.B. finnisch isän vieressä „neben dem Vater“, wörtlich: ‚Vaters Seite-in‘); jedoch kann im Finnischen bei der Verwendung von Verhältniswörtern das Substantiv nicht im Nominativ stehen, wie es im Ungarischen häufig vorkommt[46]. In folgender Tabelle finden sich die wichtigsten postpositionalen Raumangaben samt dem Herkunfts-Substantiv und einigen mit damit verwandten Adverbien:
Besonders die meisten Raumes-Postpositionen, aber auch etliche andere, nehmen das vorausgehende Substantiv im Nominativ, was in flektierenden Sprachen nicht vorkommt. Viele Postpositionen nehmen den Superessiv, nur wenige einen anderen Kasus:
Weitere Postpositionen sind:
Manche von ihnen sind aus einem Substantiv + besitzenzeigende Endung entstanden, zum Beispiel címén ist wörtlich: „auf sein Thema“, útján „auf seiner Straße“.
át a folyón = a folyon át „über den Fluss hinüber“ Kombinationen mit besitzanzeigenden EndungenDie persönlichen Formen werden durch Anhängen der besitzanzeigenden Endungen gebildet: Aus alatt "unter" wird: alatta „hinter ihm“, alattam "hinter mir" usw. Aus közt/között "zwischen" wird: köztük/közöttük "zwischen ihnen, unter [among] ihnen" Die auf langen Vokal endenden Postpositionen können das Suffix -(j)a in der 3. Person Sg. weglassen: alá(ja) „auf ihn hinauf“, elé(je) „vor ihn hin“... Unregelmäßig sind
Die meisten Postpositionen können auch mit e(z)- / a(z)- „dieser/jener“ kombiniert werden: ezalatt „hierunter“, amellett „daneben“, azóta „seitdem“, eszerint „demgemäß“... Einige auch mit mi „was“:
Beugung der PersonalpronomenDa die Personalpronomen nur im Nominativ und Akkusativ vorkommen (s. das Kapitel Nomen), werden stattdessen folgende Zusammensetzungen gebraucht. Die meisten entstehen dadurch, dass eine der Kasusendungen genommen und mit einem besitzanzeigenden Suffix versehen wird, zum Beispiel -nál steht für den Adessiv ("bei"), und nálam heißt "bei mir". Ohne eine besitzanzeigende Endung können diese Suffixe aber nicht gebraucht werden, im Gegensatz zu den echten Postpositionen (s. o.); es gibt auch einige Unregelmäßigkeiten.
Bei rajta musste ein neues Adverb geschaffen werden, da der Superessiv als Suffix noch durch eine altererbte Kasusendung (-on) ausgedrückt wird, zu der kein selbständiges (adverbiales) Gegenstück existiert. Die formellen Pronomen ön und maga werden wie andere Nomen auch konjugiert.
Der mit besitzanzeigender Endung versehenen Postposition kann auch das Personalpronomen vorangestellt werden (wobei zu beachten ist, dass ő immer im Singular gebraucht wird): Ohne Personalpronomen: alattam, alattad, alatta, alattunk, alattatok, alattuk Mit Personalpronomen: énalattam, tealattad, őalatta, mialattunk, tialattatuk, őalattuk Im 19. Jhd. schrieb man beide Teile noch getrennt: én alattam usw.[64] In älterem Ungarisch lauteten die Postpositionen für "hinter" noch megett, megé, megül und konnten, wie damals auch nélkül, noch keine besitzanzeigenden Suffixe annehmen. Man umschrieb damals wie folgt: a hátam megett, a hátam megé, a hátam megül "hinter meinem Rücken, hinter meinen R., hinter meinem Rücken hervor"; nálam nélkül "ohne mich" (wörtlich: ‚bei mir ohne‘). VerbenDie im Wörterbuch angegebene „Grundform“ eines Verbs ist nicht (wie im Deutschen) der Infinitiv, sondern die 3. Person Singular (Präsens Indikativ): Unter dem Eintrag vár findet man die Bedeutung „warten“ verzeichnet. Aber vár bedeutet eigentlich „(er/sie/es) wartet“. Diese Form ist bei den meisten Verben identisch mit dem Wortstamm. Zu beachten ist, dass die kürzeste aller Verbformen im Deutschen den Imperativ ausdrückt ('komm!, geh!), im Ungarischen der Imperativ jedoch durch ein Suffix gebildet wird (várj! „warte!“). Zu den mit den Suffixen -gat, -tat, -hat (Iterativ/Durativ, Kausativ, Potential) abgeleiteten Verben siehe das Kapitel Wortbildung. Folgende Verben des Ungarischen sind dunkelvokalisch, obwohl sie nur die Vokale e oder i enthalten: Die Wurzeln bír, bíz, hí(v), híz, ing, ír, irt, nyí, nyír, rí(v), ring, sí, sír, szid, szít, szí(v)/szip, tilt, ví(v). Die ik-Verben bízik, dívik, fingik, (illik), iszik, ívik, izzik, nyílik, siklik Die ít-Verben bénít, csitít, hígít, ifjít, indít, izzít, némít, pirít, piszkít, rikít, ritkít, sikít, simít, sipít, sivít, tisztít, vidít, virít, visít Ihre ich-Form beispielsweise endet auf dunkles -ok/-om: nyírok „ich schneide“. AllgemeinesBestimmtheitBei transitiven Verben (das heißt solchen, die ein Akkusativobjekt bei sich haben) wird im Ungarischen unterschieden, ob sie sich auf ein unbestimmtes oder ein bestimmtes Objekt beziehen. Für beide Fälle gibt es je ein eigenes Set von Endungen: hallok „ich höre“, hallok egy madarat „ich höre einen Vogel“: hier hat das Verb die Endung -ok. versus hallom „ich höre es“, hallom a zajt „ich höre den Lärm“: hier hat es die Endung -om. Die Beziehung 'ich-du' oder 'ich-ihr' wird durch eine eigene Verbendung ausgedrückt: hallak (téged) „ich höre dich“ mit der Endung -lak; das Wort téged „dich“ ist hier überflüssig. hallak titeket „ich höre euch“ mit der Endung -lak. Im Folgenden sollen diese Formen als unbestimmte bzw. bestimmte Formen bezeichnet werden. Wann genau die beiden Formen angewendet werden, wird im Kapitel Satzbau gekennzeichnet. Auf diese Weise fallen vielfach Pronomen im Akkusativ einfach fort: ich-Formen des Verbs: hallok „ich höre (etwas)“, hallak „ich höre dich“, hallom „ich höre es/ihn/sie“ du-Formen: hallasz „du hörst (mich)“, hallad „du hörst es/ihn/sie“ er-Formen: hall „er hört (etwas)“, hallja „er hört es/ihn/sie“ Ein Satz wie Tudom, hogy szeretsz wird also implizit bedeuten „Ich weiß, dass du [mich] liebst“. Reflexivität muss aber besonders ausgedrückt werden, die Form hallok beispielsweise kann nicht bedeuten, dass ich mich selbst höre. Übersicht über die VerbformenDas Ungarische kennt jeweils 6 bestimmte und unbestimmte Personenendungen; hinzu kommt noch eine Endung für die Beziehung ich-dich. Diese 13 Personenendungen können in folgenden 4 nicht-zusammengesetzten Formen gebraucht werden:
Insgesamt macht dies also 13 × 4 = 52 (finite) Verbformen aus. Darüber hinaus gibt es folgende infiniten Formen:
In älterem Ungarisch unterschied man zwischen Adverbialpartizip und einem sog. Gerundium. Ersteres hatte die Endung -ván/vén, letzteres die eben genannte -vá/vé. Heute scheinen beide Formen zusammengefallen sein, und die Endung -ván/vén wird als eine seitene Variante des Adverbialpartizips angesehen.[65][66] Zur Anwendung der Partizipien und des Verbalsubstantivs siehe das Kapitel Wortbildung, zu der des Adverbialpartizips, Infinits und Konjunktivs das Kapitel Satzbau. ZeitenDas moderne Ungarisch kennt nur drei Zeitformen: Präsens, Perfekt und Futur. Letzteres wird heute durch das Hilfsverb fog „fassen“ gebildet. vár „er wartet“, várt „er wartete, er hat gewartet, er hatte gewartet“, várni fog „er wird warten“. Gegenwart und Vergangenheit auch als Konjunktiv/Imperativ. Die Formen des Perfekt werden heutzutage zum Ausdruck von Plusquamperfekt und Imperfekt verwendet. Um etwas „Vorvergangenes“ auszudrücken, kann das Adverb már verwendet werden: már várt wörtlich: „er hat schon gewartet“ steht für: „er hatte gewartet“. Átsétált a mezőn bedeutet heute "Er spazierte über Feld [he was walking across the field]" oder "Er ist übers Feld spaziert".
Das Imperfekt verfügte über eigene Endungen, die denen des heutigen Konditionals entsprechen, jedoch ohne „dazwischengeschobenes“ -n-: Unbestimmte Form des alten Imperfekts: várék, várál, vára, váránk, várátok, várának „ich wartete, du wartetest …“ Bestimmte Form des alten Imperfekts: várám, várád, várá, várók, várátok, várák „ich erwartete ihn, du erwartetest ihn …“ Bei den meisten unregelmäßigen Verben leitet sich die Imperfektform vom Partizip Präsens her, z. B. fekvém „ich lag“ von fekvő „liegend“. Das Imperfekt von „sein“ war valék, valál, vala...[68] Vergleiche den Konditional: várnék, várnál... „ich würde warten, du würdest warten“; várnám, várnád... „ich würde ihn erwarten, du würdest ihn erwarten“[69]
olvasandok, olvasandasz, olvasand... „ich werde lesen, du wirst lesen, er wird lesen …“ Von diesen Formen war schon im 19. Jhd. nur noch das Gerundivum olvansandó „das zu lesende“ übrig geblieben. HilfsverbenDas Hilfsverb fog „fassen“ dient zum Ausdruck der Zukunftsform (Futur): várni fogok, várni fogsz, várni fog... „ich werde warten, du wirst warten, er wird warten …“ Zur Bildungs des Konditional Perfekt wird eine erstarrte 3. Person Singular von lenni verwendet: várt "er wartet" -> várt volna "er hätte gewartet" vártam "ich wartete" -> vártam volna "ich hätte gewartet" usw. Das heißt, man konjugiert das Hauptverb im Perfekt und setzt einfach ein volna dahinter.
várni szoktam „ich pflege zu warten, ich warte gewöhnlich“ (sinngemäß: 'warten bin ich gewohnt'). Da das Plusquamperfekt außer Gebrauch geratren ist (sodass man ausdrücken könnte: 'warten war ich gewohnt'), kann obige Form auch zugleich bedeuten: „ich pflegte zu warten, ich wartete gewöhnlich“. Wollte man das Plusquamperfekt aber anwenden, würde man letzteres durch várni szoktam vala ausdrücken.
