Tren ligero de la Ciudad de México
Der Tren ligero de la Ciudad de México, bekannt auch als el Tren Ligero oder Xochimilco Light Rail, ist eine stadtbahnähnliche Eisenbahnlinie bzw. Light Rail im Süden von Mexiko-Stadt.
Die Linie verkehrt im Süden von Mexiko-Stadt und verbindet die U-Bahn-Station Tasqueña mit dem touristischen Stadtteil Xochimilco, welcher für seine schwimmenden Gärten und als UNESCO-Weltkulturerbe bekannt ist. Sie erschließt die Stadtbezirke Coyoacán, Tlalpan und Xochimilco mit 18 Haltestellen, wobei die Fahrzeit etwa 37 Minuten beträgt. Ausgehend von der Metro-Station Taqueña verkehrt die Linie – wie die Metro-Linie 2 nördlich davon – auf der Calzada de Tlalpan, wo sie in der Straßenmitte über eine eigene Gleistrasse verfügt. Die Stationen verfügen über zwei Seitenbahnsteigen oder einen Mittelbahnsteig, der Zugang erfolgt niveaufrei über Fußgängerbrücken. Die Strecke verfügt in dem Abschnitt über sehr wenige Straßenkreuzungen. Ab Huipulco biegt die Trasse von der Calzada de Tlalpan nach Osten ab und verändert sich im Charakter: Hier gibt es vermehrt Straßenkreuzungen und niveaugleiche Zugänge zu den Bahnsteigen. Auch verkehrt die Linie teilweise in Seitenlage oder abseits größerer Straßen, wenngleich weiterhin auf eigenem Gleiskörper. Sowohl in Taqueña als auch in Xochimilco endet die Linie stumpf, wobei die Endhaltestelle in Xochimilco in einer Stationshalle überdacht ausgeführt ist. Betrieben wird die Linie von der städtischen Servicio de Transportes Eléctricos (STE), welche auch das Oberleitungsbusnetz in Mexiko-Stadt betreibt. Die STE war auch für das ehemalige Straßenbahnnetz in Mexiko-Stadt zuständig. GeschichteDie Linie hat ihren Ursprung im Straßenbahnnetz von Mexiko-Stadt, welches in den 1960ern und 1970ern nach und nach stillgelegt wurde. Die ursprüngliche Straßenbahnlinie nach Xochimilco wurde 1910 in Betrieb genommen. Der Abschnitt zwischen der Avenida Tasqueña und dem Stadtzentrum wurde 1970 durch eine U-Bahn-Linie ersetzt. Die letzten übrig gebliebenen Straßenbahnlinien im Mai 1979 waren die Linien 53 und 54, welche von der U-Bahn-Station Tasqueña nach Tlalpan bzw. Xochimilco verkehrten. Zwischen Tasqueña and Huipulco verkehrten die Linien auf gemeinsamer Strecke. Ab Huipulco verzweigten sich die Linien, wobei die Linie nach Tlalpan nur etwa 2 km lang war. Der Abschnitt auf der gemeinsamen Strecke sowie die Linie nach Xochimilco waren vom übrigen Straßenverkehr getrennt auf eigenem Gleiskörper und gaben den Linien 53 und 54 eher den Charakter einer Stadtbahn. Unter anderem aufgrund des hohen Eigentrassenanteils wurde beschlossen, diese Linien zu modernen Stadtbahnlinien umzubauen. Im September 1984 wurden die Linien daher eingestellt, um auf einen Stadtbahnbetrieb umgebaut zu werden. Dazu wurden die herkömmlichen Straßenbahnhaltestellen durch Stationen mit Hochbahnsteigen und Zugängen ohne Gleisquerung, dafür mit Ticketkontrollen ausgestattet. Auch wurden die Gleise erneuert, die Trasse durch Zäune abgeschirmt, einige Kreuzungen mit dem Straßenverkehr eliminiert sowie die Oberleitung für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Gleichzeitig wurden die PCC-Straßenbahnwagen durch modernes, hochfluriges Rollmaterial ersetzt, wobei einige Teile wiederverwendet wurden.[1] Die Linie nach Xochimilco wurde in mehreren Abschnitten bis 1988 wiedereröffnet. Der 1,7 km lange Streckenast von Huipulco nach Tlalpan wurde anders erneuert, hier wurde die Trasse von eigenem Gleiskörper in die Mitte der Calle Ferrocarril (heute Renato Leduc) gelegt und um etwa 125 m gekürzt. Drei Stationen mit Hochbahnsteigen (inklusive dem neuen Endbahnhof Tlalpan) wurden errichtet. Mit 13. März 1990 wurde die Strecke nach Tlalpan wieder in Betrieb genommen, allerdings als Pendelverkehr mit einem Fahrzeug von Estadio Azteca, ohne direkte Anbindung zur U-Bahn in Tasqueña. Die Fahrgastzahlen waren