Topsy Küppers wurde am 17. August 1931 in Aachen geboren; „Topsy“ bedeutet „spitze“, ihren richtigen Namen hat sie nie verraten. Ihr Vater, ein jüdischer Gastwirt, verließ die Familie, als sie ein Jahr alt war. Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie versteckt mit ihrer Mutter, einer Buchhalterin, und ihrer Großmutter in den Niederlanden.[1]
Den Grundstein für Topsy Küppers’ Karriere als Schauspielerin legte Ursula Staudte, die sie nach dem sogenannten Stanislawski-Prinzip unterrichtete. Den größten Einfluss hatte aber nach eigener Aussage Trude Hesterberg, die ihr das Chanson und dessen Interpretation beibrachte. Ihre anschließende Prüfung legte Küppers bei der damaligen Bühnengenossenschaft ab, in deren Prüfungskommission Gustaf Gründgens saß.
Nach ihrer Gesangs-, Ballett- und Schauspielausbildung trat Küppers ab 1950 in verschiedenen Revuen im deutschsprachigen Raum auf. Ihr Film-Debüt gab sie 1954 in „Gitarren der Liebe“; bis 1972 folgten viele weitere Filmrollen. Sie arbeitete an deutschen Bühnen und für das deutsche und österreichische Fernsehen und trat ab 1958 mit ihrem damaligen Ehemann Georg Kreisler unter anderem in München auf. Anfang der 1960er Jahre zog Küppers mit Georg Kreisler nach Wien.
Am 17. Dezember 1976 eröffnete sie mit vier Kabarettprogrammen die Freie Bühne Wieden in Wien, die sich „dem Erhalt jüdischer Literatur und jüdischer Autoren – verstorbener wie zeitgenössischer – widmete“.[2][3] In den 25 Jahren, die sie das Theater bis Jänner 2001 ehrenamtlich leitete, wurde die „Prinzipalin […] Urwienerin“.[4] In dieser Zeit kämpfte sie mit musikalisch-literarischen Programmen wie Gehackte Zores,Weit von wo und Amoureuses, Scandaleuses, Heiteres und so Weiteres gegen Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Faschismus.
Privat
Im Jahre 1965 nahm Topsy Küppers die österreichische Staatsbürgerschaft an.[2]
Aus ihrer Ehe mit Georg Kreisler entstammt die Tochter Sandra Kreisler (* 1961), die ebenfalls als Sängerin, Sprecherin und Schauspielerin arbeitet,[5] sowie ein Sohn.[6] Mitte der 1970er Jahre trennten sich Kreisler und Topsy Küppers.
Küppers war in zweiter Ehe mit Karlheinz „Carlos“ Springer († 2013) verheiratet.[4][7]
Anfang August 2013 wurde bei Küppers Darmkrebs diagnostiziert, den sie als „mein Ungustl“ bezeichnet und mit dem sie sich im gleichlautend betitelten Buch 2014 auseinandersetzte.[4]
Auszeichnungen
Für ihre Arbeit erhielt Küppers Auszeichnungen im In- und Ausland, unter anderem:
1967: Trude-Hesterberg-Ring als beste deutschsprachige Chansonette[8]
1976: Goldmedaille beim internationalen Konzertfestiaval Immer wieder Widerstand in Wiesbaden
2003: Goldene Emmerich-Kálmán-Medaille in Budapest für die auf Ungarisch verfasste Emmerich-Kálmán-Biografie Minden Álom Bésce Vezet (deutsch: Alle Träumen führen nach Wien)
2011: Österreichisches Ehrenkreuz Wissenschaft und Kunst 1. Klasse
Walter Rösler: Topsy Küppers – „Haßt mich oder liebt mich…“ In: Ernst Günther, Heinz P. Hofmann, Walter Rösler (Hrsg.): Kassette. Rock, Pop, Schlager, Revue, Zirkus, Kabarett, Magie – ein Almanach (= Kassette). Nr.7. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1984, S.171–177.
Topsy Küppers. Schauspielerin und Autorin im Gespräch mit Christoph Lindenmeyer.Transkript aus der TV-Sendereihe alpha-Forum: Prominente Persönlichkeiten im Gespräch.BR-alpha, 16. Mai 2003. (Stand: 20. Dezember 2011: Volltext online; PDF, 53,63 KB.)
↑Details zum Leben von Topsy Küppers sind einem kurzen Artikel entnommen, der anlässlich ihres 90. Geburtstags in der jüdischen Kulturzeitschrift "David" erschienen ist: David Gerstl: Ein Leben für die Bühne. Topsy Küppers zum 90. Geburtstag, Nr. 131/2021, S. 30.
↑Freie Bühne Wieden: Vier Kabarettprogramme. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 4. November 1976, S.18, Spalte 2 unten. (Vormittagsmatinee… aber ich hab’ dich geliebt; am Nachmittag: Kabarettbilanz Schön war die Zeit in Memoriam Karl Farkas; am Abend: Küppers 300. Vorstellung ihres Programmes Heute abend: Lola Blau; sog. „Mitternachtskabarett“: Oh frivol ist uns am Abend…)
↑Sandra Kreisler. In: Andrea von Treuenfeld: Erben des Holocaust. Leben zwischen Schweigen und Erinnerung. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2017, ISBN 978-3-579-08670-5, S. 134ff.
↑Georg Kreisler: Doch gefunden hat man mich nicht. Postume Ausgabe zuvor unveröffentlichter Texte und Fotos. Atrium-Verlag, Zürich 2014, ISBN 978-3-85535-367-5.