Andere Modalfunktionen werden durch unpersönliche Ausdrücke gebildet. Siehe hierzu unten den Abschnitt 'Passiv, Reflexiv und unpersönliche Formen'. Sein und werdenDas Ungarische unterscheidet nicht immer deutlich zwischen „sein“ und „werden“, sondern in gewissen Formen des Verbs lenni ist beides vermischt:
Orvos leszek, és segítek a betegeken. "Ich werde Arzt und werde den Kranken helfen Orvos leszek „Ich werde Arzt sein“. Este otthon leszek „Ich werde am Abend zuhause sein“ (wörtlich: ‚Abend zuhause seinwerde‘). Um die Bedeutung "zu etwas werden" zu verdeutlichen, kann man die Konstruktion "etwas wird aus jemanden" verwenden: Orvos lesz belőle "Ich werde Arzt" (sinngemäß: 'Arzt wird aus mir'). Mehr zur Anwendung von lenni findet sich im Kapitel Satzbau. Das Deutsche "werden" kann im Ungarischen bei vielen Verben auch durch besondere Varianten derselben ausgedrückt werden (siehe hierzu den folgenden Abschnitt). Passiv, Reflexiv und unpersönliche FormenDas Passiv wird im Deutschen durch „werden“ oder „sein“ ausgedrückt, außerdem gibt es das unpersönliche „man“. Im Ungarischen stehen diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung. Ursprünglich gab es zwar ein mit dem Suffix -tat- gebildetes Passiv:[72] olvastatom, olvastatol, olvastatik, -tatunk, -tatok (?), -tatnak „ich wurde gelesen, du wurdest gelesen, es wurde gelesen …“ Konjunktiv: olvastassam, olvastassál, olvastasson..., Futur: olvastatandom, olvastatandol... Infinitiv: olvastatni, Partizipien: olvastató, olvastatandó Überhaupt ist diese Bildung des Passivs nur in der unbestimmten 3. Person Singular, die auf -ik endet, von einer ansonsten gleichklingenden kausativen Ableitung verschieden (zum Beispiel: 'jemanden etwas lesen lassen'). Heutzutage sind Formen wie adatik „wird gegeben“ veraltet. Nur wenige Formen wie etwa születik „wird geboren“ sind noch in Gebrauch (Perfekt: született „er wurde geboren“). Die gebräuchlichste Umschreibung für das deutsche Passiv oder „man“ ist die sie-Form (3. Person Plural): várnak heißt eigentlich: „sie warten“, muss je nach Kontext aber auch als „man wartet, es wird gewartet“ übersetzt werden. nem akarják elmondani nekem "man will es mir nicht sagen" (wörtlich: ‚nicht wollenSieEs sagen mir‘). nekem segítenek "mir wird geholfen" (sinngemäß: 'mir helfen sie'). Es kommt hierbei nicht darauf an, ob es vielleicht nur eine einzelne Person ist, die etwas tut: megvizsgálják a gyereket „das Kind wird untersucht / man untersucht das Kind“ (wörtlich: ‚sie untersuchen das Kind‘) kann auch auf einen einzelnen Arzt bezogen sein. Mithilfe des Adverbialpartizips (Endung -va) und dem Verb lenni „sein“ kann aber ein Zustandspassiv gebildet werden: A levél meg van írva „Der Brief ist geschrieben“. Mehr hierzu im Kapitel Satzbau. Eine weitere Möglichkeit sind eine große Zahl intransitiver ungarischer Verben, die meist Ableitungen mit den Endungen -ul oder -ódik darstellen; solche Verben beinhalten quasi schon eine Art passivischen Sinn: javul „besser werden“ (von jó „gut“) epül „gebaut werden“ (besser zu übersetzen als: „im Bau entstehen“) sárgul "gelb werden" csábul "in Versuchung fallen" tárul "aufgehen (sich öffnen)" íródik „geschrieben werden“ (von ír „er schreibt“) fejlődik "sich entwickeln, Fortschritte machen" csalódik -ban "enttäuscht sein von" Nicht allen auf solche Art gebildeten Verben würde man vom Deutschen aus eine "passive" Nuance zumessen, zum Beispiel tanul "er lernt", vonul "er marschiert", költözik "er zieht um". Eine leicht formelle (von manchen Autoren geächtete) Möglichkeit, das Passiv zu umschreiben, bietet das Verb kerül zusammen mit dem Verbalsubstantiv im Kasus Sublativ, das hiervon abgesehen noch "hingelangen" oder "umgéhen" bedeutet:[73] ez az üzenet törlésre került "Die Nachricht wurde gelöscht" (sinngemäß: 'diese Nachricht gelangte auf Löschung')
ismer -> ismerkednek „er kennt -> sie lernen sich (gegenseitig) kennen“ mos -> mosakszik „er wäscht (etwas) -> er wäscht sich“ vitatkozunk -> vitatkoztunk "etwas debattieren -> wir streiten uns" Und auch das oben gegebene javul „besser werden“ kann genauso gut als „sich bessern“ übersetzt werden Zur Bildung reflexiver oder unpersönlicher Formen stehen eine ganze Reihe Suffixe zur Verfügung, aber im Prinzip muss man zu jedem aktiven Verb das reflexive Gegenstück extra lernen. Reflexive Suffixe sind vor allem: -(ko)dik, -(ko)zik, -szik, -ul. Mit diesen Suffixen werden auch Verben gebildet, die im Deutschen nicht reflexiv sind: reggelizik „frühstücken“, lefekszik „er geht schlafen“ (sinngemäß: 'er legt sich hin'). Reflexivität kann, wenn kein entsprechendes Verb vorhanden ist, durch das Pronomen maga ausgedrückt werden: Rosszul érzem magam "Ich fühle mich krank" (sinngemäß: 'auf schlechte Weise fühle ich mich'). Falls "sich" jedoch durch "einander" ersetzt werden kann, muss man egymásik verwenden: A szomszédok segítik egymást "Die Nachbarn helfen einander" (egymás trägt hier die Akkusativ-Endung) Nem bíztak egymásban "Sie misstrauten einander" (sinngemäß: 'nicht vertrauten sie in-einander'). Im Dativ: Segítünk egymásnak. "Wir helfen einander". Egymásnak teremtették őket "Sie waren [für]einander gemacht". Nem tudtunk mit mondani egymásnak. "Mir hatten uns (=einander) nichts zu sagen" (wörtlich: ‚nicht wusstenWir was sprechen miteinander‘) Viele Verben beinhalten ein deutsches "sich" schon in sich, ohne dass man ihnen das ansieht, zum Beispiel örül "er freut sich", berúg "er betrinkt sich".
Dass zwischen Aktiv und Passiv nicht immer scharf unterschieden wird, zeigt sich an folgenden Formen:
Die deutschen Modalverben werden meist durch unpersönliche Ausdrücke wiedergegeben: várni kell / várni muszáj „man muss warten, man hat zu warten“ (sinngemäß: 'warten istNötig / warten [ist] Notwendigkeit'). verneint: nem kell várni „man braucht nicht zu warten“ várni kellene = várni kéne „man sollte warten“ (sinngemäß: 'warten wäreNötig'). várni lehet „man kann warten, es ist möglich zu warten“ (sinngemäß: 'warten kannsein'). várni szabad – várni tilos „man darf warten – man darf nicht warten“ (sinngemäß: 'warten [ist] frei – warten [ist] verboten'). Bei einem anderen Subjekt als 'man' wird dem Infinitiv eine Personenendung angehängt: várnom kell, várnod kell, várnia kell... „ich muss warten, du musst warten, er/sie muss warten …“ (sinngemäß: 'meinWarten istNötig'). KonjugationVerben können in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden. Diese Einteilung betrifft aber nur zwingend eine einzige Verbform, die je nach Gruppe anders gebildet wird, und optional noch zwei weitere Formen, die ebenfalls je nach Gruppe unterschiedlich gebildet werden können.
Da heutzutage – bis auf die Endung -ik bei Gruppe 2a und 2b – die Unterschiede zwischen diesen Klassen optional sind, kann man einfach jedes Verb „normal“ beugen.
Intransitive Verbstämme können in manchen Zusammenhängen transitiv werden. dolgozik "arbeiten" zum Beispiel ist ein intransitives ik-Verb (aus Klasse 2a; man kann jedoch fragen: mit dolgozik? "was arbeitet er?"), aber das zusammengesetzte Verb feldolgoz "etwas verarbeiten [process]" ist ein transitives Verb ohne -ik (Klasse 1). Regelmäßige KonjugationDie Formen des Indikativ Präsens werden gebildet, indem eine der 13 Personenendungen an den Verbstamm angehängt wird. Die übrigen finiten Formen werden gebildet, indem man zwischen den Verbstamm und die Personenendung ein Suffix einschiebt:
Leider verändern sich hierbei die Personensuffixe, sodass man viele dieser Formen auswendig lernen muss. In folgender Tabelle sind alle Verbformen dargestellt.
Die hellvokalischen Endungen lassen sich aus den obigen gemäß den Regeln der Vokalharmonie ableiten. Nur in drei Fällen – den einzigen der ungarischen Sprache – gibt es Abweichungen, die im Folgenden unterstrichen dargestellt sind; dem dunkelvokalischen várja „ich warte darauf“ entspricht also ein hellvokalisch kéri „ich verlange es“.
Die hochgestellten Vokale im Präsens Indikativ werden nur benutzt, wenn ein Verbstamm auf zwei Konsonanten endet oder das Suffix -ít hat:
Für das Perfekt sind die Regeln allerdings komplizierter. Hier sind drei Fälle zu unterscheiden:
Im Infinitiv und Konditional steht der Bindevokal bei den Verben
Für alle Verben, deren Stamm auf -s, -sz, -z oder -dz endet, hat die du-Form (Präsens Indikativ unbestimmt) eine besondere Endung:
Ein großer Teil der Verben aus Klasse 2 ('ik-Verben') nehmen die Endung -ol/el, weil ihr Stamm oft mit dem Suffix -(s)zik gebildet wird, zum Beispiel dolgozik, alszik, fekszik... (In älterem Ungarisch wurden auch auf Zischlaut endende Verbstämme mit -sz konjugiert, zum Beispiel olvassz[75] „du liest“, schon im 19. Jahrhundert olvasol.) Die Kurzformen -j und -d werden im Imperativ verwendet:
Besonderheiten bei j-SuffixenWird ein Suffix, das mit 'j' beginnt, an einen Verbstamm angehängt, ergeben sich nach gewissen Konsonanten am Ende des Stammes Besonderheiten. Beim Imperativ/Konjunktiv gilt folgendes:
In der bestimmten Konjugation des Indikativ werden jedoch andere Regeln angewendet:
BeispieleHier die vollständige Konjugation zweier Verben in den finiten Formen inklusive der beiden zusammengesetzten Zeiten Futur und Konditional Perfekt.
