Das Dorf befindet sich rund 69 Kilometer nördlich des Hauptorts Tondikiwindi der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Ouallam in der Region Tillabéri gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Tongo Tongo zählen Sabara Bangou im Nordosten, Tilloa im Osten sowie Zaroumbey Darey und Siwilli im Südwesten.[1]
Tongo Tongo ist Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 200 und 300 mm.[2] Westlich des Dorfs erhebt sich der 316 m hohe InselbergGouenza Rigata.[3]
Geschichte
Sesshafte Zarma töteten 2008 in den Dörfern Tongo Tongo, Mangaïzé und Tingara acht und im Dorf Siné Godar zwei nomadische Fulbe.[4] Die Beziehungen zwischen den ethnischen Gruppen und die allgemeine Sicherheitslage in der Region Tillabéri verschlechterten sich infolge des 2012 beginnenden Konflikts in Mali.[5]
Zwei Fahrzeuge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz gerieten am 10. September 2019 bei Tongo Tongo in einen Hinterhalt durch bewaffnete Räuber. Es wurden keine Toten oder Verletzten gemeldet.[10] Soldaten der Streitkräfte Nigers und der Opération Barkhane führten im Februar 2020 eine Militäroperation im Westen Nigers durch, bei der 120 Gegner getötet wurden, davon 23 im Dreieck zwischen Tongo Tongo, Inatès und Tilloa.[11] Das Armed Conflict Location and Event Data Project erfasste für das erste Quartal 2024 in der Region Tillabéri insgesamt 122 gewaltsame Konfliktfälle mit 394 Toten und nannte Tongo Tongo unter den betroffenen Orten.[12]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Tongo Tongo 714 Einwohner, die in 62 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 378 in 39 Haushalten.[13]
Wirtschaft und Infrastruktur
Tongo Tongo liegt in einer Zone der Naturweidewirtschaft, die sich entlang der Staatsgrenze zu Mali erstreckt.[2] Es gibt eine Grundschule im Dorf.[14]
↑ abRépertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 491, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
↑ abDamien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S.7 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 14. April 2024]).
↑Harouna Abarchi: Niger. In: Kathrin Wessendorf (Hrsg.): The Indigenous World 2009. The International Work Group for Indigenous Affairs (IWGIA), Kopenhagen 2009, ISBN 978-87-91563-57-7, S.446.