Ulrich Bonnell PhillipsUlrich Bonnell Phillips (* 4. November 1877 in LaGrange, Georgia; † 21. Januar 1934) war ein US-amerikanischer Historiker. Er galt als führender Historiker des US-amerikanischen Südens und der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. LebenSein Vater war ein Kaufmann mit Nordstaaten-Hintergrund, seine Mutter kam aus einer Südstaaten-Plantagenbesitzerfamilie. Phillips ging in New Orleans zur Schule und studierte Geschichte an der University of Georgia mit dem Bachelor-Abschluss 1897 und dem Master-Abschluss 1899. Dabei studierte er auch ein Sommersemester 1898 an der University of Chicago bei Frederick Jackson Turner. 1902 wurde er an der Columbia University bei William Archibald Dunning promoviert, der eine Schule von Historikern der Reconstruction-Ära leitete. Seine Dissertation Georgia and State Rights erhielt den Justin Winsor Preis und wurde von der American Historical Association veröffentlicht. Von 1902 bis 1908 lehrte er an der University of Wisconsin–Madison. Nachdem er im Herbst 1907 Gastprofessor an der Tulane University gewesen war, wurde er dort 1908 Professor. 1911 wechselte er an die University of Michigan. 1929 wurde er Professor an der Yale University. Er beabsichtigte noch Bücher über den Bürgerkrieg und seine Vorgeschichte sowie den modernen Süden der USA zu schreiben, starb aber 1934 an Kehlkopfkrebs. In seinen frühen Arbeiten vertrat er die These, dass Sklavenarbeit im Süden unrentabel war und insgesamt der Wirtschaft in den Südstaaten schädlich, da der Süden deswegen in der Industriellen Revolution hinterherhinkte. Er wertete systematisch Südstaaten-Quellen wie die Buchführung von Plantagen aus. Bekannt ist er insbesondere für seine Werke American Negro Slavery (1918) und Life and Labor in the Old South (1929), in denen er die Sklavenwirtschaft in den Südstaaten analysierte und mit der in der Karibik verglich. Ihm ist aber auch eine konservative, tendenziell rassistische Interpretation der Sklaverei vorgeworfen worden, da er sie nicht als brutales Ausbeutungssystem sah, sondern als gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis von Sklave und Besitzer, das reziproke Verhaltens-Kodizes konventioneller Moral zur Folge gehabt habe. Aufgrund seines Buchs von 1929 wurde er 1929/30 Fellow der Albert Kahn Foundation. Er war seit 1911 mit Lucie Mayo-Smith verheiratet und hatte drei Kinder. Schriften
Literatur
Weblinks
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