Und schließlich am Beispiel des Verbs tűr „ertragen“ diejenigen Formen, die bei Verben mit 'ö/ü' als letztem Vokal von obigem Schema aufgrund der Vokalharmonie abweichen:
Die Verben der Klasse 2 (ik-Verben) unterscheiden sich nur in der 3. Person Singular (Präsens Indikativ) von obigem Schema durch die Endung -ik. Die echten ik-Verben (Klasse 2a) haben in der 1. Person Singular optional die bestimmte Endung -om, bei den Pseudo-ik-Verben (Klasse 2b) ist dies jedoch nicht erlaubt. Unregelmäßige VerbenUnregelmäßig sind zunächst folgende Verben:
Folgende Tabelle listet die wichtigsten Formen auf, aus denen sich alle übrigen nach den im Kapitel Konjugation gegebenen Mustern konstruieren lassen. Die Bedeutung und Bildung des Potentialis wird im Kapitel Satzbau besprochen.
In der dritten Person des Präsens von lenni „sein“ werden die Verbformen van „ist, es ist vorhanden“ und vannak „sind, es sind vorhanden“ in vielen Fällen weggelassen. Dies gilt jedoch nicht für die übrigen Personen oder alle anderen Zeiten/Modi:
Für die genaue Verwendung von van/vannak siehe das Kapitel „Satzbau“. Für den Konditional von lenni „sein“ gibt es zwei Möglichkeiten, volna und lenne. Zu den Formen van usw. gehört auch ein Partizip való, dessen Verwendung im Kapitel Satzbau besprochen wird. Das Verb jönni benutzt die ursprünglichen Formen jöjj/jöjjél, jöjjünk, jöjjetek nur im Sinne des Konjunktiv (im Nebensatz); in der Verwendung als Imperativ stehen stattdessen die Formen gyere, gyerünk, gyertek. Die wir-Form gyerünk wird als Adhortativ verwendet, also für eine Aufforderung mit sich selbst inbegriffen: Gyerünk, menjünk haza! „Komm, gehen wir nach Hause! (lass uns heimgehen)“. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Verben, von denen nur einige wenige Formen unregelmäßig sind:
Weiterhin gibt es Verben, bei denen der Konsonant 'v' am Stammende wegfällt, wenn eine mit Konsonant anlautende Endung angehängt wird:
Wie lő gehen außerdem: fő „kochen“, nő „wachsen“, rí (volkstümlich) „weinen“, ró „einkerben, umherstreifen“, sző „weben“. Ebenso gingen früher auch hí „rufen“, nyő „ausraufen“, szí „saugen“ und ví „einzäunen, kämpfen“ (heute: hív, hívsz, hívt... szív..., vív...), jő „kommen“ (heute s. o.). Wie fú ging früher auch bú „sich verstecken“ (búvik...) und ó „schützen“ (ó, ósz, óvok...; auch ójni). Schließlich gibt es etliche Verben, die ihre beiden letzten Konsonanten in manchen Formen vertauschen; einige davon tauschen sogar 'd' und 'sz' in manchen Formen aus. Nicht für alle gilt das gleiche Schema, folgende Tabelle gibt einige Beispiele für die Bandbreite an Erscheinungsmöglichkeiten, die bei einigen Dutzend Verben vorkommen.
Weitere unregelmäßige Verben in dieser Art sind:
Konjugation unpersönlicher Ausdrücke
Wie kell wird auch lehet "man kann" verwendet: lehessen, lehetett, lehetne usw. Wie tilos wird auch szabad "man darf" gebraucht. Die Reihenfolge der Verben ist gemäß den Regeln der Satzstellung variabel. lehet kann auch persönlich als Vollverb gebraucht werden und kann dann in allen Personen konjugiert werden: Otthon lehetünk közösségi terekben is? "Können wir in Gemeinschaftsräumen zuhause sein?" Wortbildung (Derivation)Die meisten nativen Wortstämme bestehen ursprünglich aus einer Silbe, an die Suffixe (bei Verben auch Präfixe) herantreten können. Manche Wortstämme kommen nur zusammengesetzt vor, da das Ursprungswort ausgestorben ist. Fremdwörter aus dem Slawischen oder Romanischen sind meist schon als Wurzel mehrsilbig. Bildung von AdverbienVerwandlung von Adjektiven in AdverbienDie meisten Adjektive bilden die Adverbform auf -an, wie oben am Beispiel gyorsan. Das a dieser Endung wird meist auch nach einem Vokal am Stammende nicht gekürzt; bei Adjektiven, die auf -a / -e enden, verschmelzen diese Endung und -an miteinander:
Die Endung -an findet sich manchmal auch als optionale Erweiterung bei Adverbien: itt(en), ott(an), most(an), hogy(an) „hier, dort, jetzt, wie?“. Von diesen Beispiel gehört nur hogyan der modernen Standardsprache an, jedoch werden von den erweiterten Formen der übrigen drei wiederum Adjektive gebildet: itteni, ottani, mostani „hiesig, dortig, jetzig“. Manche Adverbien entstehen jedoch durch andere Suffixe:
Unregelmäßige Adverbien:
Ansonsten werden Adverbien mithilfe der Kasus oder durch Anwendung von Postpositionen gebildet, zum Beispiel szerencsére „glücklicherweise“ bedeutet wörtlich „auf sein Glück“ (Grundform: szerencse). Pseudo-KasusFolgende Suffixe, die an Substantive angehängt werden können, werden von den meisten Autoren nicht als Fälle aufgefasst. Genauso, wie etwa das deutsche 'eimerweise' keinen eigenen Kasus darstellt, obwohl man nur ein einzelnes Wort hat, können auch sie als adverbiale Ableitungen angesehen werden:
Hinzu kommen noch das Adverbsuffix -an bei Adjektiven (auch "Modal-Essiv #1" genannt) und -szor "-mal" bei Zahlwörtern (auch "Multiplikativ" genannt). AbleitungssuffixeDie folgenden Suffixe ändern zumeist die Wortart des Ausgangswortes:[77]
Die Bedeutung der Suffixe sei an folgenden Beispielen verdeutlicht:
Mit den verbbildenden Suffixen -ít / -ul / -...ik entstehen Paare oder Tripeln:
Bei manchen Verben wird das Partizip auch als Substantiv verwendet: Im Deutschen wird das Verbalsubstantiv auf -ás je nach Verb wiedergegeben mit Ausdrücken wie 'Schreiben, Schrift, Fahrt, Pflege, Vertretung' usw. Zur Verbindung eines Verbalsubstantives mit einem nominalen Subjekt oder Objekt, sowie zu den Partizipien való und levő findet sich weiteres im Kapitel Satzbau.
"Fuß"). Jedoch erlaubt dieses Suffix auch Konstruktionen, die im Deutschen nicht möglich sind, sondern umschrieben werden müssen: egy közepes árú gépkocsi "ein Auto der mittleren Preisklasse" (wörtlich: ‚ein [mittelmäßiger Preis]-haftes Auto‘) alacsonyabb árú termékek "Produkte zu niedrigeren Preisen" (wörtlich: ‚[niedrigerer Preis]-hafte Produkte‘) Die Adjektive közepes / alacsonyabb bestimmen das Substantiv ár "Preis", und dieses selbst bestimmt dann, zum Adjektiv árú geworden, das nachfolgende Substantiv. Mithilfe eines durch das Suffix -i gebildeten Adjektivs werden manchmal deutsche Komposita umschrieben: az úti cél "das Reiseziel" (wörtlich: ‚[das Reise]-ige Ziel‘). a Budai úti templom "die Kirche an der Budai Straße" (wörtlich: ‚[die Budai Straße]-ige Kirche‘).
Erweiterungen von VerbenAus einem Verbstamm können mit folgenden drei Suffixen (in der gegebenen Reihenfolge) neue Stämme gebildet werden. Ein solcher neuer Stamm kann wiederum alle im Abschnitt Konjugation dargestellten Formen annehmen:
Mehrere dieser Suffixe können auch kombiniert werden:
KompositaDas Ungarische kann auch Komposita bilden. In vielen Fällen wird aber lieber ein Adjektiv mit einem Substantiv verbunden, als wie im Deutschen zwei Substantive miteinander oder ein Verbstamm mit einem Substantiv:
Auch längere Komposita kommen vor:
SatzbauDie Satzstellung des Ungarischen ist in gewisser Hinsicht streng geregelt, aber anders als etwa im Englisch, wo das Subjekt immer vor dem Verb, das Objekt dahintersteht usw. Sondern jedes Satzglied kann im Prinzip an jeder Position stehen, aber in einem bestimmten Satz in einem bestimmten Kontext ist nur eine dieser prinzipiellen Möglichkeiten anwendbar.[83]
Die Verbform megy an und für sich kann bedeuten „er/sie geht“ oder „Sie gehen“; (Letztere Bedeutung kann durch ön megy verdeutlicht werden.) Das Prädikat kann also aus einer einzelnen Silbe bestehen: A madár ül „Der Vogel sitzt“.
