Die US-amerikanische Dreiband-Meisterschaft (offiziell: USBA National 3-Cushion Championships) ist eine nationale Turnierserie in der KarambolagedisziplinDreiband und wird seit 1968 jährlich ausgerichtet. Bis 1988 wurde sie von der „Billiard Federation of the USA“ (BFUSA) ausgerichtet, seit der Fusionierung mit der „American Billiards Association“ (ABA) zur United States Billiard Association (USBA) 1988 übernimmt diese die Aufgabe. Als Co-Veranstalter fungiert immer der jeweilige Billard-Staatsverband. Der Jahressieger ist automatisch zur Teilnahme an der Panamerikameisterschaft qualifiziert.
Während sich in Europa und Südamerika schon in den 1920er-Jahren der Billard-Amateursport organisierte, setzten die USA weiterhin auf die schon seit den 1880er-Jahren stattfindenden National- und Weltmeisterschaften der Profispieler, wie Willie Hoppe, Jacob Schaefer senior, Welker Cochran, Edward Lee, Jacob Schaefer junior etc. Seit Mitte der 1950er-Jahre war jedoch die Profiszene aufgrund von Überalterung fast ausgestorben, Nachwuchsspieler fehlten und die meisten Spieler waren eher am einfacheren Poolbillard interessiert, als am schwierigen Dreibandspiel.[1] In einem Interview der Los Angeles Times anlässlich des 1996er-Turniers sagte der Spieler Mike Lombardo senior über die US-Karambolageszene:
“While European experts share their billiards skills with other players, Americans clasp them close to the vest. That’s why I believe the sport is dying out in this country, because so many of the great players died and took those secrets to their graves.”
„Während europäische Experten ihre Billardkunst mit anderen Spielern teilen, sind die Amerikaner zugeknöpft. Deshalb glaube ich, dass der Sport in diesem Land aussterben wird, weil so viele der großen Spieler starben und ihre Geheimnisse mit ins Grab nahmen.“
So kam es, dass sich erst relativ spät, 1966 die Idee zu einer Amateurmeisterschaft entwickelte die dann erstmals 1968 ausgetragen wurde.[2]
In den Anfangsjahren dominierte Allen Gilbert die US-amerikanische Dreibandszene, gefolgt von Frank Torres und George Ashby. 1990 begann eine 12-jährige Siegesserie des aus Südkorea stammenden US-Spielers Sang Chun Lee, die erst Anfang der 2000er-Jahre von dem aus Uruguay stammenden Pedro Piedrabuena abgelöst wurde.
Turnierrekorde
Die Angaben der USBA über den Generaldurchschnitt (GD) beziehen sich nur auf die Medaillenplätze, nicht auf das gesamte Teilnehmerfeld. Nicht alle Werte sind erhalten geblieben. Harry Sims war 1983 der erste Spieler der die Marke von 1 im GD mit 1,054 durchbrach, Frank Torres hatte beim gleichen Turnier einen GD von genau 1,000, ebenso wie George Ashby. Die Werte der Höchstserie (HS) sind, bis auf 1973, erst ab 1980 regelmäßig protokolliert worden.[3]
Angegeben ist der Generaldurchschnitt (GD) des Spielers. Der 3. Platz wird ausgespielt. 1988 sind keine Angaben über den 3. Platz vorhanden. Die Angaben über die HS geben den Turnierrekord wieder.[3]
↑Keith Power: Playing Like An Amateur. ..And Proud Of It, Young Frank Torres Will Challenge The Top Shooters In The World, Men With All Kinds Of Wizardry Up Their Satin Sleeves. Vault, 25. März 1974, archiviert vom Original am 21. Oktober 2019; abgerufen am 20. Oktober 2019 (englisch).