Die Stadt liegt in der historischen Region Posen, etwa 14 Kilometer ostnordöstlich der Stadt Gnesen und westlich des Popielewoer Sees.
Geschichte
In der Frühzeit der Christianisierung wurde hier ein Kloster gestiftet, das erstmals 1145 urkundlich erwähnt wurde. Neben dem Kloster entstand ein Dorf, aus dem sich vor 1458 zu einem unbekannten Zeitpunkt die Stadt entwickelte.
Während des Polnischen Aufstands im Großherzogtum Posen 1848 entglitt Tremessen anfangs vollständig der Kontrolle durch die preußische Verwaltungsbehörde, und es herrschte weitgehend Anarchie. Am 12. April 1848 töteten polnische Insurgenten vier wehrlose jüdische Kaufleute und misshandelten andere Stadtbewohner oder warfen sie ins Gefängnis.[1][2]
Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Tremessen eine evangelische und zwei katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Progymnasium, eine Höhere Mädchenschule, ein Augustiner-Chorherrenstift, Getreidehandel, Pferde- und Viehmärkte, Malz-, Speiseöl-, Sirup- und Stärkefabrikation, eine Molkerei, eine Brauerei, eine Zementwarenfabrik und Holzsägewerke.
meist Katholiken, davon 723 Evangelische und 130 Juden[6]
1910
5601
am 1. Dezember, davon 1077 Einwohner mit deutscher Muttersprache (761 Evangelische, 181 Katholiken, 21 sonstige Christen, 114 Juden) und 4477 mit polnischer Muttersprache (sechs Evangelische, 4471 Katholiken)[7][8]
Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde Trzemeszno gehören die Stadt selbst und 21 Dörfer mit Schulzenämtern und weitere Ortschaften.[9]
Tremessen, Kreis Mogilno, Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Tremessen (meyersgaz.org).
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 460–462 (Google Books).
Adolph Sarg: Beiträge zur Geschichte der Stadt Trzemeszno und deren Umgebung. Beilage zum Programm des Progymnasiums zu Trzemeszno vom Jahr 1870.
↑ abcdeHeinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Hermann Fries, Leipzig 1864, S. 460–463 (Google Books).
↑Regensburger Zeitung, Nr. 112, 21. April 1848, S. 448, linke Spalte (Google Books).
↑ abcAlexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell.
Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 392–399, Ziffer 751 (Google Books)
↑ abMichael Rademacher: Provinz Posen – Landkreis Mogilno. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Tremessen, Lexikoneintrag in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19, Leipzig/Wien 1909, S. 689 (Zeno.org).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, S. 32–33, Ziffer 4 (Google Books).