beszélek/értek/tudok magyarúl "ich spreche/verstehe/kann Ungarisch"[84]
Kovács úr és Horváth asszony "Herr Kovacs und Frau Horvath"; a tanár úr "der Herr Lehrer" Das betrifft auch die Abfolge von Vorname und Nachname: Kovács János "Janos Kovacs". Haupt- und NebensatzDas Ungarische kennt wie das Deutsche Haupt-, Relativ- und Nebensätze. Hauptsätze unterteilen sich in Aussagen, Fragen und Aufforderungen. Entscheidungsfragen (auf die mit ja/nein geantwortet werden kann) werden die Aussagen formuliert, es kann aber noch eine spezielle Fragepartikel -e hinzutreten, um den Satz als Frage zu kennzeichnen. Aufforderungen werden im Imperativ/Konjunktiv formuliert: hazamegy "er geht nach Hause" hazamegy-e? "geht er nach Hause?" menjen haza! "er gehe nach Hause!, er soll/möge nach Hause gehen!" Der Konjunktiv wird nach hogy, nehoy "damit, damit nicht" gebraucht und in selbständigen Aufforderungen. Ein "oder?, stimmt’s?" am Ende einer Aussage wird durch die Partikel ugye ausgedrückt: Elment, ugye? oder: Ugye elment? "Er ist gegangen, nicht wahr?" Der deutsche Infinitiv wird in vielen Fällen durch einen Nebensatz umschrieben, das Passiv durch einen aktiven Ausdruck: Nem hiszi, hogy meghallgatják „Er glaubt nicht, gehört zu werden.“ (sinngemäß: 'nicht glaubt, dass sie ihn vernehmen'). Hier wird das Passiv durch „sie hören ihn“, der Infinitiv durch einen dass-Satz ausgedrückt. WortstellungAm Satzanfang steht gewöhnlich das Topik, gefolgt fokustragenden Element, anschließend das finite Verb, zuletzt die restlichen Elemente in beliebiger Reihenfolge. Dadurch gelangt ein Fragewort meistens automatisch am Satzanfang; ihm kann aber ein topikalisiertes Element vorausgehen: Mit szeretnél enni? „Was willst [du] essen?“ Te mit szeretnél enni? „Was möchtest DU essen?“ (sinngemäß: 'was dich betrifft, was möchtest [du] essen?') Das Topik ist derjenige Satzteil, der mit „was … betrifft“ umschrieben werden kann, das fokussierte Element kann durch einen Spaltsatz („es ist …, das“) ausgedrückt werden. Dadurch weicht die ungarische Satzstellung teilweise erheblich vom Deutschen ab, manchmal ist sie aber auch Wort für Wort dieselbe. Bei der deutschen Satzmelodie hat das Topikelement eher steigende, das fokussierte eher fallende Betonung. Beispiele für die Reihenfolge der Satzglieder je nach fokussiertem Element:
Weiterhin ist anzumerken, dass is „auch“ stets dem Bezugswort nachfolgt, nem/sem „nicht/auch nicht“ stets vorausgehen. EntscheidungsfragenEntscheidungsfragen sind von Aussagen oft nur durch die Satzmelodie unterschieden (s. das Kapitel Satzmelodie), da es keine Veränderung in der Wortreihenfolge gibt. Es ist aber auch die Partikel -e vorhanden, die an das finite Verb angehängt werden kann, um den Satz zweifelsfrei als Frage zu kennzeichnen. In den Dialekten kann sie auch an andere Satzteile treten:[85] Anna le szaladt-e? „Ist Anna hinabgerannt?“ (wörtlich: ‚Anna hinab rannte-ob?‘) Anna nem szaladt-e le? „Ist Anna nicht hinabgerannt?“ Anya vagy nagymama rajzolta-e? "Haben Mutter oder Großmutter das gemalt?"[86] In Dialekten ist auch möglich: Anna le-e szaladt? „Ist Anna HINABgerannt?“ Anna nem-e szaladt le? „Ist Anna NICHT hinabgerannt?“ Bei Sätzen, in denen das Prädikat ohne Verb gebildet wird (im Deutschen steht hier "ist/sind") wird -e an ein Adjektiv oder Substantiv angehängt, scheint hier aber selten vorzukommen: igaz-e ez egyáltalán? "[ist] das überhaupt wahr?" ez madár-e? "[ist] das [ein] Vogel?"[87] Antworten auf Entscheidungsfragen können wir folgt formuliert werden:
Bejaht Elment? - El. "Ist er gegangen? - Ja." (wörtlich: ‚wegging? - weg‘). Verneint: Elment? - Nem ment el. oder: Nem, nem ment el. "Nein, er ging nicht". (Bloßes Nem. "Nein." könnte unhöflich klingen.) AufforderungenFür Aufforderungen dient der Modus Konjunktiv/Imperativ. Er kann mit allen Personen gebildet werden: hadd nézzem meg! "lass es mich sehen!" (nézzem ist der Konjunktiv der ich-Form von néz) menj(él) haza! "geh heim!" menjen haza! "er/sie möge heimgehen!" menjünk haza! "gehen wir nach Hause!" menjetek haza! "geht heim!" menjenek haza! "sie mögen/sollen nach Hause gehen!" Die Wortform hadd bedeutet eigentlich "lass ihn/sie" und kann auch mit anderen Personen; mit der wir-Form kann es auch die Frage nach Erlaubnis ausdrücken: Hadd jöjjön ő is! "Lass auch ihn kommen!" Hadd menjünk! "Lass uns gehen!" Hadd menjünk veletek! "(bitte) lass uns mit dir gehen!" Die formelle Bitte um etwas wird durch kérem ausgedrückt: Kérem, fáradjon be! "bitte komm rein!" (oder: legyen szíves "seien sie so freundlich") Dasselbe Wort kann auch mit der Bedeutung "keine Ursache!" als Antwort auf ein Danke verwendet werden, und bei der Nachfrage, wenn man etwas nicht verstanden hat ("wie bitte?"). Eine andere Art der Aufforderung wird mit tessék (wörtlich: ‚es gefalle Ihnen‘) gebildet. Es kann bedeuten: "würden Sie bitte?", "bitte schön!" (beim Überreichen), "bedien dich!", "nach Ihnen!", "bitte sehr!" (als Erlaubnis etwas zu tun), "ja bitte?, kann ich Ihnen helfen?" oder "wie bitte?" (wenn der Hörer etwas nicht versteht oder glauben kann).[88] tessék nimmt einen Infinitiv, während kérem den Konjunktiv fordert: tessék nekem segíteni! ist eine Aufforderung: "Würden Sie mir bitte helfen?" kérem, segítsen nekem ist eine Bitte: "bitte helfen Sie mir!" (segítsen ist er-Form Konjunktiv von segít). Erstere Variante kann als freundliche Aufforderung unter Gleichgestellten verwendet werden; gegenüber in Alter oder Rang niedrigerstehenden Personen ist sie direkt und kann Verärgerung ausdrücken. Letztere Variante ist eine höfliche Bitte, die auch gegenüber Ranghöheren oder Fremden verwendet werden kann.[89] Konjunktionen und AdverbienBeiordnend:
Unterordnend:
Abkürzungen: stb. (s a többi) „usw.“, ui. (ugyanis) „weil/da“.
nem tudom, (hogy) mi történt velem "ich weiß nicht, was mit mir geschieht". Um die Bedeutung "wie" zu betonen, kann man stattdessen hogyan oder sogar hogy hogy: nem tudom, hogyan tovább "ich weiß nicht, wie ich vorgehen soll" (wörtlich: ‚weißIch nicht wie weiter‘). nem tudom, hogy hogy fogom viselni az egészet "ich weiß nicht, wie ich das verkraften soll" hogy bildet noch etliche Zusammensetzungen: hogyhogy itt vagy te is? "wie kommst es, dass du auch hier bist?"[91] hogyisne Für "damit nicht" gibt es zwei Varianten, die sich in der Stellung des Präfix unterscheiden: vigyázz, nehogy elessél "gib acht, dass du nicht fällst!" (wörtlich: ‚achte, nichtDass hinfallest‘) vigyázz, hogy el ne essél (wörtlich: ‚achte, dass hin nicht fallest‘)
Péter a házban van, Juli pedig a kertben. „Peter ist im Haus und Juli im Garten“. Péter van a házban, nem pedig Juli. „Peter ist im Haus, und nicht Juli“. Sem Péter, sem pedig Juli nincs a házban. „Weder Peter noch Juli sind im Haus“. Es kann aber auch – am Satzanfang – „aber“ oder „obwohl“ bedeuten: A: Nem hiszem el. B: Pedig ez az igazság. „Ich glaube es nicht“ – „Aber es ist wahr“. Eljött, pedig mondtam neki, hogy ne jöjjön. „Er kam, obwohl ich ihm gesagt habe, er solle nicht kommen“.
hol itt, hol ott "mal hier, mal dort" mindig van valami: hol áramszűnet, hol csőtörés "immer ist irgendwas: entweder (ist es) ein Blackout, oder ein Rohrbruch" Hol volt, hol nem volt, volt egyszer egy... ist eine Formel zur Einleitung von Märchen: "Es war einmal ein..."
Ugyan a választ nem tudom, megpróbálok segíteni "Obwohl ich die Antwort nicht kenne (weiß), werde ich versuchen zu helfen" A ház ugyan szép, de rossz helyen van "Das Haus ist zwar schön, aber die Lage ist schlecht" (sinngemäß: '... aber es ist auf einem schlechten Ort').
Ugyan, menjen innen! "He, weg mit dir!" Ugyan, ne sírj! "Komm schon, weine nicht!"
Visszahozzuk, ha ugyan el nem lopták "Wir bringen es zurück, falls es nicht gestohlen sein sollte". Visszahozzuk, ha ugyan ott van még "Wir bringen es zurück, falls es überhaupt noch da ist". Én ugyan nem láttam semmit! "Ich habe bestimmt nichts gesehen!"
Ugyan ki lehet az? "Ich frage mich, wer das sein könnte." (wörtlich: ‚UGYAN wer kannSein jenes?‘) Ugyan mi irre a bizonyíték? "Und was ist wohl der Beweis dafür?" (wörtlich: ‚wohl was dafür der Beweis?‘)
úgy tudom "soweit ich weiß, aus meiner Sicht" (wörtlich: ‚so weißIch‘). edzés előtt, úgy tudom, nem nagyon kell enni "vor dem Training muss man, soweit ich weiß, nicht viel essen". úgy érzem, a helyemen vagyok "ich habe das Gefühl, ich bin am richtigen Ort" (wörtlich: ‚so fühleIch, dem MeinOrtAuf binIch‘)
Ő valami igen fontos tisztséget tölt be... "er hat eine sehr wichtige Position inne" (Imre Kertész[94]) Nebensätze und RelativsätzeDie wichtigste unterordnende Konjunktion ist hogy, dass sich je nach Kontext als „dass, damit“ übersetzen lässt, oder einfach unübersetzt bleibt und nur anzeigt, dass ein Nebensatz beginnt: Nem tudom, hogy ez mit jelent. „Ich weiß nicht, was dies bedeutet“ (wörtlich: ‚nicht weißIchEs, dass dies was bedeutet‘). Habár azt nem tudom, hogy a futást miért hozta fel.[95] „Ich weiß allerdings nicht, warum er das Laufen erwähnt hat“ (wörtlich: ‚obwohl es nicht weißIchEs, dass das Laufen warum brachteErEs auf‘). An Adverbien, die den ganzen Satz betreffen, wird häufig (aber nicht zwingend) ein Nebensatz mit hogy angeschlossen: Valószínűleg (hogy) Anna leszaladt „Wahrscheinlich ist Anna hinabgerannt“ (wörtlich: ‚wahrscheinlicherweise [dass] Anna hinabrannte‘)[96] Ähnlich gebrauchte Adverbien sind zum Beispiel persze / természetesen „natürlich“. Es gibt auch Nebensätze ohne Konjunktion: Úgy hírlik, nem voltak jóban "Gerüchten zufolge ging es ihnen nicht gut" (wörtlich: ‚so sagtMan, nicht warenSie imGuten‘). Tudom, nem akarsz beleolvasni "Ich weiß, du willst nicht[s] hineininterpretieren".
Nem tudom, hogy megértettem-e „Ich weiß nicht, ob ich es verstanden habe“ (sinngemäß: 'ich weiß es nicht : habe ich es verstanden?'). Nem tudom, (hogy) van-e nagyobb öröm "Ich weiß nicht, ob es eine größere Freude gibt". Nem tudom ha van-e Anyja "Ich weiß nicht, ob er eine Mutter hat"[97] In einem Nebensatz, der kein Verb als Prädikat enthält, steht -e am Adjektiv oder Substantiv: te utánanézel, hogy igaz-e, mielőtt egy hírt megosztasz? "überprüfst du, ob es wahr ist, bevor du eine Neuigkeit teilst?" és eddig fogalmam sem volt, hogy ő orvos-e, vagy sem "und ich hatte keine Ahnung, ob er Arzt [ist] oder nicht" (sinngemäß: 'und soweit gab es meine Idee auch nicht: ist er Arzt?, oder nicht').
