UmweltdatenUmweltdaten (auch Umweltinformationen) sind Daten über den Zustand und die Entwicklung der Umwelt und können empirisch durch Messung erhoben werden. AllgemeinesUmweltdaten gehören zu den Open Data, also jedermann zugänglichen Daten, zu denen auch bestimmte Politik- und Verwaltungsdaten (Open Government Data), Forschungsdaten (Open Science Data), Finanzkennzahlen und Geodaten zählen.[1] Wie alle Daten (analoge oder digitale Daten) dienen sie als Grundlage für Entscheidungen und Statistiken. Selbst unter Experten herrscht keine Einigkeit, was unter dem Begriff Umweltdaten zu verstehen ist.[2] Jedenfalls ist Umwelt ein räumlicher Begriff, so dass Umweltdaten raumbezogen sein müssen. Alle übrigen Daten können umweltrelevante Daten genannt werden. Umweltdaten müssen „ … direkt mit der (natürlichen) Umwelt in Zusammenhang stehen …“[3] ArtenUmweltdaten werden in drei Kategorien eingeteilt:[4]
Einige Umweltdaten sind stark ortsabhängig (Mikrodaten wie Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Sonnenscheindauer), andere Daten gelten für größere Regionen (Makrodaten wie seismografische Daten, Wasserstand, Windstärke). Ein Umweltdatenkatalog kann unterscheiden zwischen[6]
Aus diesen Quellen können Umweltdaten abgeleitet werden. RechtsgrundlagenDas auf der Richtlinie 90/313/EWG vom 7. Juni 1990 über den freien Zugang zu Informationen über die Umwelt beruhende Umweltinformationsgesetz (UIG) sichert dem EU-Bürger den freien Zugang zu Informationen über die Umwelt und verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten zur Umweltberichterstattung.[7] Nach § 2 Abs. 3 UIG sind Umweltinformationen – unabhängig von der Art ihrer Speicherung ÷ alle Daten über
Der Anspruch auf freien Zugang zu diesen Umweltdaten ist in § 3 UIG kodifiziert. BetriebswirtschaftslehreIn der Betriebswirtschaftslehre, insbesondere der Ökologieorientierten Betriebswirtschaftslehre, wird der Begriff „Umweltdaten“ zuweilen für externe Unternehmensdaten wie Marktpreise, Nachfrage oder Liefertermine verwendet.[8] Geeigneter erscheint hierfür der Begriff des Umweltzustands. Bei Strukturierungen für größere Organisationseinheiten ist eine immense Vielzahl von Umweltdaten entscheidungsrelevant (vor allem dann, wenn die organisatorischen Regelungen auf Dauer gelten sollen). Es ist dann grundsätzlich nicht möglich, die den repräsentativen Umweltzuständen entsprechenden Datenausprägungen in vollständiger Weise quantitativ darzustellen.[9] UmweltökonomieDie heterogene Herkunft der Umweltdaten macht ihre Messung komplex und kann mit Unsicherheiten (Messfehlern) behaftet sein; zudem führt ihre zeitliche Volatilität dazu, dass Messungen nicht wiederholbar sind.[10] Umweltdaten sollen dazu beitragen, die Nutzung der natürlichen Ressourcen so zu gestalten, dass die verbleibenden Umweltbelastungen minimiert und die natürlichen Ressourcen nachhaltig zur Verfügung stehen.[11] Umweltdaten mit Indikator-Funktion können für Frühwarnsysteme genutzt werden. Umweltdaten können durch Entscheidungsträger nicht beeinflusst werden (so genannte Datenparameter), können jedoch seinen Aktionsspielraum beeinträchtigen.[12] So können Versicherungsunternehmen etwa im Rahmen der Elementarversicherung ihre Prämienkalkulation anhand der Umweltdaten über Naturkatastrophen und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit in einer bestimmten Region aufbauen. Treten solche Ereignisse früher oder häufiger ein als kalkuliert, ist der Aktionsspielraum beeinträchtigt. Für Umweltdaten werden von der der Europäischen Umweltagentur einheitliche Bewertungskriterien vorgegeben[13], in betrieblichen Umweltinformationssystemen gespeichert und regelmäßig vom Umweltbundesamt in Umweltberichten veröffentlicht.[14] Die Bundesregierung hat nach § 11 UIG einen Umweltzustandsbericht im Abstand von nicht mehr als vier Jahren zu veröffentlichen. Quelle für die Umweltbelastung sind die Rückstände von Stoffen und Energie, die im Rahmen des Produktionsprozesses, beim Verbrauch und beim Abbau (Katabolismus) von Stoffen freigesetzt werden.[15] Der Treibhausgasausstoß in Deutschland (2019) zeigte, das Energie hierzu mit 31 % Anteil beitrug, gefolgt von Industrie (23 %), Verkehr (20 %) und Privathaushalten (11 %). Literatur/WeblinksEinzelnachweise
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