Ulrike Syha (* 26. Februar 1976 in Wiesbaden ) ist eine deutsche Dramatikerin und Übersetzerin .
Ulrike Syha bei der Verleihung des Robert Gernhardt Preises am 10. September 2014 (2. von rechts)
Leben
Ulrike Syha bestand 1995 ihr Abitur am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz und durchlief danach ein Jahrespraktikum am Staatstheater Darmstadt . Ab 1996 studierte sie Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig . Von 1999 bis 2002 war Syha als Regieassistentin am Schauspiel Leipzig engagiert, wo sie u. a. mit Wolfgang Engel , Konstanze Lauterbach , Matthias Brenner und Johanna Schall zusammenarbeitete. 2002 nahm sie an der Schreibwerkstatt des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg teil.
2006/2007 war Ulrike Syha Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, 2007/2008 Stipendiatin der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen , und 2008 erhielt sie ein dreimonatiges Aufenthaltsstipendium der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi .
Mit ihren Stücken „Privatleben“ (2009)[ 1] und „Nomaden“ (2003)[ 2] war sie zu den Mülheimer Dramatikertagen eingeladen.
Ulrike Syha arbeitet auch als Übersetzerin (englisch–deutsch) für den Rowohlt Theater Verlag . Dramentexte u. a. von Davide Enia , Wallace Shawn , Alan Ayckbourn , Jeff Baron, Ahlam, sowie von Martin Crimp wurden von ihr übertragen.[ 3]
Am 10. September 2014 wurde ihr der Robert-Gernhardt-Preis für ihr Romanprojekt Der Korridor in der Naxoshalle in Frankfurt am Main verliehen.
Syhas Dramentext Drift gewann den mit 10.000 Euro dotierten Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2018.[ 4] Das Theaterstück handelt von der notorischen Verweigerungshaltung gegenüber Veränderungen in einer norddeutschen Dorfgesellschaft.
2019 erhielt Ulrike Syha für ihr Stück „Der öffentliche Raum“ einen der Hamburger Literaturpreise.[ 5]
Von Januar 2020 bis Mitte Juni 2020 war sie Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg, Delmenhorst. Der dort im Rahmen des Programms „Fiction Meets Science“[ 6] entstandene Text zur Lebens- und Arbeitssituation von zeitgenössischen Wissenschaftlern sollte im November 2020 am Oldenburgischen Staatstheater uraufgeführt werden, musste bislang aber pandemiebedingt verschoben[ 7] werden.
Seit Sommer 2003 lebt Ulrike Syha als freie Bühnenautorin in Hamburg .
Bühnenwerke
Kunstrasen , Uraufführung im Schauspiel Leipzig am 28. September 2001
Autofahren in Deutschland , Uraufführung im Thalia Theater (Hamburg) am 1. Dezember 2002
Nomaden , Uraufführung im Landestheater Tübingen am 15. März 2003
Fremdenzimmer I-III
Teil I: Uraufführung im Rahmen des „Hotel-Projekts“ des Staatstheaters Kassel in Koproduktion mit dem Forum junge Dramaturgie am 1. Juni 2002
Teil II: Uraufführung im Theater Aachen im Rahmen der „Enervé-Monologe“ am 29. Juni 2003
Teil III: Uraufführung im Theaterdiscounter in Berlin am 21. Mai 2003
Da drängt was , Uraufführung im Theaterhaus Jena am 28. Oktober 2004
Fünf vor Null / Export , zusammen mit John von Düffel , Uraufführung im Theater der Altmark Stendal am 17. September 2005
Gewerbe , Uraufführung im Theater der Stadt Heidelberg am 27. November 2005
China Shipping , Uraufführung am Theater an der Gumpendorfer Straße in Wien am 14. April 2007
Der Passagier , Uraufführung im Staatstheater Stuttgart am 9. Februar 2007
Privatleben , Uraufführung im Theater Chemnitz am 4. Oktober 2008
Fracht (Nautisches Denken I-IV), Uraufführung am Theater Chemnitz 2010[ 8]
Herr Schuster kauft eine Straße, Uraufführung am Nationaltheater Mannheim 2010[ 9]
Radikale, Uraufführung am Theater Chemnitz 2012[ 10]
Mao und ich, Uraufführung am Nationaltheater Mannheim 2013[ 11]
Nora, Hedda und ihre Schwestern , Uraufführung am Badischen Staatstheater Karlsruhe am 6. Oktober 2018[ 12]
Drift , Uraufführung im Theater der Stadt Heidelberg am 26. April 2019
Der öffentliche Raum, Uraufführung am Theater Drachengasse, Wien, März 2020[ 13]
Das Institut, Uraufführung ursprünglich geplant für November 2020 am Oldenburgischen Staatstheater (UA pandemiebedingt verschoben), Uraufführung am 16. Mai 2022 am Theater Drachengasse, Wien (Regie: Sandra Schüddekopf)[ 14] [ 15]
Hörspiele
Auszeichnungen
Weblinks
Belege
↑ Übersicht Ulrike Syha. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ Nomaden. 18. Juli 2014, abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ Profil Ulrike Syha , Kurzbiografie beim Rowohlt Theater Verlag, abgerufen am 27. April 2019.
↑ Preise beim 35. Heidelberger Stückemarkt vergeben: Ulrike Syhas Abdriften der Provinz , nachtkritik.de vom 29. April 2018, abgerufen am 27. April 2019.
↑ Michael Wolf: Ulrike Syha erhält Hamburger Literaturpreis. Abgerufen am 15. Februar 2021 (deutsch).
↑ Hanse-Wissenschaftskolleg - Institute for Advanced Study: Fellows. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ Hanse-Wissenschaftskolleg - Institute for Advanced Study: Fellows. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ rowohlt-Theaterverlag :: Fracht (Nautisches Denken I- IV). Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ rowohlt-Theaterverlag :: Herr Schuster kauft eine Straße. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ rowohlt-Theaterverlag :: Radikale. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ rowohlt-Theaterverlag :: Mao und ich. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ Elisabeth Maier: „Auswege aus dem Ehekäfig“ Karlsruhes neue Schauspieldirektorin Anna Bergmann inszeniert Henrik Ibsen in einer Bearbeitung von Ulrike Syha , Rezension auf nachtkritik.de vom 6. Oktober 2018, abgerufen am 27. April 2019.
↑ rowohlt-Theaterverlag :: Der öffentliche Raum. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ rowohlt-Theaterverlag :: Das Institut. Abgerufen am 19. Mai 2022 .
↑ Das Institut. In: drachengasse.at. Abgerufen am 19. Mai 2022 .
↑ Ulrike Syha. In: Literarisches Colloquium Berlin. Abgerufen am 15. Februar 2021 .
↑ Robert-Gernhardt-Preis an Ulrike Syha und Kurt Drawert , Der Standard vom 24. Juni 2014, abgerufen am 8. Juli 2014.
↑ KulturPort De Kultur-Magazin Hamburg: Hamburger Literaturpreise: Saša Stanišićs „Herkunft“ ist Hamburger „Buch des Jahres“ 2019. 19. November 2019, abgerufen am 15. Februar 2021 (deutsch).
↑ Hamburger Literaturpreise gehen an zwölf Autorinnen, Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer. In: Pressemitteilung der Behörde für Kultur und Medien . 10. November 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023 .