Ha találkoznál a királynövel, mit mondanál? "Wenn du die Königin träfest, was würdest du sagen?" (wörtlich: ‚wenn dichTräfst der KönigFrauMit, was sagenWürdest?‘).
(az) a miniszter, aki... "der(jenige) Minister, der..." a lány, akit szerettem, Londonba ment "das Mädchen, das ich liebe, ging nach London" (kit ist Akkusativ).
a macska, amely/ami valójában nem is egy macska "die Katze, die eigentlich keine Katze ist" (Der Ausdrück a nők, amelyek "die Frauen, die..." ist viel seltener als a nők, akik; a macska, ami seltener als a macska, amely.) Die erweiterte Form amelyik steht bei bestimmten Dingen aus einer Gruppe, zusammen mit az im Hauptsatz: Azt a CD-t add ide, amelyiket a múltkor is kértem "gib mir die(jenige) CD, nach der ich letztes Mal fragte" Für "was" gebraucht man amit: ez/az, mi "das, was"; mindez/mindaz "all das/all jenes, was"; semmi, mi "nichts was" usw. itt van, amit kérsz "hier ist, worum du bittest" (wörtlich: ‚hier ist, (das)Was duBittest‘; mit ist Akkusativ). csak nem tudom, amit akarok... "ich weiß einfach nicht, was ich will..." amitől szorongtam kicsit az, hogy... "was mich ein bisschen beunruhigt ist, dass..." (sinngemäß: wovon [ich mich ein] kleines beunruhige [ist] jenes, dass...) az volt, ami nem tetszett nekünk, hogy két műszak volt "was uns nicht gefiel, war, dass es zwei Schichten gab" (sinngemäß: 'jenes war [es], was nicht gefiel uns, dass zwei Schicht war'). Der Satz elolvasta a levelet, ami feldühített bedeutet "er las den Brief, was mich wütend machte"; umgangssprachlich (wo ami statt amely verwendet werden kann) könnte dieser Satz auch bedeuten: "er las den Brief, der mich wütend machte". Relativpronomen werden ganz normal gebeugt: a miniszter, akit / akinek / akivel / akin / aki alatt "der Minister, den / dem / mit dem / auf dem / unter dem"... Plural: a miniszterek, akik / akiknek "die Minister, die / denen"... Az a ház, amiről tegnap beszéltünk, eladó "Das Haus, über das (von dem) wir gestern sprachen, steht zum Verkauf" (wörtlich: ‚jenes das Haus, vonDem gestern wirSprachen, [ist] verkaufend‘). Plural: A házak, amik/amelyek fotói a cikkben láthatók. "Die Häuser, von denen Fotos im Artikel zu sehen sind" (wörtlich: ‚die Häuser, die ihreFotos dem artikelIn sehbar [sind]‘). Die Form a házak, amelyek ist seltener als a házak, amit. Es gibt noch weitere relative Pronomen, die alle mit a- beginnen; manche erscheinen vom Deutschen her ungewohnt in der Anwendung:[98]
Auch adverbiale Pronomen können "relativiert" werden: a város, ahol élek "die Stadt, in der ich wohne" (wörtlich: ‚die Stadt, wo ichLebe‘). ahová te mész, én is veled megyek "wohin du (auch) gehst, ich gehe (auch) mit dir". ahogy te jónak látod, úgy tesszük mi is "wie du es für richtig hältst, so machen wir es".
Ő az, aki mindig mindent abbahagy "Er [ist] es, der immer alles aufgibt". nem ez az, amelyiket én keresek "Das ist nicht das, was ich suche" (wörtlich: ‚nicht dies jenes, dasWelches ich suche‘).[100]
azt hiszem, hogy ... "ich glaube, dass..." (wörtlich: ‚jenes glaubeIch, dass...‘) Im Deutschen erscheint eine solche "Einleitung" meist überflüssig. Hierbei ist darauf zu achten, dass mit der Konjunktion ein Paar gebildet wird. "weil" verlangt also ein "deswegen", "bis" verlangt ein "solange" usw.: "Sie nahm einen Mantel, weil sie fror." Ohne Antezedens: kabátot hozott, mert fázott (wörtlich: ‚Mantel nahmSie, weil fror‘) Mit Antezedens: azért hozott kabátot, mert fázott (wörtlich: ‚deshalb nahmSie Mantel, weil fror‘) addig kiabált, amíg meg nem hallották "er schrie [solange], bis sie ihn hörten" Manche Verben nehmen eine bestimmte Postposition oder einen bestimmten Kasus als Argument; in diesem Fall muss sich az dem anpassen: arra nem emlékszem, hogy ezt mondta volna "Ich kann mich nicht [daran] erinnern, dass er das gesagt hätte". Denn es heißt: emlékszik arra, wörtlich: ‚er erinnert sich darauf‘ (arra ist Sublativ von az). Relativsätze haben normalerweise ein ausdrückliches Antezedens: "Ich fürchte, ich kann nicht gehen." attól félek, (hogy) nem mehetek el (sinngemäß: 'davor fürchte ich mich, (dass) [ich] nicht gehen kann'). "Ich erinnere mich nicht, was ich gestern getan habe" nem emlékszem arra, hogy mit csináltam tegnap (sinngemäß: ‚nicht erinnere ich mich daran, dass was tat gestern‘). Das Verb im SatzDas Verb lenniDie 3. Personen des Verbs lenni werden in vielen Fällen, wenn im Deutschen „ist/sind“ gebraucht wird, einfach weggelassen: Péter orvos „Peter [ist] Arzt“. ő az vagy nem? „Ist er’s oder nicht?“ (wörtlich: ‚er jener oder nicht?‘). és ez a fiú, aki túlélte „und das ist der Junge, der überlebt hat“. igaz; az igaz „es ist wahr; das ist wahr“. az állítások igazak „die Aussagen [sind] wahr“. ez az „das [ist] es“; ez egy ház „dies ist ein Haus“. Zu beachten ist, dass ez a fiú sowohl eine zusammenhänge Wortgruppe sein kann mit der Bedeutun „dieser Junge“, als auch ein ganzer Satz, in dem das Verb fehlt: „dies [ist] der Junge“. Um letzteres zu verdeutlichen, kann noch ein weiteres Demonstrativpronomen hinzugefügt werden: ez az a fiú „dies [ist] jener Junge"; diese Konstruktion enthält also, etymologisch gesehen, drei Demonstrativpronomen hintereinander. In den übrigen Zeiten und Modi sowie bei anderen Personen von lenni steht aber immer eine Verbform: Péter orvos volt „Peter war Arzt“ (Perfekt) Péter orvos lesz „Peter wird Arzt (sein)“ (Futur/„werden“) Igen, én vagyok! „Ja, ich bin [es]!“ (1. Person)
Die Verneinung wird regulär mit dem Wort nem gebildet. Nem vagyok boldog „Ich bin nicht glücklich“. Tamás nem boldog „Thomas ist nicht glücklich“. Die beiden Formen van / vannak verwandelt sich negiert in nincs / nincsenek ohne zusätzliches Verneinungswort: Tamás nincs itt „Thomas ist nicht hier“. A barátok nincsenek itt. „Die Freunde sind nicht hier“ Mehr zu lenni findet sich im Abschnitt Besitzkonstruktionen weiter unten. Präfixe bei VerbenÄhnlich wie im Deutschen kann ein ungarisches Verb aus einer Vorsilbe (Präfix) und dem eigentlichen Verb zusammengesetzt sein: „hineingehen, wiederkommen, neugestalten“ = bemenni, visszajönni, újjáalakit mit den Vorsilben be- / vissza- / újjá- „hinein-, wieder-, neu-“. Aber oft ist ein ungarisches zusammengesetztes Verb anders geformt als im Deutschen und seine Bedeutung ist eine ganz andere, als man erwarten könnte. So bedeutet felolvas „vorlesen“, wörtlich aber ‚(hin)auflesen‘. Oder kiismer bedeutet „durchschauen“, wörtlich ‚(hin)auskennen‘. Untrennbare Präfixe wie die deutschen 'ver-, zer-, be-' usw. gibt es nicht. Folgende Tabelle zeigt eine weitgehend vollständige Liste der ungarischen Verbpräfixe (mit '+' sind veraltete Formen gekennzeichnet):[101][102]
Besonders zu erwähnen ist das Präfix meg, das nicht übersetzbar ist. Es drückt die perfektive Handlungsart aus, also den Abschluss einer Handlung oder den plötzlich Eintritt eines Geschehens; v. Márton behilft sich bei manchen Verben mit der Übersetzung „wirklich“: Abgeschlossene Handlung: megbíz „jdm. etwas anvertrauen“, meghallgat „jdm. zuhören (von Anfang bis Ende)“, az Isten megsegít „Gott (wird) helfen“ megmondani „etwas wirklich sagen“, megmutatni „etwas wirklich zeigen“[103] Plötzlicher Übergang: megismer „erkennen“ (der Übergang vom Nichtwissen zum Wissen), meglát „erblicken“, megjelenni „erscheinen“, megszólal „anfangen zu reden“ Zu beachten ist der Gebrauch bei Vorgangsverben: erősödik „stärker werden“ - megerősödik „stark werden“ (Abschluss)
befolyás „Einfluss“ -> befolyásol! „beeinflusse!“ (nicht: ‚beflusse ein!‘) Und es gibt einige Verben mit zwei Bedeutungen, je nachdem, ob das Präfix dranbleibt oder abgetrennt wird, wie z. B. betűzd! „buchstabiere es!“ versus tűzd be! „pinne es an!“.
menj be! „geh hinein!“; nem megy be „er geht nicht hinein“ meg kell neki mondani „man muss es ihm sagen“ (wörtlich: ‚MEG manMuss ihm sagen‘) jól meg van csinálva „es ist gut gemacht“[104] fel van már ez írva? „ist es schon aufgeschrieben?“ (wörtlich: ‚auf ist schon dies geschrieben?‘). meg nem kell mondani „man muss es nicht sagen“ (wörtlich: ‚MEG nicht manMuss sagen‘). ki nem akar jönni „er will nicht herauskommen“ (wörtlich: ‚raus nicht will kommen‘) In der negierte Aussage nem megy be „er geht nicht hinein“ wird das Präfix vom Verb getrennt, da sich die Negation auf das „Gehen“, also die eigentliche Tätigkeit, bezieht, nicht auf das „hinein“.
