Illustration von Thunbergia grandifloraBlüte der Schwarzäugigen Susanne (Thunbergia alata) und die zwei behaarten, grünen Deckblätter von hintenSchwarzäugige Susanne (Thunbergia alata): Blüte und Deckblatt aufgeschnitten: Von rechts nach links: Deckblatt, gelblich-grüner Kelch (nicht geschnitten also von außen), gebogene Kronröhre, Staubblätter und zweilappiger Griffel, orangefarbene Kronlappen
Erscheinungsbild und Blätter
Thunbergia-Arten wachsen als kletternde, ausdauernde krautige Pflanzen (die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) wird oft als einjährige Pflanze kultiviert), selten sind es aufrecht wachsende Sträucher. Die gegen den Uhrzeigersinn windenden Stängel sind vierkantig bis zylindrisch. Die gegenständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind meist einfach. Die Blattränder sind glatt. Nebenblätter fehlen.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit in end- oder seitenständigen traubigen oder zymösenBlütenstände und sind verschiedengestaltig. Es sind keine Tragblätter vorhanden. Je Blüte sind meist zwei aufrechte Deckblätter vorhanden, die untereinander verwachsen sein können. Die oft großen, zwittrigenBlüten sind fünfzählig und mehr oder weniger stark zygomorph. Die meist fünf (selten 8 bis 20) Kelchblätter sind gleich bis sehr verschieden lang und nur an ihrer Basis oder vollkommen miteinander verwachsen; der Kelch kann zu einem Ring reduziert sein. Die fünf Kronblätter sind röhren- bis trichterförmig verwachsen mit fünf ungleichen Kronlappen. Die Farbe der Kronblätter ist gelb bis orangefarben, oder weiß bis blau. Es sind vier fertileStaubblätter vorhanden, die untereinander frei oder verwachsen sind. Es ist ein Diskus vorhanden. Zwei Fruchtblätter mit zwei Samenanlagen je Fruchtknotenkammer sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer einfachen becherförmigen oder zweilappigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).
Früchte und Samen
Meist zwei bis vier halbkugelige bis eiförmige Samen reifen in zweifächerigen Kapselfrüchten. Bei manchen Arten besitzen die Samen einen Arillus. Die Verbreitungseinheit (Diaspore) ist der Same.
Die Thunbergia-Arten sind von den tropischen bis zu den subtropischen Regionen in Afrika, Madagaskar, Asien und Australien verbreitet.
Die GattungThunbergia gehört zur Unterfamilie Thunbergioideae innerhalb der Familie der Acanthaceae. Sie wurde früher in eine eigene Familie Thunbergiaceae gestellt.[1]
Die Gattung Thunbergia wurde 1776 durch Anders Jahan RetziusPhysiographiska Sälskapets Handlingar, 1, 3, S. 163 aufgestellt. Typusart ist Thunbergia capensisRetz.[2]Thunbergia Retz. nom. cons. wurde nach den Regeln der ICN gegenüber dem älteren HomonymThunbergiaMontin nom. rej. konserviert (Melbourne ICN Art. 14.10 & App. III, Art. 53). Synonyme für ThunbergiaRetz. sind: FlemingiaRoxb. ex Rottler, HexacentrisNees.[1] Der Gattungsname Thunbergia ehrt den schwedischen Botaniker und Pflanzensammler Carl Peter Thunberg (1743–1828).[3]
Es gibt etwa 90 bis 300 Arten in der Gattung Thunbergia (Auswahl):[1]
Thunbergia coccineaWall. ex D.Don: Sie kommt in Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, Thailand und China vor.[1] In China kommt sie im südöstlichen Xizang und in Yunnan in Höhenlagen zwischen 800 und 1000 Metern Meereshöhe vor.[5]
Thunbergia fragransRoxb. (Syn.: Thunbergia convolvulifoliaBaker, Flemingia grandifloraRoxb. ex Rottler, Thunbergia volubilisPers., Thunbergia cordataColla): Sie kommt ursprünglich in Indien, Nepal, Bhutan, Sri Lanka, Kambodscha, Thailand, Laos, Vietnam, China, Taiwan und auf den Philippinen vor und ist in Mexiko, Florida, in der Karibik, in Mittel- und Südamerika ein Neophyt.[1]
Thunbergia laurifoliaLindl.: Sie kommt ursprünglich in Myanmar und Malaysia vor und ist in Australien, auf Hawaii und in Französisch-Polynesien ein Neophyt.[1]
Thunbergia luteaT.Anderson (Syn.: Thunbergia salweenensisW.W.Sm.): Sie kommt in Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, Yunnan und im südöstlichen Xizang in Höhenlagen zwischen 1000 und 2500 Metern Meereshöhe vor.[1][5]
Kamal Akhtar Malik & Abdul Ghafoor: Thunbergia in der Flora of Pakistan: Online.
Einzelnachweise
↑ abcdefghijThunbergia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Thunbergia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 18. April 2014.
↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
↑ abc Jia-qi Hu & Thomas F. Daniel: Thunbergia Retzius. - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Acanthaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010