Der Name bezog sich abgrenzend auf die konservativeÄra Kohl. Ähnliche Namen wie Trotz Allem waren aber auch schon in den 1980er Jahren in Witten in Gebrauch, als eine Initiative Trotzalledem aus dem Umfeld der Wittener Grünen eine Zeitschrift Trotz-Dem herausgab.[2]
Es gab u. a. Vorträge, Diskussionen, Filmabende, Partys, Konzerte, Kindervormittage und donnerstags regelmäßig günstiges vegetarisches Essen unter dem Namen Supp-Kultur. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Witten organisierte das Trotz AllemZeitzeugen-Veranstaltungen mit den Auschwitz-Überlebenden Henryk Mandelbaum und Stanisław Hantz.[3] In der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 2005 bewarf während einer Feier eine Gruppe Neonazis den Eingangsbereich, wobei auch zwei Besucher getroffen, aber nicht verletzt wurden.[4] In der Folge verlängerte der Vermieter den zum Jahresende 2005 auslaufenden Mietvertrag nicht.[5]
Ein neues Vereinslokal wurde Ende August 2006 in der Augustastraße 58 eröffnet.[6] Die Räume waren zuvor die Vereinsräume des portugiesischen Kulturvereins. Ein Wappen mit Elementen des Wappens und der Flagge Portugals ist immer noch an der Theke zu sehen. Nach einer Besichtigung von Feuerwehr, Bauordnungsamt und Ordnungsamt wurde das Trotz Allem im Oktober 2006 geschlossen.[7]SPD, Grüne und CDU sprachen sich für eine Wiedereröffnung des Trotz Allems aus.[8][9][10] Im Mai 2007 fanden eine Demonstration und ein Straßenfest für die Wiedereröffnung statt.[11][12]
Nach einem Umbau wurde das Trotz Allem im Juli 2010 wieder eröffnet.[13] Zur Eröffnung wurde auch ein Infoladen eingerichtet, der sich nur bis 2012 halten konnte. Im Dezember 2011 eröffnete die Vereinsbibliothek Gustav-Landauer-Bibliothek Witten.[14]
Ralph Klein: Das KZ-Außenlager in Witten-Annen. Geschichte, städtebauliche Nutzung und geschichtspolitischer Umgang seit 1945 (= Geschichte. Band125). Lit Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-643-13109-6, S.132 (Informationen beim Verlag (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) [abgerufen am 3. April 2017]).
↑Mirco Stodollick: Alles ohne Knete vom Staat. Alternativer Innenstadt-Treff „Trotz allem“ steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Mietvertrag für die Räume an der Herbeder Straße läuft aus. Von der Stadt erhofft sich Betreiberverein Hilfe, aber keine finanzielle. In: WAZ. 30. Dezember 2006 (Alles ohne Knete vom Staat im Bildarchiv – Internet Archive [abgerufen am 15. April 2022]).
↑Anna Ernst: Bibliothek als Zeichen für Gewaltlosigkeit. Im „Trotz allem“ eröffnete ein neuer Leseraum. Benannt ist er nach Gustav Landauer, einem Vertreter des kommunistischen Anarchismus. In: WAZ. 12. Dezember 2011 (Bibliothek als Zeichen für Gewaltlosigkeit im Bildarchiv – Internet Archive [abgerufen am 15. April 2022]).