Es gibt Fälle, in denen aufgrund anderer Fokussierung obige Tabelle nicht gilt:
nem akar kijönni „er WILL nicht rauskommen“
elmenj! „geh WEG!“ vissza add „gib es ZURÜCK!“ Verneinte Aussage: ne menj el! oder: el ne menj! „geh nicht weg!“
lement a lépcsőn „er ging die Stufen hinab (ist sie hinabgegangen) [he went down]“ ment le a lépcsőn „er ging [gerade] die Stufen hinab (war am Hinabgehen) [he was going down]“
ki-kijött a mókus „Das Einhörnchen kroch heraus“ (?)
beleszeretett Péterbe. „Sie verliebte sich in Peter“ (sinngemäß: 'hineinliebte sie in Peter). Pál ráugrott a székre „Paul sprang auf den Stuhl“ (sinngemäß: 'Paul hinaufsprang auf den Stuhl). a katonák rajtaütöttek az ellenségen „Der Soldat überfielen den Feind“ A gyerekek rárivalltak egymásra „die Kinder schrien sich gegenseitig an“ (wörtlich: ‚die Kinder anschrien aneinander‘) nekimentem az ajtónak „ich stieß an die Tür“ (sinngemäß: ‚anstieß ich an die Tür‘).
Die Präfixe alá-, bele-, hozzá-, közé-, mellé-, neki-, rá-, utána- müssen obendrein „gebeugt“, d. h. mit besitzanzeigenden Suffixe versehen werden; die gebeugten Formen kommen auch in EINEM Wort geschrieben vor:
ránézni valakire „jemanden ansehen“ ránéztem „ich sah ihn an“ (wörtlich: ‚aufIhn-sahIch‘) a tanár ránézett a tanulókra „der Lehrer sah die Schüler an“
rám néztél (rámnéztél) „du sahst mich an“ (wörtlich: ‚aufMich sahstDu‘) nem akarsz rám nézni? „willst du mich nicht ansehen?“ (wörtlich: ‚nicht willst aufMich sehen?‘) rád néztem (rádnéztem) „ich sah dich an“ (wörtlich: ‚aufDich sahIch‘) ránk néztem (ránk néztem) „ich sah uns an“ (wörtlich: ‚aufUns sahIch‘) rátok néztem (rátok néztem) „ich sah euch an“ (wörtlich: ‚aufEuch sahIch‘) rájuk néztem (rájuk néztem) „ich sah sie [them] an“ (wörtlich: ‚aufSie sahIch‘)
magamra néztem „ich sah mich an“ magára nézett „er sah sich an“
egymásra néztek „sie sahen einander an“
Be is tudunk talán legalább néhányat közülük csomagolni „Ein können wir vielleicht wenigstens einige davon packen“ (wörtlich: ‚ein- auch könnenWir vielleicht wenigstens einige vonIhnen packen‘). Bei normaler Betonung würde der Satz lauten: talán legalább néhányat be tudunk csomagolni (wörtlich: ‚vielleicht wenigstens einige ein- könnenWir packen‘). Im Prinzip kann das Präfix auch nach dem Verb stehen, aber dies scheint eher der älteren Sprache oder der Dichtung anzugehören: nem jön a te öcséd ma vissza „dein Bruder wird heute nicht zurückkommen“[107] nem sokára jön az vissza „es kommt in nicht allzu ferner Zukunft zurück“ (wörtlich: ‚nicht nachLangerZeit kommt es zurück‘).
Bestimmte und unbestimmte FormenFolgende Tabelle zeigt, in welchen Fällen die (un)bestimmten Formen transitiver Verben angewendet werden:
Die bestimmte Form wird natürlich auch gebraucht, wenn der bestimmte Artikel a(z) in Zusammenhang mit einem besitzanzeigenden Suffix weggelassen wird: megint elrontád legszebb percemet „Wieder einmal hast du meinen schönsten Moment verdorben". (wörtlich: ‚wieder zerstörtest? besten Moment‘; Imre Madách[109]) Bei einem Infinitiv steht die unbestimmte Form: nem tudok írni „ich kann nicht schreiben“ (wörtlich: ‚nicht weißIch schreiben‘) szeret dolgozni „er liebt es, zu arbeiten“ (wörtlich: ‚liebt arbeiten‘) [110] Aber mit einem Objekt beim Infinitiv: nem tudom megírni „ich kann es nicht schreiben“. le tudom írni ezt a szót „ich kann dieses Wort schreiben“ (wörtlich: ‚hinab weißIchEs schreiben dieses das Wort‘). Verwendung von Infinitiv, Verbalsubstantiv und PartizipienDer Infinitiv wird in vielen Fällen wie im Deutschen verwendet: Elmegy az ellenséggel találkozni. „Er geht dem Feind entgegen“ (wörtlich: ‚weggehtEr dem FeindMit [zu] treffenSich‘). megpróbálok segíteni „ich probiere [zu] helfen“ In Ausdrücken mit 'um zu' wird er allerdings meist durch den Konjunktiv umschrieben: Elment, hogy megnézze, hol vannak a vendégek „Er ging weg, um zu schauen, wo die Gäste blieben.“ (wörtlich: ‚Wegging, dass [er] schaue, wo sind die Gäste.‘) Amikor kértem, hogy ne dohányozzon, azonnal abbahagyta „als ich ihn bat, nicht zu rauchen, hörte er sofort auf“ (wörtlich: ‚als ichIhnBat, dass nicht erRauche, sofort abließ‘) Andererseits kann er auch da verwendet werden, wo es im Deutschen (jedoch im Englischen) nicht möglich ist: Nem tudtunk, mit mondani egymásnak. „Wir hatten uns (=einander) nichts zu sagen“ (wörtlich: ‚nicht wusstenWir, was sprechen miteinander‘). Ein ACI kommt auch vor: a rostélydróton keresztül pillantva láttam őt jönni. „Als ich durch das Drahtgitter blickte, sah ich ihn kommen“ (wörtlich: ‚das Drahtgitter hindurch blickend sahIch ihn kommen‘) In der Dichtung: hallottam a madarakat énekelni „ich hörte die Vögel singen“[111] Sonst eher: Hallottam a madarak énekét (sinngemäß: ‚hörteIch der Vögel ihrenGesang‘). In älterer oder literarischer Sprache kann lehet „man kann“ [112] auch weggelassen werden, so dass ein bloßer Infinitiv des Vollverbs übrig bleibt: innen már látni a falut „man kann von hier aus schon das Dorf sehen“ (wörtlich: ‚vonHier schon sehen das Dorf‘).
a gyerek nevetése messzire hallatszott „das Lachen des Kindes war weithin zu hören“ (wörtlich: ‚das Kind seinLachen aufsFerne klang‘). az úszás egeszséges „Schwimmen ist gesund“ (wörtlich: ‚das Schwimmen gesund‘). Biztosan sokatoknak okoz gondot a levél megírása. „Ich bin sicher, dass viele von Ihnen Schwierigkeiten haben, einen Brief zu schreiben.“ (wörtlich: ‚sicherlich Vielen verursacht Problem[e] das Brief seinSchreiben‘) Hier sieht man auch, wie der deutsche Infinitiv durch ein Verbalsubstantiv wiedergegeben werden kann: statt 'einen Brief zu schreiben [haben viele Schwierigkeiten]' heißt es im Ungarischen: 'das Schreiben eines Briefes [verursacht Probleme]'. Ebenso wird „ich hörte die Vögel singen“ heute eher durch „ich hörte den Gesang der Vögel“ wiedergegeben. Es sind oft auch mehrere Formulierungen möglich: Örülök az érkezésednek. - Örülök, hogy eljöttél. „Ich freue mich über dein Kommen. - Ich freue mich, dass du kommst.“ Das Verbalsubstantiv lévén wird besonders als Adverb des Grundes benutzt:[113] a személy ébren lévén hallotta a beszélgetést „die Person war wach und hörte das Gespräch“ (wörtlich: ‚die Person wach seiend hörte das Gespräch‘) In manchen Fällen kann es geradezu als Konjunktion mit „da/weil“ übersetzt werden: altertümlich: nem lévén kenyere „da er kein Brot hat“ (wörtlich: ‚nicht seiend seinBrot‘). heute üblich: mivel/minthogy nincs kenyere (wörtlich: ‚da nichtIst seinBrot‘). umstritten: lévén, hogy nincs kenyere (wörtlich: ‚seiend, dass nichtIst seinBrot‘). Mehr zum Verbalsubstantiv mit einem Nomen als Subjekt oder Objekt im Abschnitt 'Besitzkonstruktionen' weiter unten.