niedrig und nur ein Jahr später im März 1991 wurde der Betrieb nach einem Unfall, welcher das üblicherweise dort eingesetzte Fahrzeug (Nr. 000) beschädigte, wieder eingestellt. Am 13. Dezember 1991 wurde der Betrieb wieder aufgenommen, da STE neue Fahrzeuge auf der Linie nach Xochimilco einsetzte. Am 6. Oktober 1992[1] wurde der Betrieb allerdings endgültig eingestellt. FuhrparkDer Fuhrpark der Strecke umfasst 24 hochflurige Stadtbahngelenktriebwagen, welche von Concarril und Bombardier/Siemens zwischen 1990 und 2014 gebaut wurden. Die zweiteiligen Triebwagen sind etwa 29 m lang, 2,65 m breit und verfügen über 50 Sitz- und 250 Stehplätze.[2] Zur Inbetriebnahme nach der Erneuerung kamen anfangs Stadtbahngelenktriebwagen gebaut von Moyada (Motores y Adaptaciones Automotrices, S.A.) zum Einsatz. Diese als TLM bezeichneten Züge sind Zweirichtungsfahrzeuge mit neuem Wagenkasten, welche unter Zuhilfenahme von Teilen der PCC-Straßenbahnwagen aus den 1940ern gebaut wurden.[3] Dabei wurden Drehgestelle und Teile der Antriebssysteme übernommen. Durch Führerstände an beiden Enden konnten die Wendeschleifen der Straßenbahn entfallen. Der Prototyp erhielt die Nummer 000, die weiteren 16 Fahrzeuge 001-016. Die Fahrzeuge stellten sich als unzuverlässig heraus, wahrscheinlich aufgrund der alten, wiederverwerteten Teile der PCC-Wagen[4]. Sechs Fahrzeuge wurden 1989–91 zwar überarbeitet, aber deren Zuverlässigkeit verbesserte sich nicht.[1] Ursprünglich war es geplant, etwa 20 PCC-Wagen für die neuen Linien neu aufzubauen. Die Fahrzeuge wurden während der Arbeiten durch das Erdbeben von Mexiko-Stadt 1985 zerstört.[5] 1989 bestellte STE 12 komplett neugebaute Stadtbahnfahrzeuge mit ähnlicher Kapazität. Diese zweiteiligen Fahrzeugen von Bombardier mit Technologie von Siemens wurden beim lokalen Hersteller Concarril gefertigt[6] und entsprachen den Fahrzeugen der Stadtbahn Guadalajara. Die als TE-90 (Tren Eléctrico 1990) bezeichneten Fahrzeuge 017–028 wurden ab Jänner 1991 geliefert und kamen am 6. Dezember 1991 in Betrieb[1] und ersetzten alle Moyada-Fahrzeuge, ausgenommen am Pendelbetrieb nach Tlalpan. Nach der endgültigen Einstellung des Betriebs nach Tlalpan im Oktober 1992 wurden die Moyada-Fahrzeuge nicht mehr benötigt. 1992–93 wurden drei von diesen (005, 010 und 016) nochmals überarbeitet, sie erhielten einen neuen Wagenkasten, welcher an die Concarril-Fahrzeuge angelehnt war, wobei die Antriebstechnik weiterhin aus den PCC-Wagen stammte. Die Überarbeitung erfolgte durch den lokalen Hersteller Sintra S.A.[1], die Fahrzeuge wurden am 1. Juni 1993 in Betrieb genommen.[7] Doch bereits Ende 1995 wurden diese ausgemustert, dies ermöglichte die Erhöhung der Oberleitungsspannung von 600 V DC auf 750 V.[8] 1995 wurden vier weitere den TE-90 entsprechenden Fahrzeuge bestellt. Diese als TE-95 bezeichneten Fahrzeuge mit den Nummern 029–032 wurden im selben Werk wie die ersten zwölf Fahrzeuge gebaut, nun allerdings von Bombardier selbst, welcher Concarril 1992 übernahm[9]. Weitere vier Fahrzeuge (TE-06) wurden Mitte der 2000er-Jahre bestellt, diese (033–036) kamen ab September und Oktober 2008 zum Einsatz.[10] 2013–14 wurden schlussendlich weitere vier Fahrzeuge (TE-12) 037–040 bei Bombardier bestellt, welche am 16. März 2015[11] den Betrieb aufnahmen. Die Gesamtzahl der Fahrzeuge von Concarril bzw. Bombardier beträgt damit 24 Züge, allerdings waren 2023 davon die zwölf Fahrzeuge der ersten Serie TE-90 bereits außer Betrieb[6]. Weitere neun Fahrzeuge wurden für 33 Mio. € bei CRRC Zhuzhou bestellt, wobei das erste Fahrzeug im September 2023 präsentiert wurde. Diese Fahrzeuge, TE-23 bezeichnet, entsprechen von den Abmessungen den bereits existierenden Fahrzeugen[6], fassen 483 Fahrgäste und sollen eine Verdichtung des Angebots auf vier Minuten ermöglichen.[12] Einzelnachweise
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