Partizipien können ein Objekt oder Adverb bei sich haben: istenfélő „gottesfürchtig“ (wörtlich: ‚gottfürchtend‘) a hegymozgató hit „der Berge versetzende Glaube“ napbarnított „braungebrannt“ (wörtlich: ‚sonnengebräunt‘) Annának írt levél „ein an Anna geschrieber Brief“ (Anna steht im Dativ, also quasi ‚der Anna geschriebener Brief‘) a kézzel írt szöveg „der handgeschriebene Text“ (wörtlich: ‚der mitHand geschriebene Text‘) a délben feladott csomag „das mittags abgesandte Paket“ Verwendung des AdverbialpartizipsDas Adverbialpartizip auf -va steht es selbständig und kann mit dem deutschen Partizip Präsens umschrieben werden:[114][115] nevetve mentem be az iskolába „ich ging lachend zur Schule“ (wörtlich: ‚lachend gingIch hinein die SchuleIn‘). mosolyogva mentem el „lächelnd ging [er] weg“. jobb ülve enni „es ist besser im Sitzen zu essen“ (wörtlich: ‚besser sitzend essen‘). Annát pálmafa tövében fekve találom. „Ich finde Anna am Fuß einer Palme liegen(d)“ (wörtlich: ‚Anna Palmbaum FußSeinIn liegend findeIchSie‘). Zusammen mit dem Verb lenni „sein/werden“ wird das Zustandspassiv umschrieben: az ajtó nyitva van van „die Tür ist offen (geöffnet)“ (nyit „er öffnet“) meg van már csinálva „es ist schon gemacht“ az ablak zárva volt „das Fenster war geschlossen“ nem jól lesz írva „es wird nicht gut geschrieben sein (lesz als Futur von lenni). Auch das Perfekt lett „wurde“ kommt vor: meg lett írva „es wurde geschrieben / ist geschrieben worden / war geschrieben worden“ fel van már ez írva? „ist es schon aufgeschrieben?“ (wörtlich: ‚auf ist schon dies geschrieben?‘). In anderen Zeitformen: zárva lenne, zárva legyen, zárva lett volna „wäre geschlossen, soll zu sein, hätte geschlossen sein sollen“ Das alte Gerundium auf -ván stand für einen ganzen Nebensatz (ähnlich einer englischen ing-Konstruktion): Ezeket írom néked, remélvén, hogy nem sokára hozzád megyek (1. Tim 3,14)[116] „Diese [Dinge] schreibe ich dir, und hoffe / indem ich hoffe, dass ich bald zu dir komme“ (wörtlich: ‚diese schreibeIch dir, hoffend, dass nicht vielSpäter zuDir gehe‘). In altertümlicher Sprache: Gondolván, hogy nem leszel oda haza, nem küldöttem hozzád[117] „Da ich dachte, du wärest nicht zuhause, habe ich es dir geschickt“ (wörtlich: ‚denkend, dass nicht wirst dort heim, nicht schickteEs zuDir‘). Heutzutage könnte man letzteren Satz wie folgt ausdrücken, indem das Gerundium gondolván durch einen Nebensatz mit „weil“ umschrieben wird: Mivel azt hittem, nem vagy otthon, nem küldtem el neked. (wörtlich: ‚Da jenes glaubteIch, nicht bistDu zuhause, nicht sandteEs ab dir.‘) Und „indem ich hoffe“ kann man durch das Adverbialpartizip remélve ausdrücken, denn die Form des Gerundiums auf -ván ist heute nur eine Variante des Adverbialpartizips auf -va. In einer neueren Übersetzung lautet ersterer Satz also: Ezeket írom neked, remélve, hogy elmegyek hozzád hamarosan[118] (hamarosan „demnächst“ steht hier anstelle von nem sokára „in nicht allzu ferner Zeit“) NegationDie einfache Verneinung eines Satzes wird mit dem Wort nem gebildet; mit den Verbformen van/vannak verschmilzt es zu nincs/nincsenek. Da ein Subjekt von der Verbform angezeigt werden kann und ein Subjektpronomen also nicht gesetzt zu werden braucht, bildet die Negation oft den Satzanfang: Nem látom „Ich sehe es nicht“, nem vettem meg „ich habe es nicht gekauft“. Nincs itt „Er/sie/es ist nicht hier“, nincsenek kenyerek „es gibt keine Brote“. nincs sok esze „er hat nicht viel Verstand“ (wörtlich: ‚esGibtNicht viel SeinVerstand‘). Bei Verwendung von Negativpronomen ('niemand, nichts, nirgends …') muss nem/nincs stehenbleiben, es wird also quasi doppelt verneint: Nem látok semmit „Ich sehe nichts“ (wörtlich: ‚nicht seheIch nichts‘). Nem fél semmitől „Er fürchtet sich vor nichts“ (wörtlich: ‚nicht fürchteIch vonNichts‘). Nincs itt senki „Niemand ist da“ (wörtlich: ‚nichtIst hier niemand‘). a kenyér nincs sehol. „Brot ist nirgends zu finden“ (wörtlich: ‚das Brot istNicht nirgendwo‘). nem megy sehová "ich gehe nirgendwohin" Statt den mit 'n' anlautenden Formen gibt es auch sem, se, sincs(enek), die die Grundbedeutung „auch nicht“ haben; dabei ändert sich die Satzstellung: (Neked) nincs időd? „Hast du keine Zeit?“ (Neked) sincs időd? „Hast du auch keine Zeit?“[119] ha te nem mész, én sem megyek "wenn du nicht geht, gehe ich auch nicht" ma ne gyere, és holnap se gyere "komm weder heute, noch morgen!" (wörtlich: ‚heute nicht komm, und morgen auchNIcht komm‘). Daniel nincs ott, Ági sincs "Daniel ist nicht hier, Agi auch nicht" nincs házam, sincs autóm "ich habe weder Haus noch Auto (kein Haus und auch kein Auto)" Diese mit 's' anlautenden Formen können aber auch verstärkende Bedeutung haben; Übersetzungen sind nur annähernd möglich:[120] Nincs semmim -> Semmim nincs „Ich habe nichts -> Ich habe gar nichts“ Nincs sehol a kulcsom -> Sehol sincs a kulcsom „Mein Schüssel ist (überhaupt) nirgendwo“ senkit sem látok „ich sehe (auch gar) nichts“ semmit sem vettem „Ich habe (gar) nichts gekauft.“ senki sem emlékszik rá „Keiner erinnert sich an ihn“ sehová se menj! „geh nirgendwohin!“ senki sincs itt „hier ist überhaupt niemand“ Statt sem kann auch mégsem "doch" zusammen mit einem Negativpronomen verwendet werden:[121] mégsem tettek semmit „doch sie taten nichts“.
ne hallgass rá! „hör ihm nicht zu!“ bár ne tettem volna! „ich wünschte, er hätte es nicht getan!“ gyorsabban futok, nehogy elkapjon „ich laufe schneller, damit er mich nicht fange“. Das Nomen im SatzGebrauch des ArtikelsDer bestimmte Artikel wird in folgenden Fällen verwendet, wo im Deutschen gar kein Artikel steht:
Wenn aber „einige“ gemeint ist, steht kein Artikel:
Wenn von bestimmten Monaten oder Wochentagen die Rede ist, steht kein Artikel:
Besonders in der Literatur wird auch in folgenden Fällen überhaupt kein Artikel gebraucht:
Verwendung der FälleDer Dativ bezeichnet auch den Dativus iudicantis und ethicus: Sokkal jobb neked, ha a saját szíved győz meg téged. "Es ist viel besser für dich, wenn dein eigenes Herz dich überzeugt."[122] ez túl veszélyes nekem. "das ist mir zu gefährlich." ez nem nekem való "das ist nichts für mich" ne okozz nekem gondot! "mach mir keinen Ärger! (wörtlich: ‚nicht! verursache mir Schwierigkeit‘). Der Instrumental drückt Mittel, Begleitung und abstraktere Zusammenhänge aus und entspricht weitgehend dem deutschen 'mit'; außerdem wird er mit dem Komparativ verwendet als Angabe, 'um wie viel' etwas vom anderen abweicht: Busszal jött „Er kam mit dem Bus.“ Anyával mentem vásárolni „Mit meiner Mutter ging ich einkaufen.“ Zenével szórakoztatta a vendégeket „Mit Musik unterhielt er die Gäste.“ In übertragenem Sinn: Mi legyen a házzal? „Was sollen wir mit dem Haus tun?“ Nem sokkal jobban sikerült a következő. "Der nächste war nicht viel (= um vieles) besser" (wörtlich: ‚durchVieles besser‘). Der Translativ drückt den Endzustand eines Werdens oder einer Verwandlung aus: Lót felesége sóvá változott „Lots Frau wurde zu Salz / verwandelte sich in Salz.“ János fiává fogadta Pétert „Hans nahm Peter zum Sohn / adoptierte ihn.“ Az idő hűvössé vált. „Das Wetter wurde kalt.“ (sinngemäß: 'wurde zu etwas kaltem'). Der Terminalis steht für „bis“ oder „eine gewisse Zeit lang“: Az állomásig busszal mentünk „Bis zur Haltestelle fuhren wir mit dem Bus“ (wörtlich: ‚die HaltestelleBis BusMit gingenWir‘). onnan hazáig „von dort bis nach Hause“ Ötig dolgozom „Ich arbeite bis 5 [Uhr]“. egy óra hossáig „eine Stunde lang“ (sinngemäß: 'eine Stunde über ihre Länge [hossz] hinweg'). A levél olyan hosszú volt, hogy tíz percig olvastam. „Der Brief war so lang, dass ich 10 Minuten daran las.“ (wörtlich: ‚Der Brief so lang war, dass zehn MinutenLang lasIchIhn‘). Der Essiv-Formal steht für „als“ oder „wie“: turistaként „als Turist“ Jelölés olvasottként sinngemäß: „Kennzeichnung als gelesen“ futótűzként „wie ein Lauffeuer“ Die Fälle zur Bezeichnung der Oberfläche (Superessiv, Sublativ, Delativ) werden im Ungarischen in mancher Hinsicht anders als im Deutschen verwendet. Sie stehen beispielsweise bei vielen Ortsangaben, wo andere Sprachen 'in' oder 'zu' benutzen:
Magyarországon, Vácon „in Ungarn, in Vác“ (wörtlich: ‚aufUngarn, aufVác‘).
Die übrigen Oberflächen-Fälle werden analog verwendet: Sublativ: Magyarországra, Budapestre, a buszra, a partra „nach Ungarn, nach Budapest, in den Bus, ans Ufer“ (sinngemäß: 'auf Ungarn hinauf' …). „Am Ende“ wird manchmal végen, manchmal végre übersetzt. Delativ: Magyarországról, Szegedről, tengerpartról „aus Ungarn, aus Szeged, vom Meeresufer her“ (sinngemäß: 'von Ungarn her(ab)' …). Außerdem wird der Delativ zur Angabe des Themas verwendet (deutsch „von, über“): Magáról beszél „er/sie spricht über sich selbst“ (wörtlich: ‚seinSelbstVon spricht‘; maga „er/sie selbst“).
Félnek a pókoktól „Sie haben Angst vor Spinnen“ (wörtlich: ‚fürchtenSie den SpinnenVon‘). Gondolsz rá? "Denkst du an ihn?" megérkezünk a városba "wir kommen in der Stadt an" (wörtlich: ‚wirAnkommen die StadtIn‘; man kommt also in DIE Stadt an!). Adverbiale Attribute bei einem SubstantivIm Deutschen kann man sagen: 'Peter sah den Wanderer mit dem Fernglas'. Dieser Satz lässt unbestimmt, ob Peter das Fernglas hatte und damit den Wanderer sah, oder ob Peter einen Wanderer sah, der seinerseits ein Fernglas dabeihatte. In ersterem Fall ist 'mit dem Fernglas' ein Ding für sich, in letzterem Fall ist es aber eine nähere Beschreibung des Wanderers. Dies wird noch deutlicher bei der Umkehrung: 'Der Wanderer sah Peter mit dem Fernglas' (ersterer Fall) ist etwas andere als 'Der Wanderer mit dem Fernglas sah Peter' (letzterer Fall). Ersterer Fall lautet im Ungarischen: A túrázó távcsövön keresztül látta Pétert. „Der Wanderer sah Peter mit dem Fernglas“. (sinngemäß: 'Der Wanderer sah Peter mittels Fernglas') Letzterer Fall kann auf die im Deutschen angewendete Konstruktion z. B. in Titeln zurückgreifen, sie ist gut verständlich wenn das eigentliche Substantiv unflektiert ist: interjú valakivel „Interview mit jemandem“, tiltakozás valami ellen „Protest gegen etwas“ (wörtlich: ‚Protest etwas gegen‘). Ansonsten erfordert sie jedoch ein besonderes Vorgehen, denn man kann hier nicht unbedingt das Substantiv 'Wanderer' und das Adverb (die Präpositionalphrase) 'mit dem Fernglas' in einen gemeinsamen Ausdruck aneinanderkleben. Es gibt nun drei Möglichkeiten:
A távcsöves túrázó meglátta Pétert. „Der Wanderer mit dem Fernglas sah Peter.“ (sozusagen: 'der fernglasige Wanderer sah Peter').
Péterrel való vita „Die Debatte mit Peter“ (wörtlich: ‚PeterMit seiende Debatte‘). az előttünk levő kilátás szép „Die Aussicht vor uns ist schön“ (wörtlich: ‚die vorUns seiende Sicht [ist] schön‘). a Mallorcában levő víz nem joízű „das Wasser auf Mallorca schmeckt nicht gut“ egy szintaxisról szóló könyv „Ein Buch über Syntax“ (wörtlich: ‚ein SyntaxVon sprechendes Buch‘).
a fák alatti fű vizes „das Gras unter dem Baum ist nass“ (wörtlich: ‚das Baum unter-ige Gras [ist] nass‘; „unter“ ist alatt). háború elleni küzdelem „Kampf gegen den Krieg“ (wörtlich: ‚Krieg gegen-iger Kampf‘; „gegen“ ist ellen). Das Partizip levő wird bei Ortsangaben verwendet (wo sich etwas befindet), való für Angaben des Woher und Wohin. Dabei können diese Partizipien sogar auch anstelle oder zusätzlich zum Verb „sein“ verwendet werden:[125] honnan való ez a képeslapok? „Woher sind diese Postkarten?“ (wörtlich: ‚woher seiende diese die Postkarten?‘). honnan való vagy? „Woher bist du?“. te közénk való vagy „Du gehört zu uns“ (wörtlich: ‚du zwischenUns seiend bist‘). Vergleiche:[126] a templomba való székek „Stühle, welche in die Kirche gehören ~ die Stühle für die Kirche“ a tengere való hajók „die aufs Meer bestimmten Schiffe“ a templomban levő székek „die in der Kirche stehenden Stühle = die Stühle in der Kirche“ a tengeren levő hajók „die Schiffe auf dem Meer“ Für Adverbien wird gewöhnlich való verwendet:[127] a későn való lefekvés „das späte Schlafengehen“ a korán való felkelés „das frühe Aufstehen“ Sonstige Fälle: az Annával való találkozásom óta boldogabb vagyok "seit dem Treffen mit Anna bin ich fröhlicher". (wörtlich: ‚dem AnnaMit seienden MeinTreffen seit glücklicher bin‘) a nehéz témáról való beszélgetés kimerítette őket „das Gespräch über das schwierige Thema erschöpfte sie“ (wörtlich: ‚das schwierige ThemaVon seiende Gespräch erschöpfte sie‘)
BesitzkonstruktionenDas Ungarische kennt keinen Genitiv. Eine Konstruktion wie das Auto des Lehrers / des Lehrers Auto ist also nicht formbar. Stattdessen bedient man sich stets der besitzanzeigenden Suffixe; man kann nun einfach sagen: a tanító autója „das Auto des Lehrers“ (wörtlich: ‚der Lehrer seinAuto‘) Die beiden Substantive in einer solchen Konstruktion müssen immer in dieser Reihenfolge stehen. Das erste von beiden Substantiven kann jedoch im Dativ (mit der Endung -nak/nek) stehen und entspricht dann ungefähr der deutschen Konstruktion „dem Lehrer sein Auto“; dabei muss das Besessene den bestimmten Artikel nehmen: a tanítónak autója „das Auto des Lehrers“ (wörtlich: ‚dem Lehrer das seinAuto‘)[129] In manchen Kontexten ist der Dativ beim Besitzer aber obligatorisch:
A kert mérete nagy, a házé még nagyobb.„Der Garten ist groß, das Haus nochgrößer.“ (sinngemäß: 'Dem Garten sein Maß ist groß, dem Haus seins noch größer') Der Ausdruck a házé ist also eine „Abkürzung“ für a ház mérete. Ez az ablak a házé. „Dieses Fenster gehört zum Haus.“ (sinngemäß: 'Dieses Fenster [ist] das des Hauses') Ez a macska Peteré. „Diese Katze ist Peters [Katze] / Die Katze gehört Peter.“ Az Istvané jobb. „Das von Stefan ist besser.“[132] In ähnlicher Weise steht das Wort kié für „wem gehört …?“: Kié ez a macska? „Wem ist diese Katze?“ kiéi ezek a könyvek? „wem gehören diese Bücher?“ (Die Form kiéi bezieht sich auf einen Plural, nämlich mehrere Bücher). Die Endung -ék kann darüber hinaus an Eigennamen angefügt werden: Éviék „Évi und ihre Freunde/Familie“ Bei Familiennamen: Horváthék „die Horváths“[133]
Van (önnek) gyereke? „Haben Sie Kinder (oder: ein Kind)?“ (wörtlich: ‚ist Ihnen IhrKind?‘) „Vannak (önnek) gyerekei?“ „Haben Sie Kinder?“ (wörtlich: ‚sind Ihnen IhreKinder?‘) (Neked) van egy kocsid. „Du hast ein Auto“ (wörtlich: ‚(dir) ist ein DeinAuto‘) (Nekem) van kedvem magyarul tanulni „Ich habe Lust, Ungarisch zu lernen“ (wörtlich: ‚mir ist MeineLust ungarisch lernen‘) Veraltete Anrede: Vannak az úrak gyermekei?[134] „Hat der Herr Kinder?“ (wörtlich: ‚sind dem Herrn SeineKinder?‘) Zu beachten ist, dass auch Pronomen mit besitzanzeigenden Endungen versehen werden müssen: Egyedül vagyunk, és nincs senkink. „Wir sind allein und haben niemanden“ (wörtlich: ‚allein sindWir, und istNicht unserNiemand‘).[135] Nem félek semmitől. „Ich fürchte mich vor nichts“ (wörtlich: ‚nicht fürchteIch vonNichts‘) Neked mindened volt az a leány „Jenes Mädchen war alles für dich (= war dein Alles)“ (wörtlich: ‚dir deinAlles war jenes das Mädchen‘)[136] Auch Verbalsubstantive können auf diese Weise „besessen“ werden: Subjektiv: a gyermek nevetése „das Lachen des Kindes“ Objektiv: a levél megírása „das Schreiben des Briefes“ Beispiele: Biztosan sokatoknak okoz gondot a levél megírása. „Ich bin sicher, dass viele von Ihnen Schwierigkeiten haben, einen Brief zu schreiben.“ (wörtlich: ‚sicherlich Vielen verursacht Problem[e] das Brief seinSchreiben‘) A betegek gondozása a Tóra legfontosabb parancsolatai közé tartozik.[137] „Die Pflege von Kranken ist eines der wichtigsten Gebote in der Tora.“ a betegek gondozása, wörtlich: ‚die Kranken IhrePflege‘. Zu beachten ist, dass das Verbalsubstantiv die Singularendung -a (nicht die Pluralendung -uk) trägt, was viel seltener ist. Dieser Satz zeigt auch, wie der deutsche Ausdruck „eines der wichtigsten Gebote der Tora“ ganz anders wiedergegeben wird als im Deutschen: legfontosabb parancsolatak „die wichtigsten Gebote“ legfontosabb parancsolatai „seine/ihre wichtigsten Gebote“ a Tora legfontosabb parancsolatai „die wichtigsten Gebote der Tora“ a Tora legfontosabb parancsolatai közé „zwischen [among] den wichtigsten Geboten der Tora“ a Tora legfontosabb parancsolatai közé tartozik „gehört zu den wichtigsten Geboten der Tora“ Eine andere Möglichkeit zeigt folgender Satz: Minden lehetséges világ legjobbja. „Die beste der möglichen Welten“ (Leibnitz) lehetséges világ „mögliche Welt“ (lehet „kann sein“ ist der Potentialis von lenni) Minden lehetséges világ „jede mögliche Welt, alle möglichen Welten“ Minden lehetséges világ leboggja, wörtlich: ‚aller möglichen Welten ihreBeste‘.
sok víz, kevés bor, több kenyér, elég sajt "viel Wasser, wenig Wein, mehr Brot, genug Käse". Hingegen muss der Besitz im Ungarischen genauer angegeben werden als im Deutschen: megmosta a kezét "er wusch sich die Hände" (wörtlich: ‚wusch die seineHand‘). Wenn also "die Hand" eigentlich "seine Hand" bedeutet, muss das im Ungarischen auch so gesagt werden. Vergleiche, mint und képestDer einfache Vergleich wird durch mint „wie“ ausgedrückt, sowohl bei Gleichheit („wie“) als auch im Komparativ („als“, englisch 'than'); zu beachten ist, dass mint in diesen Bedeutungen ein Komma vorausgeht. In letzterer Bedeutung kann mint durch den Adessiv ersetzt werden (das Komma entfällt):
Im Superlativ heißt es aber: a leggyorsabb mind közül „der schnellste von allen“ (sinngemäß: 'der schnellste aus allen'). Weitere Anwendungen von mint werden ebenfalls mit „wie“, „als“ (englisch 'as') übersetzt:
Eine Ungleichheit kann auch durch képest mit Allativ (-hoz) ausgedrückt werden:
Verwendung von magaDas Wort maga „selbst“ hat viele Verwendungsmöglichkeiten:
Zu einer einzelnen Person: Maga német? „Sind Sie Deutsche(r)?“ (wörtlich: ‚selbst deutsch?‘), zu mehreren Personen: Maguk nétemetek? „Sind Sie Deutsche?“.
Kizártad magad(at) „Du hast dich ausgesperrt“, kizárta magát „er hat sich ausgesperrt.“ Segítettünk magunkon „Wir halfen uns selber“ (wörtlich: ‚auf uns selbst‘), maga mellé tete a kulcsodat „er legte den Schlüssel neben sich“ (wörtlich: ‚sich neben tat den Schlüssel‘). magunk között „unter uns [among us]“ Veszel magadnak új autót? „Kaufst [du] dir [ein] neues Auto?“ (magadnak ist magad „du selbst“ plus -nak Dativ), Magáról beszél „Er/sie spricht über sich“ (magáról ist maga + -ról Delativ; das 'a' am Ende von maga muss gesetzmäßig lang werden).
a magam házaban lakom „Ich lebe in meinem eigenen Haus“ (wörtlich: ‚das meinSelbst HausIn lebe‘), wohingegen „Ich lebe in meinem Haus“ durch A házamban lakom ausgedrückt würde, also ház das Suffix -am „mein“ trüge.
Maga lakik? „Wohnt er alleine?“ (könnte theoretisch auch bedeuten: 'wohnt er selbst?'). magam vagyok „ich bin alleine“. SatzmelodieDie Satzmelodie des Ungarischen weicht in einiger Hinsicht von der deutschen ab. Besonders hervorzuheben ist die Melodie bei Entscheidungsfragen, die im Ungarischen nicht durch die Wortstellung von Aussagen unterschieden werden können. Hier findet man ein allmähliches Ansteigen der Stimme über mehrere Silben bis zur vorletzten Silbe des Satzes (auch wenn sich diese mitten in einem längeren Wort befindet), die den höchsten Ton trägt, und auf der letzten Silbe folgt ein starkes Abfallen: Sokan élnek Budapesten? „Leben viele Leute in Budapest?“ (sinngemäß: 'viele leben inBudapest?'). Die Stimme steigt von sokan bis zur Silbe pes kontinuierlich an, und die Silbe ten ist so tief wie am Satzanfang. Nach der Negation nem/sem folgt in allen Satztypen ein Abfallen der Stimme: Attól a kutyától nem kell félni „Vor jenem Hund braucht man keine Angst haben“ (sinngemäß: 'vor jenem Hund nicht nötig angsthaben'). Auf dem Wort kell geht die Stimme nach unten und bleibt so tief bis zum Satzende. Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
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